Felix Magath wollte nach dem Aus von Hansi Flick im September Bundestrainer werden. Daraus wurde nichts: Die Wahl fiel auf Julian Nagelsmann.
Dessen jüngste Bilanz lässt zu Wünschen übrig: In der abgelaufenen Länderspielpause verlor die DFB-Elf zuerst zuhause 2:3 gegen die Türken. Wenige Tage später folgte eine 0:2-Pleite gegen Österreich.
Felix Magath schießt nun scharf gegen Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Wenn ich als Trainer will, dass meine Mannschaft kämpft, dann stelle ich auch mal einen Spieler auf, der robust ist und dazwischen haut. Und eben nicht nur Spieler, die technisch gut sind und den Ball laufen lassen", kritisiert er gegenüber "Sky" die Personalentscheidungen des DFB-Trainers.
"Was sollen die Spieler dann denken?"
Dass Kai Havertz als Linksverteidiger auflief, gefiel Magath überhaupt nicht. "Wir reden von der Defensive, aber stattdessen stellen wir einen Stürmer als Verteidiger auf. Was sollen die Spieler dann denken? Ich glaube, dass die Spieler ein bisschen durcheinander sind, weil das, was ihnen gesagt wird, sich dann in den Entscheidungen nicht wiederfindet", setzt der 70-Jährige seine Kritik munter fort.
Er glaubt, dass die Spieler die taktischen Anweisungen Nagelsmanns nicht verstehen würden. "Ich glaube, dass es ein Problem für die Spieler ist, was sie hören und was dann passiert. Die Spieler sind sich nicht klar über ihre Aufgabe, über ihre Position. Es kann ja nicht eingespielt sein. Die Spieler hat das überfordert", so Magath.
Magath hätte nach der Pleite gegen die Türken eine Reaktion in Wien erwartet. "Aber da war nichts mit Reaktion, sondern im Grunde weitere 90 Minuten von dem Spiel zuvor", meint der 70-Jährige.
Er würde sich vom DFB eine bessere Analyse der Situation wünschen. "Unser ehemaliger Bundestrainer hat gesagt, er übernimmt die Verantwortung, ist dann aber erstmal sechs Wochen in den Urlaub gefahren. Es gibt, so glaube ich, heute noch keine richtige Analyse", hält Magath fest.