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Kritik? Kevin Danso will "neueste Version von mir" zeigen

Zuletzt fand Rangnick nach der schlechten Leistung gegen Moldau deutliche Worte. Der Lens-Legionär erklärt, warum er in der Teamchef-Kritik kein Problem sieht.

Kritik? Kevin Danso will Foto: © GEPA

Noch ist es ehrlicherweise nicht wirklich das Länderspiel-Jahr des Kevin Danso.

Aber noch ist das Jahr ja auch nicht zu Ende, und mit dem Showdown gegen Belgien (Freitag, 20:45 Uhr im LIVE-Ticker) bietet sich eine hervorragende Chance, wieder einmal ein ÖFB-Ausrufezeichen zu setzen.

Die bisherigen drei Schlager-Matches in dieser EM-Qualifikation in Belgien und zwei Mal gegen Schweden erlebte der Innenverteidiger auf der Ersatzbank, zuvor spielte er gegen Aserbaidschan und Estland jeweils durch.

Im September stand er beim Test gegen Moldawien in der ersten Halbzeit auf dem Feld und musste sich von Teamchef Ralf Rangnick ungewöhnlich harte Kritik gefallen lassen.

Es geht nicht immer nur bergauf

"Kevin Danso habe ich noch nie so wie heute gesehen. Natürlich hatte er mit Lens einen schlechten Saisonstart, aber wenn ich mir überlege, wie er bei uns oder auch letzte Saison bei Lens gespielt hat, war heute nicht so viel zu sehen", monierte der 65-Jährige nach dem Schlusspfiff.

"Das war auch keine gute Halbzeit von mir", gibt Danso zu. Er hatte in dieser Partie auch jenen schlechten Rückpass gespielt, den Goalie Daniel Bachmann nicht verarbeiten konnte und der somit zum 0:1 geführt hat.

Dass der Teamchef eine schwache Darbietung auch so klar benennt, sei für ihn kein Problem:

"So etwas passiert immer wieder mal. Es geht nicht immer nur bergauf, ab und zu gibt es Schwankungen. So ist das im Fußball und im Leben. Der Teamchef ist auch einer, der mich lobt, wenn ich gut spiele. Für mich war das gar kein Problem."

Es läuft wieder mit Lens

Ob man gegen Belgien wieder den "alten" Kevin Danso sehen werde? "Nein, den 'neuen' Kevin Danso - immer die neueste Version von mir", lacht der 25-Jährige, "Ich versuche auf jeden Fall, immer besser zu sein."

Das ist in den vergangenen Wochen auch gelungen. Dass der Saisonstart mit Lens daneben gegangen ist, hatte Rangnick in seiner Kritik in einem Nebensatz erwähnt.

Der Fehlstart mit Lens ist abgehakt
Foto: © getty

Nur ein Punkt aus den ersten fünf Liga-Spielen war auch tatsächlich brutal, inzwischen läuft es für den Vizemeister jedoch wieder besser.

Nach dem Remis in Sevilla bejubelte Lens in der Champions League zuletzt einen Heimsieg gegen den FC Arsenal. In der Ligue 1 gelangen sieben Punkte aus den vergangenen drei Partien.

Am besten im Abwehrzentrum

"Wir haben unsere Form wieder gefunden und spielen im Verein seit Wochen wirklich gut. Ich kann diese Form hoffentlich ins Spiel am Freitag mitnehmen", meint Danso.

Da David Alaba zu den vielen Ausfällen gehört, ist davon auszugehen, dass der Frankreich-Legionär in der Startelf stehen wird.

Aller Voraussicht nach als Innenverteidiger neben Philipp Lienhart. Wobei er sich bei der nationalen Suche nach Außenverteidiger-Alternativen nicht gänzlich aus dem Spiel nimmt:

"Ich habe bei Southampton schon mal rechts und auch links hinten gespielt.  Fußball ist eigentlich Fußball. Ich bin immer bereit, egal wo ich aufgestellt werde, und gebe mein Bestes. Aber meine beste Position ist Innenverteidiger."

Wiedersehen mit Openda

Egal in welcher Rolle, mit Belgiens Offensive kommt bekanntlich einiges auf die ÖFB-Abwehr zu: "Sie haben extrem viel Qualität in der Offensive. Da muss man versuchen dagegenzuhalten. Das werden wir auch machen."

Die Gefahr geht nicht nur von Romelu Lukaku aus. Auf jeder offensiven Position würde es eine Auswahl zwischen zwei oder drei Spielern geben - egal ob Jeremy Doku, Dodi Lukebakio oder Lois Openda.

"Das Ziel ist, Champions League zu spielen. Das war es schon immer. Jetzt habe ich meine ersten zwei Spiele absolviert und will natürlich auf diesem Niveau bleiben."

Kevin Danso

Letzteren kennt Danso natürlich bestens, schließlich ist der Angreifer erst in diesem Sommer um 38,5 Millionen Euro von Lens zu RB Leipzig gewechselt, wo er nach den ersten sieben Bundesliga-Spielen sechs Scorer-Punkte (vier Tore, zwei Assists) vorweisen kann.

Der Kontakt ist weiter vorhanden: "Zuletzt haben wir als Mannschaft mit ihm telefoniert. Er hat uns ein bisschen etwas erzählt. Wir haben ihm gratuliert, weil er es wirklich gut macht bei Leipzig."

Es war kein Nein zu Napoli

Danso wiederum blieb in Frankreich und verlängerte bis Sommer 2027. Dass ein Wechsel zum SSC Napoli ein sehr konkretes Thema war, ist kein Geheimnis. Vor kurzem gab er zu Protokoll, dass er hin- und hergerissen war.

Wie ist es, wenn man Nein zu Napoli sagt? "Es war kein Nein zu einem anderen Verein, es war einfach ein Ja zu RC Lens. Ich fühle mich wohl da und habe eine gute Saison gespielt."

Für das langersehnte Debüt in der Königsklasse musste kein Vereins-Wechsel her - und genau das ist das Level, auf dem sich Danso in den kommenden Jahren sieht:

"Das Ziel ist, Champions League zu spielen. Das war es schon immer. Jetzt habe ich meine ersten zwei Spiele absolviert und will natürlich auf diesem Niveau bleiben."

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