"Schön."
Knackiger als David Alaba selbst kann man seinen herrlichen Freistoß-Treffer zum 1:0 beim 3:0-Sieg Österreichs gegen Slowenien nicht beschreiben.
Schon in der Vergangenheit musste man dem Bayern-Star Worte über seine Tore bisweilen aus der Nase ziehen, im Nationalteam war man dies jedoch nicht mehr so richtig gewohnt.
Schließlich datierte sein davor letztes Länderspiel-Tor aus dem November 2015, als er bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz scorte.
Seither steuerte er zwar fünf Assists bei, blieb jedoch sowohl im EM-Jahr 2016 als auch im Länderspiel-Jahr 2017, das für ihn allerdings verletzungsbedingt verkürzt ausfiel, ohne eigenen Treffer.
Video: David Alabas herrliches Freistoß-Tor!
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Alaba: "Ich habe nie an mir gezweifelt"
Dass seine Tor-Flaute im ÖFB-Dress bereits über zwei Jahre lang andauerte, war Alaba gar nicht bewusst. Möglicherweise hätte der eine oder andere Treffer in den vergangenen beiden Jahren verhindert, dass der 25-Jährige auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld immer stärker in die Kritik geriet.
"Ich habe nie an mir gezweifelt, sondern immer versucht, mein Bestes zu geben. Das war jetzt wieder der Fall", kommentiert der Wiener das Ende der Durststrecke in Sachen Torerfolg.
Als er sich in Minute 15 den Ball zum Freistoß zurechtlegte, plante er ihn genau auf diese Art und Weise im gegnerischen Tor zu versenken: "Am Vormittag habe ich noch ein paar Freistöße geschossen. Ich habe mich sehr, sehr gut gefühlt vor dem Freistoß, habe den Ball hingelegt und genau so getroffen, wie ich ihn treffen wollte."
Wie Alaba-Standards an diesem Fußball-Abend in Klagenfurt generell für Gefahr sorgten. Ein weiterer Freistoß landete an der Latte, eine Freistoß-Flanke köpfte Stefan Ilsanker an die Stange.
Keine neue Position
Neben seinem Tor sorgte natürlich die Positionierung auf der linken Seite, wo er ein funktionierendes Doppel mit Marko Arnautovic bildete, für den meisten Gesprächsstoff. Teamchef Franco Foda lobte die moderne Interpretation Alabas in seiner ungewohnten Rolle.
"Ich habe auch immer wieder erwähnt, dass ich, egal wo ich aufgestellt werde, mein Bestes geben und versuchen werde, der Mannschaft zu helfen."
Ungewohnt ja, aber neu nein. "Das ist keine neue Position für mich", wehrt er diesbezügliche Fragen ab, "ich habe inzwischen schon auf mehreren Positionen gespielt, und es ist kein Geheimnis, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann. Ich habe auch immer wieder erwähnt, dass ich, egal wo ich aufgestellt werde, mein Bestes geben und versuchen werde, der Mannschaft zu helfen. Das ist diesmal ganz gut gelungen."
Seine persönliche Leistung ebenso wie jene der Mannschaft stuft Alaba als "ganz gut" ein. Besonders gut gefiel dem Allrounder, wie das Team das 3-4-3-System auf den Platz brachte.
Dies führt Alaba auf das intensive Training unter Foda zurück: "Wir haben uns jeden Tag mit dem System beschäftigt und versucht, es in unsere Köpfe reinzukriegen. Dass es so gut funktioniert, war unser Ziel. Gott sei Dank ist es gelungen, es so auf den Platz zu bringen."
Hungrige und ehrgeizige Mannschaft
Dass dabei kaum ein Spieler leistungstechnisch deutlich abfiel, bewertet der Bayern-Kicker als gutes Zeichen: "Intern wissen wir, dass wir eine sehr gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern haben. Wir haben ein Riesen-Potenzial. Auch die Spieler, die reinkommen, können alle spielen."
Foda ortet nach dem 3:0-Sieg weiter Luft nach oben, Alaba sieht es ähnlich: "Wir wollen uns weiter verbessern, egal in welchen Faktoren. Das ist unser Ziel. Wir sind als Mannschaft sehr hungrig und ehrgeizig. Wir müssen unseren Weg sicher noch weiter gehen."
Darüber, welchen Weg der Teamchef in Sachen Positionierung von Alaba weiter geht, werden die nächsten Testspiele Aufschluss geben. Durchaus denkbar, dass schon am Dienstag in Luxemburg wieder eine andere Position auf dem Programm steht.