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Nicolas Seiwald: "Habe es noch nicht so ganz realisiert"

Manchmal muss sich Österreichs Bundesliga-Spieler der Saison angesichts seiner Entwicklung zwicken. Jetzt wird es erst mal Zeit, das Elternhaus zu verlassen.

Nicolas Seiwald: Foto: © GEPA

Drei Mal Meister mit Salzburg, zwei Mal Cupsieger, Stammspieler im Nationalteam, als Spieler der Saison in der österreichischen Bundesliga um 20 Millionen Euro zu RB Leipzig - der Aufstieg von Nicolas Seiwald in den vergangenen zweieinhalb Jahren war atemberaubend.

Der 22-Jährige gibt zu, dass man sich in ruhigen Momenten durchaus auch mal zwicken müsse.

"Ich glaube, ich habe das immer noch nicht so ganz realisiert. Es ist echt schnell gegangen in den letzten Jahren. Besser hätte ich es mir nicht erträumen können. Ich bin so gut wie verletzungsfrei geblieben, also gehört auch ein bisschen Glück dazu. Aber ich arbeite jeden Tag hart, das macht sich bezahlt", erklärt Seiwald.

Familie und Freunde seien es, die ihn erden würden. Diesbezüglich wartet auf den bodenständigen Salzburger definitiv eine Umstellung.

Auszug aus dem Elternhaus

"Derzeit wohne ich immer noch daheim", verrät der Kicker aus Kuchl, "ich hatte zwar eine Wohnung in Salzburg, bin dann aber nicht eingezogen, weil Leipzig schon fix war. Also habe ich mir gedacht, die paar Monate bleibe ich auch noch zu Hause."

Nun herrscht bereits Vorfreude auf den Umzug: "Im Juli geht es nach Leipzig. Ich freue mich schon darauf. Irgendwann wird es eh Zeit."

In Leipzig erwartet Seiwald, dass es vom Tempo her auf jeden Fall schneller zugehen würde als in der heimischen Bundesliga: "Aber ich werde versuchen, mich anzupassen und auch dort meine Leistungen zu bringen."

RB eroberte in den vergangenen beiden Jahren den DFB-Pokal. In der deutschen Bundesliga kam man in der abgelaufenen Saison bis auf fünf Punkte auf die mitunter schwächelnden Riesen Bayern und Dortmund heran. Ohne eigenen Fehlstart wäre womöglich der ganz große Wurf drinnen gewesen.

Angriff auf Bayern und Dortmund?

Ob er es für möglich hält, Richtung der beiden Top-Teams zu schnuppern? "Von außen betrachtet hat Leipzig eine super Saison gespielt. Den DFB-Pokal gewonnen und dritter Platz - natürlich will man immer mehr, aber zuerst muss man schauen, dass man wieder an diese guten Leistungen anknüpft. Aber natürlich wäre es schön, wenn man am Schluss Zweiter oder noch weiter vorne platziert ist. Aber das wäre schon ein sehr hohes Ziel."

Interpretiert man das breite und spitzbübische Grinsen, während Seiwald diese Worte spricht, richtig, kann man fest davon ausgehen, dass seine persönliche Titel-Sammlung mit dem Abschied aus Salzburg nicht enden soll.

"Mein Idol ist Kevin De Bruyne, aber der fällt leider verletzt aus. Das ist natürlich sehr schade, aber für uns nicht so schlecht."

Nicolas Seiwald

Genausowenig soll sein persönlicher Aufstieg im Nationalteam enden. In der Ära von Teamchef Ralf Rangnick hat der defensive Mittelfeldspieler lediglich die ersten 45 Minuten in Kroatien und den Test gegen Andorra verpasst. Ansonsten spielte er jede Minute. Auch Vorgänger Franco Foda baute in seinen finalen Spielen bereits auf den Youngster.

"Es ist schon super gelaufen. Ich konnte mich super weiterentwickeln, habe das Vertrauen gekriegt. Das hilft natürlich. Aber dass es so läuft, habe ich mir natürlich auch nicht erwarten können", meint Seiwald zu seiner ÖFB-Ausbeute.

Seiwald und die Balleroberungen

Seiwald gilt als einer der Lieblingsschüler von Rangnick. Wie er die Zusammenarbeit wahrnimmt? "Ich versuche bestmöglich umzusetzen, was er von uns verlangt und dem Team damit zu helfen."

Konkret geht es vor allem darum, die größten Stärken auszuspielen, sprich vor allem das Spiel gegen den Ball: "Dass wir vor allem im Zentrum richtig stark und aggressiv gegen den Ball sind - dieser Anforderung versuche ich gerecht zu werden und viele Balleroberungen zu machen."

Auch beim Duell mit Belgien sieht Seiwald den Schlüssel in besagten Balleroberungen: "Dann kommt es darauf an, wie wir die Umschaltmomente nutzen und wie effizient wir vor dem Tor sind."

Belgien sei als Vierter der Weltrangliste in der Favoritenrolle: "Uns erwartet eine spielstarke Mannschaft, aber wir fliegen dorthin, um das Spiel so gut es geht zu bestreiten. Drei Punkte wären natürlich ideal."

Das verpasste Kräftemessen mit dem Idol

Auf ein Kräftemessen mit seinem Idol muss Seiwald verzichten. "Das ist Kevin De Bruyne, aber der fällt leider verletzt aus. Das ist natürlich sehr schade, aber für uns nicht so schlecht."

Von der Position her ist Seiwald defensiver angesiedelt als der belgische Superstar. Warum er dennoch als Vorbild dient? "Einfach vom Spielertyp her, wie intelligent er spielt."

Man darf gespannt sein, mit welcher Nationalteam-Ausbeute Seiwald im Juli seinen Dienst beim neuen Arbeitgeber antritt.

Eine Wohnung in Leipzig habe er bereits: "Und diesmal werde ich auch einziehen."

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