Wie könnte Österreichs Startelf beim WM-Qualifikations-Auftakt in Schottland aussehen?
Während man beim ÖFB weiterhin um die Teilnahme der zahlreichen Legionäre in der deutschen Bundesliga kämpft, erscheint die Wahrscheinlichkeit derzeit größer, dass Teamchef Franco Foda auf Akteure aus der heimischen Bundesliga oder weiteren Ligen abseits Deutschlands zurückgreifen muss.
Aus diesem Grund hat der ÖFB-Chefcoach am Dienstag auch einen Großkader nominiert, in dem sich einige spannende Namen finden.
Wer sollte Rot-Weiß-Rot am 25. März in Glasgow vertreten?
Neun Mitglieder der LAOLA1-Redaktion haben - jeweils im 4-2-3-1-System - eine potenzielle Anfangsformation erstellt. Basierend auf den am öftesten genannten Spielern ergibt sich folgende mögliche Startelf:
DAS IST DIE MÖGLICHE STARTELF:
TOR:
ALEXANDER SCHLAGER (6 Stimmen)
Ebenfalls genannt: Daniel Bachmann, Heinz Lindner
Wer ist eigentlich gerade Österreichs Nummer eins? Eine berechtigte Frage, auf die es keine klare Antwort gibt. In den vergangenen sechs Länderspielen genoss Pavao Pervan das Vertrauen der ÖFB-Betreuer. Der 33-Jährige steht jedoch als Deutschland-Legionär bei Wolfsburg für diese Übung nicht zur Verfügung. Dies ebnet den Weg zu einem Kantersieg von Alexander Schlager.
Der LASK-Goalie bekam letzten Herbst anfangs den Vorzug, ehe er während seiner Abwesenheit beim Oktober-Lehrgang von Pervan abgelöst wurde. Spannend könnte zudem sein, wie Foda mit der Personalie Daniel Bachmann umgeht. Der Watford-Legionär, der bei seinem Arbeitgeber für Furore sorgt, ist auf der Insel angestellt und könnte somit für die Schottland-Partie eine Option sein.
Keine Option scheint derzeit Cican Stankovic zu sein, der sich hinter Schlager, Bachmann, Pervan und Heinz Lindner nur auf Abruf wiederfindet.
ABWEHR:
REINHOLD RANFTL (7) - GERNOT TRAUNER (8) - MAXIMILIAN WÖBER (9) - ANDREAS ULMER (6)
Ebenfalls genannt: Maximilian Ullmann, Albert Vallci, Philipp Wiesinger, David Nemeth
Zwei Mal LASK, zwei Mal Red Bull Salzburg - und das durchaus souverän. In dieser Viererkette findet sich zudem das einzige Mitglied dieser Startelf, das von jedem Wahlberechtigten gewählt wurde: Maximilian Wöber erhielt 100 Prozent Zustimmung und verdient sich, jetzt wo er nicht mehr für die U21 spielberechtigt ist, auch durchaus die Chance, sich nachhaltiger als bisher im A-Team zu etablieren.
Gernot Trauner, der sich in Dreierketten besonders wohl fühlt, wurde von einer satten Mehrheit an die Seite Wöbers in der Innenverteidigung gewählt, in der Abwehrzentrale bekam sonst nur Sturm-Youngster David Nemeth eine Stimme.
Ranftl war zuletzt auch in Bestbesetzung regelmäßig im ÖFB-Team im Einsatz, teils auch von Anfang an. Zumeist trat er dabei eine Etappe weiter vorne in Erscheinung, im konkreten Fall wurde er von einer soliden Mehrheit zum Ersatz von Stefan Lainer als Rechtsverteidiger gekürt, vereinzelt aber auch im rechten Mittelfeld nominiert. Links feierte Andreas Ulmer einen Favoritensieg, wobei Rapidler Maximilian Ullmann einige Stimmen abstaubte.
Auf den Außenverteidiger-Positionen wurden auch Philipp Wiesinger und Albert Vallci vereinzelt genannt.
DEFENSIVES MITTELFELD:
DEJAN LJUBICIC (5) - STEFAN SCHWAB (7)
Ebenfalls genannt: Peter Zulj, Peter Michorl, Zlatko Junuzovic
Dieses Ergebnis mag auf den ersten Blick überraschen, in einer zusammengewürfelten Elf auf ein weitestgehend eingespieltes Duo im zentralen Mittelfeld zu setzen, macht allerdings durchaus Sinn. Somit würde laut diesem Gedankenspiel der ehemalige Rapid-Kapitän Stefan Schwab an der Seite seines Nachfolgers Dejan Ljubicic auflaufen.
Für Schwab, inzwischen Legionär bei PAOK Saloniki, wäre es die Chance, seiner bisher einzigen Länderspiel-Minute im November 2017 beim Foda-Debüt gegen Uruguay weitere folgen zu lassen. Für Ex-U21-Teamspieler Ljubicic wäre es der A-Team-Einstand und die Gelegenheit, sich für seinen wahrscheinlichen Sommer-Transfer zusätzlich in die Auslage zu spielen.
Mit Peter Zulj staubte ein bekanntes A-Team-Gesicht einige Stimmen ab. Auch LASK-Kicker Peter Michorl, der sich jedoch noch auf Abruf befindet, wurde genannt. Durchaus Charme hat die Überlegung, Routinier Zlatko Junuzovic zu einem ÖFB-Comeback zu überreden. Dies gibt der Großkader zwar nicht her, aber was kann man an Tagen wie diesen schon ausschließen...?
OFFENSIVES MITTELFELD:
LOUIS SCHAUB (7) - YUSUF DEMIR (5) - HUSEIN BALIC (5)
Ebenfalls genannt: Raphael Holzhauser, Thomas Goiginger, Jakob Jantscher, Stefan Hierländer
In der offensiven Dreierreihe gab es zahlreiche verschiedene Tipps, aber letztlich kristallisierte sich doch eine klare Mehrheit für das Trio Louis Schaub, Yusuf Demir und Husein Balic heraus.
Während Luzern-Legionär Schaub inzwischen ein ÖFB-Routinier ist und Balic im vergangenen Herbst erstmals ÖFB-Luft schnupperte, hätte vor allem das Länderspiel-Debüt von Demir etwas. Diese Wahl mag zugegeben etwas populistisch sein, aber ein Blick in die Nationalteam-Zukunft wäre einerseits spannend, andererseits ist es bestimmt kein Fehler, diesem Juwel wie einst bei David Alaba eher früher als später eine klare ÖFB-Perspektive aufzuzeigen.
Holzhausers außergewöhnliche Saison bei Beerschot wird mit einigen Nominierungen auf der Zehn belohnt. Auch die übrigen Kandidaten staubten Stimmen ab. Hier scheinen viele Varianten denkbar.
ANGRIFF:
ADRIAN GRBIC (5)
Ebenfalls genannt: Ercan Kara
Ein spannendes Duell, das letztlich der Frankreich-Legionär knapp für sich entschieden hat. Beim FC Lorient läuft es nicht wie gewünscht, aber der starke ÖFB-Herbst mit jeweils einem Treffer in den letzten drei Länderspielen und insgesamt vier Toren ist offenkundig noch nicht vergessen.
Der Gedanke, Kara für Österreich debütieren zu lassen, hätte nicht nur angesichts seiner treffsicheren Saison für Rapid seinen Reiz. Marko Arnautovic stand übrigens nicht zur Debatte, der ÖFB-Superstar versäumt diesen Lehrgang, da er in China bleiben muss.