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Mysterium um Loch im Rasen des Happel-Stadions ist geklärt

"Schadhafte Spielfeldkomponenten konnten ebenso ausgeschlossen werden wie ein Fehler der Stadionbetreiberin", sagt die Stadt Wien.

Mysterium um Loch im Rasen des Happel-Stadions ist geklärt Foto: © GEPA

Und auf einmal war da ein Loch.

Im vergangenen Juni sorgte Österreich mit dem mysteriösen Loch im Rasen des Ernst-Happel-Stadions weltweit für Schlagzeilen. Nachdem der Schlusspfiff im Nations-League-Spiel gegen Dänemark erfolgte, fingen TV-Kameras die aufsehenerregenden Bilder ein, wie dänische Akteure mit ihren Beinen darin versanken.

Von Sportstadtrat Peter Hacker wurde in Folge eine Expert:innen-Kommission eingesetzt, um die Ursachen für den Schaden zu klären und Vorschläge für eine Sanierung zu erarbeiten. Über den Sommer wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und ein geotechnisches Gutachten erstellt, heißt es am heutigen Montag von der Stadt Wien.

Starke Regenfälle am Vortag waren Schuld

Mit modernsten technischen Geräten wurden Bodenradarmessungen vorgenommen, die Spielfeldkomponenten (Rasenheizung, Drainage, Beregnungsanlage) untersucht, Proben entnommen und der Grundwasserpegel gemessen.

Nach sorgfältiger Analyse konnten "schadhafte Spielfeldkomponenten ebenso ausgeschlossen werden wie ein Fehler der Stadionbetreiberin", so die Stadt Wien in einer Presseaussendung.

Als Ursache für den Schaden "wurde ein Zusammenspiel aus dem Verfüllungszustand des 1929 errichteten Kanals und wechselnden Grundwasserständen erkannt." Akuter Auslöser seien die überdurchschnittlich starken Regenfälle am Vortag des Spiels gewesen.

"Die Verfüllung und Verdichtung des Materials bei der Überschüttung des Arbeitsgrabens für den Kanal entsprach bei der Errichtung dem Stand der Technik. Aus heutiger Sicht ist dies natürlich unzureichend, aber damals hat man so gebaut", erläutert Stadtbaudirektor Jarolim.

"So konnten Hohlräume entstehen, die durch Wassergehaltsschwankungen quasi über Jahrzehnte 'nach oben wanderten' und letztlich durch die große Niederschlagsmenge Anfang Juni hervortraten", sagt Jarolim weiter.

Umfassende Sanierung vor Saison 2023

Nun soll es vor Beginn der Saison 2023 zu umfassenden Sanierungsarbeiten kommen.

In den relevanten Bereichen entlang des alten Kanals wird ein Bodenaustausch unter Einbringung einer geeigneten, stabilen Verfüllung durchgeführt. Der Kanal selbst wird zusätzlich durch den Einbau eines statisch selbsttragenden Inliners saniert.

Bei dieser Methode der grabungsarmen, dauerhaften Instandsetzung werde in das bestehende Rohr ein neues, der modernen Technik entsprechendes Rohr eingezogen. Dadurch soll der Kanal komplett abgedichtet und widerstandsfähiger für künftige Belastungen werden.

"Nachdem die Einschätzungen der Expert:innen vorliegen, werden alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um den Sportbetrieb im Happel-Stadion langfristig sicherzustellen. Alle vorgesehenen Fußballspiele und sonstigen Veranstaltungen können wie geplant stattfinden", so Sportstadtrat Hacker.


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