Sloweniens Stürmerstar Benjamin Sesko hat sich für Sonntag (ab 18.00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) gegen Österreich auf einen harten Fußball-Abend eingestellt.
"Wir erwarten einen schweren, hochwertigen Gegner", sagte der Ex-Salzburger am Samstagabend vor dem Nations-League-Entscheidungsspiel gegen das ÖFB-Team in Wien. Man wisse um die Qualitäten der Österreicher. "Sie kämpfen, das weiß man. Sie kämpfen viel. Es wird ein schwieriges Spiel, wir können uns hier aber auch gut präsentieren."
Slowenien will 1:4-Niederlage gutmachen
Die Slowenen haben einiges gutzumachen. Gegen Norwegen setzte es am Donnerstag in Ljubljana ein bitteres 1:4, der Direktaufstieg in Liga A ist bereits außer Reichweite. "Eine Niederlage ist nie schön. Aber es ist vergessen, es ist vorbei. Unser voller Fokus ist auf dem nächsten Spiel", betonte Sesko.
"Das Team weiß, was passiert ist. Wir wollen wieder so ein Slowenien zeigen, wie wir es vor kurzer Zeit noch gezeigt haben."
Im EM-Achtelfinale gegen Portugal kam für die Slowenen Anfang Juli erst im Elfmeterschießen das Aus, gegen die Österreicher gab es Anfang September zu Hause ein 1:1 - mit einem Elfertor von Sesko, der in der Nations League bereits fünfmal getroffen hat.
16 Tore stehen für den 21-Jährigen in bisher 38 Länderspielen zu Buche. Gegen Österreich hofft der 1,95-Meter-Mann auf Zuwachs, auch wenn er vor der Kompaktheit der ÖFB-Auswahl warnte: "Die Mannschaft ist sehr gut abgestimmt."
Sesko war 2019 mit 16 Jahren zu Red Bull Salzburg gekommen. Nach zwei Jahren beim Zweitteam FC Liefering stürmte der Slowene zwei Jahre für die Kampfmannschaft der Salzburger, ehe er diese im Sommer 2023 für kolportierte 24 Mio. Euro Ablöse in Richtung RB Leipzig verließ.
Teamchef Kek mit Österreich-Vergangenheit
"Es ist interessant, zurück in Österreich zu sein, die Fans wieder zu sehen und die Atmosphäre zu spüren", sagte Sesko. "Ich hoffe, dass ich das Spiel genießen kann."
Eine Rückkehr ist die Begegnung auch für Teamchef Matjaz Kek. Der Ex-Verteidiger war als Profi in Österreich einst bei Spittal/Drau (1985-1988) und beim GAK (1989-1994) engagiert.
Mittlerweile ist er mit weit über 100 Länderspielen an der Seitenlinie längst slowenischer Rekordtrainer. Seine zweite Teamchef-Ära läuft seit sechs Jahren, in der ersten hatte er die Slowenen 2010 zu ihrer bisher letzten WM-Teilnahme geführt.
Nach der jüngsten Pleite gegen Norwegen war Kek mit seiner Mannschaft hart ins Gericht gegangen. "Es ist wichtig, dass man nach so einer Darbietung Selbstkritik zeigt", meinte der 63-Jährige. "Wir sind auch alle nur Menschen. Bei mir ändert sich nicht viel. Ich glaube an diese Spieler."
Österreich habe als aktueller Tabellenführer mehr zu verlieren als die Slowenen. "Wir wollen in dieser Liga bleiben, das ist ein Ziel. Wir schauen nach oben. Die Österreicher können nicht mehr nach oben schauen, nur noch nach unten."
Der Respekt vor der ÖFB-Auswahl ist groß. "Österreichs Team ist voller Topnamen. Aber ich denke, ihre größte Kraft ist, als Team aufzutreten", erklärte der Ex-Legionär, der auch sein Gegenüber Ralf Rangnick lobte.
Sturm-Legionär Stankovic fehlt im Kader
"Sie haben einen Toptrainer, der eigentlich modernem Fußball in ganz Europa den Weg geebnet hat. Aber sie haben auch ihre schlechten Momente, und ich hoffe, dass wir unsere Qualitäten einbringen können."
Kek schätzt die Österreicher noch etwas höher ein als die Norweger. "Tatsache ist, dass wir gegen einen Favoriten in unserer Gruppe spielen. Es wird sicher einige Emotionen geben."
Personell kann Sloweniens Teamchef fast aus dem Vollen schöpfen. Vom Stammpersonal machte am Samstag einzig Salernitana-Legionär Petar Stojanovic wegen Ermüdungserscheinungen das Abschlusstraining nicht voll mit und ist leicht fraglich. Sturm-Graz-Kapitän Jon Gorenc Stankovic fehlt wegen seiner Ellbogenverletzung, Clubkollege Tomi Horvat steht nicht im Kader.