Der 20. April 2024 hat Maximilian Wöber einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim, plötzlich schießt der Schmerz im linken, hinteren Oberschenkel ein.
"In dem Moment, in dem es passiert ist, habe ich mir schon gedacht: 'Scheiße, das könnte eng werden.' Da habe ich mir Sorgen gemacht", erzählt er.
Doch schon rasch hat sich herausgestellt, dass der Muskelfaserriss nicht so schlimm ist. Er habe schon bald "gewusst, dass es sich ausgeht".
Vorbereitung auf die Vorbereitung statt Urlaub
Schon im letzten Bundesliga-Spiel hätte der Abwehrspieler wieder für Mönchengladbach auflaufen können. "Nachdem der Klassenerhalt schon fixiert war, habe ich das Spiel aber als Vorsichtsmaßnahme in Absprache mit Gladbach ausgelassen", sagt der 26-Jährige.
Gemeinsam mit Philipp Lienhart, der zuletzt auch mit einer Verletzung zu kämpfen hatte, bereitete sich der Wiener auf den Trainingsplätzen des Wiener Sportclub in Anleitung von ÖFB-Betreuern auf das Teamcamp in Windischgarsten vor.
Der Urlaub fiel somit ins Wasser. "Die Vorfreude auf die EM war groß genug, dass ich es verkraften konnte, nicht am Strand zu liegen", grinst Wöber.
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Die Auszeit wird nachgeholt, nach der EURO 2024. Wie es anschließend weitergeht, steht in den Sternen. Der Leihvertrag mit Gladbach ist zu Ende, bis Sommer 2027 steht der 23-fache ÖFB-Teamspieler noch bei Leeds United unter Vertrag.
Die Engländer haben das Finale des Aufstiegsplayoffs gegen Southampton verloren, spielen auch in der kommenden Saison zweitklassig.
Was mit Wöber passiert? "Ich weiß noch gar nichts. Es wird darauf ankommen, welchen Plan Leeds hat", sagt er.
"Er braucht mich nicht anzurufen"
Damit beschäftigen will er sich derzeit aber so überhaupt nicht. Seinem Manager hat er ein Kontaktverbot erteilt: "Ich habe ihm gesagt, dass er mich die nächsten vier Wochen gar nicht anzurufen braucht."
"Wenn du die ganze Zeit mit dem Manager und Vereinen im Austausch bist, beschäftigst du dich damit automatisch mehr – du beginnst eine Wohnung zu suchen, den Umzug zu organisieren, sprichst mit der Familie drüber. Die EURO ist für mich nach dem ersten Länderspiel und dem ersten Champions-League-Spiel das nächste Karriere-Highlight. Ich möchte das zu 100 Prozent genießen, mich erst danach ganz in Ruhe mit meiner Zukunft beschäftigen", erklärt er.
Eher innen als links
Die Chancen, bei der Endrunde tatsächlich auch auf dem Platz zu stehen, sind ausgezeichnet. Als Linksfuß hat Wöber ein ausgezeichnetes Argument, Alabas Ersatzmann in der Innenverteidigung zu sein.
Wenngleich er im ÖFB-Team auch schon als Außenverteidiger gespielt hat. Doch dem ÖFB-Legionär ist klar: "So wie Mwene in den letzten Spielen gespielt hat, wird er links gesetzt sein."
Und außerdem sähe er sich "persönlich eher innen".