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Rangnick-Finanzierung "interessant und kreativ"

Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben. So würde alles möglich:

Rangnick-Finanzierung Foto: © GEPA

"Es wäre naiv, zu glauben, dass der ÖFB Rangnick mit finanziellen Zuckerl locken hätte können – dazu ist der Unterschied zu einem Weltverein wie Manchester United einfach zu groß", sagt Bernhard Neuhold.

Der Mann ist Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH und damit zuständig für die Finanzen des Fußballbundes. In dieser Funktion war er auch hauptverantwortlich dafür, die finanziellen Rahmenbedingungen des Deals mit dem neuen ÖFB-Teamchef einzufädeln.

Dass ein Mann wie Ralf Rangnick für den ÖFB finanzierbar ist, galt bis zuletzt als ziemlich unwahrscheinlich. Doch irgendwann sei klar geworden, dass das finanzielle Thema "auf interessante Art und Wiese kreativ" doch zu packen sei, erklärt ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel.

Vertrag noch nicht unterschrieben

Rangnick hat jedenfalls einen Vertrag für zwei Jahre, der sich bei erfolgreicher Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland automatisch bis zur WM 2026 in den USA verlängert, unterschrieben. Wobei, unterschrieben ist der Vertrag noch nicht.

"Dass wir in der Kürze der Zeit keinen fertigen Vertrag unterschrieben haben, ist, glaube ich, nachvollziehbar", sagt Neuhold. Er gibt zu Bedenken: "Wir hätten auch noch gar keinen gültigen Vertrag unterzeichnen können, weil der Beschluss des Präsidiums notwendig war, um eine vertragliche Verbindung eingehen zu können."

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Nichtsdestoweniger gibt es freilich eine rechtlich bindende Vereinbarung. Neuhold weiter: "Wir haben einen vierseitigen Term-Sheet kreiert, wo sämtliche relevanten Themen in allen Bereichen schriftlich fixiert wurden. Da geht es um Kompetenzen, Struktur, Gehalt, Vermarktung und auch das Thema Medien. Das ist eine klare Vereinbarung und klar schriftlich fixierte Parameter, die klar als Basis dazu dienen, die Dienstverträge dann letztlich auszuformulieren."

So läuft das mit Manchester United

Das Gehalt werde zu 100 Prozent vom ÖFB bezahlt, so der ÖFB-Wirtschaftsboss. Dennoch gibt es für den Neo-Teamchef weitere Möglichkeiten für Einnahmen.

Da wäre etwa seine geplante Tätigkeit als Berater von Manchester United. Neuhold: "Er hat einen Anschlussvertrag als Berater bei Manchester United, den wir zur Kenntnis genommen haben, der nach wie vor aufrecht ist." Ab 1. Juni 2022 werde Rangnick maximal sechs Tage im Monat als Berater für die "Red Devils" arbeiten.

"Das ist für uns kein Hinderungsgrund. Das war wahrscheinlich auch ein Baustein dafür, dass es möglich war, das zu realisieren. Wir haben von Manchester United großes Verständnis geerntet und unkomplizierte Zugänge erfahren", berichtet Neuhold.

Privatsponsor möglich, aber nicht Red Bull

Außerdem kann sich Rangnick auch noch einen Privatsponsor suchen. Nichts Neues für einen ÖFB-Teamchef. "Genauso wie Franco Foda und Marcel Koller auch, hat er die Möglichkeit, einen Privatsponsor zu akquirieren, wenn der nicht in Konkurrenz zu den ÖFB-Sponsoren steht. Das soll dazu dienen, ihm die Chance zu geben, zusätzliches Vermarktungspotenzial zu lukrieren", so Neuhold.

Nachsatz mit einem Augenzwinkern: "Coca-Cola ist in unserem Sponsorenpool, es wird also nicht Red Bull sein."




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