Die Unruhen rund um den Österreichischen Fußball-Bund nehmen einfach kein Ende.
Erst am gestrigen Mittwoch kritisierte die Raiffeisen Bankengruppe, ein Millionensponsor des ÖFB, diesen stark und drohte gar mit einem Ausstieg.
Unter anderem schlug der Sponsor auch zwei Kandidaten für das Präsidentenamt vor, was Interimspräsident Wolfgang Bartosch verwunderte. "Ich halte es für nicht sehr glücklich, wenn ein Sponsor zwei Personen für das Präsidentenamt vorschlägt, noch dazu, wenn gerade eine Strukturreform im Gange ist", so Bartosch gegenüber der "APA".
Doch die Aktion der Raiffeisenbank dürfte sich nicht als Alleingang herausstellen.
"Öffentlich ausgetragene Unstimmigkeiten" ein Dorn im Auge
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Wie aus einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" hervorgeht, hinterfragen weitere wichtige Sponsoren ihr Engagement beim Verband infrage. Den "SN" liege ein Schreiben der sieben Sponsoren - inklusive Raiffeisen - vor, das an die Vorsitzenden des Wahlausschusses, Martin Mutz und Josef Geisler gesendet wurde.
Konkret handle es sich bei den sechs weiteren Sponsoren um Admiral, Coca-Cola, Magenta, Transdanubia, Verbund und die Österreichischen Lotterien.
In jenem Schreiben begründen die Sponsoren ihren Unmut mitunter folgendermaßen: "Beispielhaft sind hier die öffentlich ausgetragenen Unstimmigkeiten zwischen Präsidium, Teamchef und Spieler:innen zu erwähnen, welche Grund zur Annahme geben, dass Marketingaktivitäten, für die es die Bereitschaft und positive Grundstimmung der Spieler:innen braucht, nicht oder nicht ausreichend gewährleistet werden könnten."
Anforderungsprofil für den neuen Präsidenten
Weiter heißt es: "Da die Unsicherheiten und die Führungsproblematik schon viel zu lange dauern, bringen sich nun engagierte Sponsoren mit einem klaren Vorschlag für das Profil des neuen Präsidenten ein."
Das Anforderungsprofil des neuen ÖFB-Präsidenten zeichnet sich für die Sponsoren wie folgt: "Externe Neubesetzung, hervorragende Managementqualitäten (insbesondere soziale Kompetenz), nationale und internationale Erfahrung (Englischkenntnisse, Leadership-Qualitäten), klares Verständnis von Ehrenamt (Strategie, Controlling, Repräsentanz - nicht operatives Geschäft) und gutes Verständnis für Fußball im Breiten- und Spitzensport."
Diese Forderungen umschreiben beinahe schon die Wunschkandidaten (Anm. Kurt Svoboda und Roland Schmid), welche die Raiffeisenbank noch am gestrigen Mittwoch ins Rennen brachte. Offenbar gelten die beiden auch für die anderen Sponsoren als Wunsch-Lösungen.