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Dejan Ljubicic: "Ich traue mir das zu"

Der Köln-Legionär hofft, gegen Belgien im ersatzgeschwächten ÖFB-Team zum Zug zu kommen. Auch der Rechtsverteidiger-Gedanke schreckt ihn nicht.

Dejan Ljubicic: Foto: © GEPA

Nein, von seinem kleinen Bruder würde er keine Tipps brauchen, lacht Dejan Ljubicic.

"Aber wenn ich Rechtverteidiger spielen sollte, dann werde ich ihn am Donnerstag anrufen."

Gemeint ist Robert Ljubicic, der bei Dinamo Zagreb schon jede Menge Erfahrung als Außenverteidiger gesammelt hat, allerdings auf der linken Seite.

Dejan wiederum gehört zum ÖFB-Kandidatenkreis für den Job rechts hinten im EM-Qualifikations-Schlager gegen Belgien am Freitag (Freitag, 20:45 Uhr im LIVE-Ticker).

Das Experiment

"Ich traue mir das zu, wenn mich der Trainer dort sieht", stellt der Köln-Legionär klar.

Nun steht natürlich nicht fest, ob und wenn ja wo Teamchef Ralf Rangnick im Gruppen-Gipfel auf den seit Sonntag 26-Jährigen setzt.

Der Rechtsverteidiger-Gedanke ist naheliegend, weil Rangnick ihn dort zuletzt im Test gegen Moldawien ausprobiert hat, wenngleich das Experiment nach einer guten halben Stunde verletzungsbedingt beendet war.

Da Stefan Posch ausfällt, wird auf jeden Fall auch diesmal experimentiert werden müssen.

Was wäre die größte Umstellung?

Bayern-Legionär Konrad Laimer wäre aufgelegt, wenngleich Rangnick nur ungern im Mittelfeld auf ihn verzichtet. Auch dort wäre wiederum Ljubicic eine potenzielle Vertretung auf der rechten Seite.

Der Allrounder kann im Mittelfeld auch im Zentrum defensiv wie offensiv spielen. Was im Fall der Fälle jedoch die größte Umstellung bei einem Wechsel in die Außenverteidigung wäre?

"Dass hinter mir nur mehr der Torwart ist und es brenzlig werden kann, wenn ich einen Fehler mache. Als Mittelfeldspieler denkst du, dass du noch deine Verteidiger hast, die dich dann unterstützen könnten."

Allgemein sieht Ljubicic keine große Sache darin, auf mehreren Position spielen zu können.

Das Hoffen auf eine Chance

Auch ein Positionswechsel innerhalb eines Spiels sei keine große Sache. Ein wenig mühsam wird es jedoch, wenn er von Spiel zu Spiel auf eine neue Position wandern müsste:

"Schlimm wäre es, wenn du ein Spiel auf der Sechs spielst, das nächste auf der Zehn und dann auf rechts. Denn du schaust dir ja nach jedem Spiel die Fehler an, brauchst dann die nächste Woche auf einer anderen Position aber etwas anderes."

"Das sind jetzt Spiele, wo man sagen kann, vielleicht kriegt man die Chance."

Dejan Ljubicic

Neun Länderspiele hat Ljubicic bislang für Österreich bestritten. Das ganz große Aha-Erlebnis fehlt vielleicht noch, aber gerade auf seinen Stamm-Positionen im Mittelfeld ist die interne Konkurrenz bekanntlich riesig.

"Das sind jetzt Spiele, wo man sagen kann, vielleicht kriegt man die Chance, auch wenn ich gegen Moldawien eine bekommen habe als Rechtsverteidiger", hofft der Wiener, dass er diesmal von Anfang an ran darf.

Genug Qualität, um die Ausfälle zu ersetzen

Ljubicic würde jedenfalls darauf brennen: "Ich bin glücklich, dass ich wieder dabei bin, um für Österreich zu spielen. Wenn ich am Freitag gebraucht werde, bin ich auf jeden Fall da."

Es ist keineswegs so, dass Ljubicic unter Rangnick keine Rolle spielen würde. Das September-Gastspiel in Schweden war das erste Länderspiel im Kalenderjahr 2023, bei dem er gar nicht zum Einsatz gekommen ist. Oft ist er jedoch ein Mann für die Schlussminuten.

Dies könnte sich angesichts der Personalsorgen ändern.

"Die Ausfälle schmerzen schon. Das sind enorm wichtige Spieler für uns. Trotzdem sage ich, dass wir genug Qualität haben, um diese Spieler zu ersetzen - wenn auch vielleicht nicht eins zu eins, denn diese Spieler spielen ja nicht umsonst bei Top-Vereinen. Aber wir werden am Freitag alles geben."

Angespannte Lage in Köln

Die Motivation auf eine EURO-Party mit den eigenen Fans ist jedenfalls hoch: "Zu Hause vor ausverkauftem Haus wäre es natürlich am schönsten."

Weniger schön ist die Situation in der deutschen Bundesliga, wo er mit dem 1. FC Köln den letzten Tabellenplatz belegt. In sieben Spielen konnte nur ein Punkt erobert werden.

Entsprechend angespannt sei die Stimmung in Köln, die Nervosität rund um den Verein sei zu spüren: "Aber Gott sei Dank ist in der Mannschaft alles gut. Die Stimmung ist gut, keiner macht Probleme. Das ist das Wichtigste."

Außerdem würden laut Meinung von Ljubicic Leistungen und Ergebnisse nicht Hand in Hand gehen: "Aber jetzt kommen die Spiele, in denen wir wieder raufklettern können."

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