Seit über einem Jahrzehnt ist Marko Arnautovic fixer Bestandteil des internationalen Fußball-Geschehens.
In den Niederlanden, Italien, Deutschland, England und nun in China lernte er verschiedene Ligen, Kulturen und natürlich auch Trainer kennen.
Von wem hat er dabei eigentlich am meisten gelernt? Die Antwort darauf, kommt im "JM*pions Talk" mit Jürgen Melzer auf dem Instagram-Kanal von LAOLA1 (@laola1) wie aus der Pistole geschossen:
"Wenn es um das Lernen geht, wie man unseren Sport studiert, dann natürlich von Jose Mourinho."
Die portugiesische Trainer-Legende lotste den Wiener im Sommer 2009 im Alter von 20 Jahren von Twente Enschede zu Inter Mailand.
Beim Traditionsklub war Arnautovic im Jahr des Triple-Gewinns aus Champions-League-Triumph, Serie-A-Titel und italienischem Pokalsieg Kadermitglied, mehr als drei Serie-A-Einsätze schauten für den ÖFB-Star bei Inter indes nicht heraus.
Mit Mourinho in der Inter-WhatsApp-Gruppe
"Ich werde nie einer sein, der sich als Champions-League- oder Triple-Sieger ausgibt", betont Arnautovic, "ich war dabei, es war eine schöne Erfahrung. So jung wie ich war, war es natürlich überragend, das gesehen zu haben. Ich habe sehr viel von Mourinho gelernt und sehr viel für mein Leben mitgenommen."
Gerüchte über eine erneute Zusammenarbeit gab es speziell während Mourinhos Amtszeit bei Manchester United immer wieder.
VIDEO: Arnautovic über sein Bad-Boy-Image
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Kontakt zum nunmehrigen Tottenham-Coach verhehlt Arnautovic auch nicht.
"Wir telefonieren ab und zu, wie im Familienbereich läuft, aber nicht wegen irgendwelchen Klubs oder so. Er fragt immer wieder nach, wie es mir geht", erklärt der 31-Jährige, der auch verrät, dass der damalige Inter-Kader nach wie vor in engem Austausch ist:
"Ich bin noch mit jedem im Austausch, denn wir hatten 2010 einen Gruppen-Chat auf WhatsApp, da sind alle Spieler und auch Mourinho noch drinnen."
Mal konnte Arnautovic mit Schaaf, mal nicht
Um mehr Spielpraxis zu bekommen, verabschiedete sich Arnautovic im Sommer 2010 in Richtung Bremen. Thomas Schaaf, sein Übungsleiter beim SV Werder, ist der zweite Vereins-Coach, der ihm bezüglich seiner besten Trainer einfällt.
Wobei das Verhältnis nicht immer friktionsfrei gewesen sein dürfte. Arnautovic grinsend: "Er war natürlich ein bisschen der härtere Kerl. Ich konnte mit ihm, dann konnte ich wieder nicht mit ihm, dann konnte ich mit ihm, dann konnte ich wieder nicht mit ihm."
81 Pflichtspiele bestritt der Offensivspieler unter der Anleitung von Schaaf. Öfter coachte ihn in seiner langen Karriere lediglich Mark Hughes, der ihn bei Stoke City 145 Mal zum Einsatz gebracht hat.
Über seine Premier-League-Coaches philosophiert Arnautovic jedoch weniger, vielmehr gerät er über zwei seiner Teamchefs im Nationalteam Österreichs ins Schwärmen.
"Arnie" schwärmt über Koller und Foda
Dort war es Marcel Koller, der einst dem damals als Bad Boy eingeordneten Spieler das Vertrauen aussprach - sicherlich einer der wichtigsten Faktoren, weshalb sich Arnautovic in den vergangenen Jahren zu einer der bestimmenden ÖFB-Figuren entwickeln konnte und mittlerweile bei 85 Länderspielen hält.
"Mit Marcel Koller haben wir einiges erreicht. Er hat mir auch genug Freiraum am Platz gegeben, wobei ich natürlich auch bei ihm Anweisungen befolgen musste. Das defensive Umschalten war ihm bekanntlich wichtig", erinnert sich der China-Legionär und sieht Parallelen zum jetzigen ÖFB-Coach:
"Auch mit Franco Foda verstehe ich mich sehr gut. Die Philosophie, die er im Spiel umsetzen will, ist auch sehr erstaunlich. Ich denke, Marcel Koller und er sind diesselben Charaktere, die schnell den Ball erobern und dann schnell umschalten wollen. Sie wollen auch vieles fußballerisch klären, schönen Fußball zeigen und probieren, so die Spiele zu gewinnen."
Jeder Trainer hat seine Qualitäten
Mit Foda würde er regelmäßig inm Austausch sein, was sich aus der Natur der Sache der aktuellen Zusammenarbeit ergibt. Aber auch mit Koller würde er weiterhin ab und zu in Kontakt stehen.
Letztlich hat wohl jeder seiner Trainer Arnautovic während des gemeinsamen Weges ein wenig geformt. Zumindest sieht das der Wiener so:
"Es gibt über jeden Trainer, den ich bis jetzt erlebt habe, genug positive Sachen. Ich kann jetzt nicht den einen herausholen und sagen: 'Wow, der haut mich um.' Jeder hat seine eigenen Qualitäten."
Diashow: Denkwürdige Momente der ÖFB-Karriere von Arnautovic: