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Arnautovic über Posch: "Hat irgendein Dreieck am Schädel"

Stefan Posch kassiert einen Spruch seines Bologna-Kollegen und kann aufklären, warum er "Harry-Potter-mäßig" aussieht.

Arnautovic über Posch: Foto: © GEPA

"Shampoo Marko Arnautovic, wir kennen den Marko ja eh alle", bemühte Stefan Posch den alten Arnautovic-Klassiker über Heinz Lindner und musste selbst über den Spruch seines Bologna-Mitspielers lachen.

Der hatte nach dem 2:0-Sieg des ÖFB-Teams gegen Italien nämlich seinen Vereins-Kollegen auf der Schaufel, konkret Poschs vergebene Kopfball-Chance - ein klarer Hundertprozenter, der das 3:0 hätte bedeuten müssen.

"Mein Spieler-Kollege hat irgendein Dreieck am Schädel, oder keine Ahnung, was der am Kopf hat", echauffierte sich Arnautovic künstlich, "das hat er schon in der Serie A gemacht. Ich hab ihm eh schon mitgegeben, dass er nicht mehr in den Sechzehner kommen und es irgendwie mit einer Chance probieren soll."

Dreieck am Schädel?

Harry-Potter-mäßig

Posch kann schmunzelnd aufklären: "Ich hatte vor einem halben Jahr eine Platzwunde und bin mit zehn Stichen genäht worden. Deswegen habe ich jetzt noch Harry-Potter-mäßig ein Dreieck am Kopf."

Lediglich beim Verdacht, dass ihn das beim Kopfball behindert hätte, hört der Schmäh auf zu rennen, denn die vergebene Möglichkeit ärgert den Steirer durchaus:

"Schwachsinn! Aber natürlich muss ich den Kopfball besser setzen. Mich selber ärgert es am meisten, dass ich das Tor nicht gemacht habe. Aber im Endeffekt zählt, dass wir gewonnen haben."

Posch vergibt kurz nach der Pause einen Kopfball-Sitzer
Foto: © GEPA

Lösung als Rechtverteidiger?

Es wäre sein zweites Länderspiel-Tor gewesen. Sein erstes hat durchaus eine gewisse Bedeutung in der rot-weiß-roten Fußball-Historie, schließlich war sein 1:0-Goldtor in Slowenien im Oktober 2019 vorentscheidend für die EURO-Quali.

Auch damals wurde der gelernte Innenverteidiger als Rechtsverteidiger aufgeboten. Gegen Italien schlüpfte er erstmals wieder im ÖFB-Dress von Beginn an in diese Rolle.

Abseits seiner Chance zählte Posch sicherlich zu den Gewinnern des letzten Länderspiels des Jahres 2022.

Die Außenverteidiger-Positionen gelten im ÖFB-Team bekanntlich als Problemzonen. Für Posch könnte es möglicherweise das langersehnte Ticket für den Nationalteam-Stamm sein, schließlich füllt er diese Rolle auch in Bologna aus.

Fortschritte in Bologna

"Ich habe mich in Italien weiterentwickelt, was die Position betrifft. Ich schalte mich mehr in die Offensive ein, bin ruhiger am Ball. Ich habe mich von Spiel zu Spiel versucht zu verbessern, und denke, ich habe es auch in der Serie A gut gemacht und meiner Meinung nach auch gegen Italien solide", findet Posch. >>>Einzelkritik - Noten für die ÖFB-Kicker

Im ÖFB-Team nehme er es je nachdem, wie Teamchef Ralf Rangnick entscheidet. Er könne sowohl im Zentrum als auch außen spielen.

"Natürlich werde ich mit einem breiten Lächeln zurück zum Verein fahren. Ich glaube, jetzt werden alle ganz leise sein."

Stefan Posch

Der Schritt von Hoffenheim nach Bologna habe sich bisher jedenfalls voll bezahlt gemacht:

"Ich spiele immer, habe mein erstes Tor und meinen ersten Assist gemacht. Ich wollte einfach mal etwas Neues sehen, eine neue Umgebung haben. Das hat mir bis jetzt ganz gut getan. Ich glaube, dass ich im Großen und Ganzen einen Schritt nach vorne gemacht habe."

Arnautovic-Lob für Posch

Posch erarbeitete sich rasch einen Stammplatz, wofür ihm Arnautovic großen Respekt zollt:

"Ich muss Stefan Posch ehrlich ein großes Lob aussprechen. In Italien ist es nicht einfach sich zu integrieren und dort reinzukommen. Er macht das sehr gut, ist in Topform und hat das auch in diesem Spiel gezeigt."

Den Eindruck von so manchem seiner Kollegen, dass die Italiener ein wenig angezipft waren, teilt Posch:

"Sie wollen auch jedes Spiel gewinnen, und wenn sie gegen Österreich verlieren, ist es nicht so leiwand für sie. Aber wenn wir auf uns schauen, hat sich einfach bestätigt, welche Qualität wir auf den Platz bringen können."

Mit einem breiten Lächeln zurück nach Italien

Nun geht es in den Urlaub, die Rückkehr in die neue Wahlheimat wird für Poch aber definitiv spaßig ausfallen:

"Natürlich werde ich mit einem breiten Lächeln zurück zum Verein fahren. Ich glaube, jetzt werden alle ganz leise sein. Das ist natürlich ein schönes Gefühl."

Wobei Arnautovic wohl kaum leise sein wird. Es ist recht wahrscheinlich, dass er auch für seine italienischen Kollegen einen Spruch parat hat.

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