Die Reise zum Auswärtsspiel nach Luxemburg tritt Stefan Lainer genauso wie David Alaba und Maximilian Wöber nicht mehr an. Umso wichtiger war es für den Salzburg-Kicker, dass er beim 3:0-Sieg gegen Slowenien Plus-Punkte in eigener Sache sammeln konnte.
Vor allem im Hinblick auf das direkte Duell mit Moritz Bauer um den Defensiv-Job auf der rechten Seite: "Das ist natürlich ein sehr schwieriger Zweikampf. Moritz ist ein sehr guter rechter Außenspieler. Er hat genauso seine Qualitäten, wie ich meine Qualitäten habe. Der Trainer wird entscheiden, wer für welchen Gegner der Richtige ist."
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass am Dienstag Bauer sein Können beweisen darf, da Lainer angesichts der Strapazen in Meisterschaft und Europacup das Match von Salzburg aus im TV verfolgen wird.
Was Arnautovic nicht glaubte
Der 25-Jährige darf dies mit dem Wissen, in Klagenfurt eine gute Leistung abgeliefert zu haben, tun: "Der Trainer hat gefordert, dass wir an unsere Grenzen gehen sollen. Das habe ich gemacht. Ich habe alles reingeworfen, defensiv wenig zugelassen und nach vorne hin immer wieder für Druck sorgen können. Deswegen bin ich persönlich zufrieden."
Zufrieden darf Lainer nach seinem vierten Länderspiel vor allem mit seinem ersten Scorer-Punkt im ÖFB-Dress sein. Mit einer gelungenen Hereingabe bereitete er das 2:0 durch Marko Arnautovic vor.
"Marko hat mir nicht geglaubt, dass ich ihn gesehen habe. Ich habe ihm gesagt, dass es sehr wohl so gewollt war, und er hat nur gelacht."
Ein Spielzug, bei dem man perfekte Automatismen vermuten könnte: "Dabei kennt mich Marko eigentlich noch gar nicht so gut. Den Ball hat er vielleicht gar nicht so erwartet, aber der Raum war da, und er ist natürlich ein spielintelligenter Spieler, der solche Situationen sofort erkennt. Deswegen hat er eiskalt verwertet."
Dass das Zuspiel so gewollt war, konnte Arnautovic im ersten Moment nicht glauben, wie Lainer verrät: "Er hat mir nicht geglaubt, dass ich ihn gesehen habe. Ich habe ihm gesagt, dass es sehr wohl so gewollt war, und er hat nur gelacht. Aber ich denke, er ist schon dankbar, denn es war wichtig für die Mannschaft und ich hoffe, dass ich in Zukunft noch öfter mit solchen Pässen weiterhelfen kann."
Ein Mann für internationale Aufgaben
Der Salzburger scheint sich zu einem Spieler zu entwickeln, der seinen Mannschaften bei internationalen Aufgaben besonders gerne weiterhilft. Diesbezüglich ist seine Salzburger Statistik in dieser Saison durchaus bemerkenswert.
Insgesamt bereitete Lainer zehn Treffer der "Bullen" vor, sieben davon im Europacup - fünf in der Europa-League (zuletzt auswärts in Dortmund sowie in beiden Spielen gegen Real Sociedad), zwei in der Qualifikation für die Europa League.
Dass es nun auch im Nationalteam geklappt hat, sei jedoch nicht selbstverständlich: "In Salzburg wartet jeder nur auf solche Bälle. Da haben wir Automatismen, die funktionieren. Das ist im Nationalteam natürlich noch nicht so gegeben, weil du nicht so viel Zeit miteinander hast. Deswegen ist es auch sehr wichtig, dass man solche Testspiele ernst nimmt."
Dreierkette für Lainer angenehm
Im Salzburger System agiert Lainer als klassischer Rechtsverteidiger in einer Viererkette. Die offensivere Positionierung im 3-4-3 gegen Slowenien hat ihm jedoch aus gutem Grund spürbar Spaß gemacht:
"In Salzburg versuchen wir auch, hoch Druck auf den Gegner auszuüben. Für mich als Außenspieler ist es in einer Dreierkette natürlich sehr angenehm, weil du eine Absicherung hast. Stefan Ilsanker hat meinen Raum extrem gut zugemacht, sodass ich komplettes Vertrauen hatte, rausattackieren zu können. Das hat interessanterweise schon extrem gut funktioniert, obwohl wir es erst eine Woche trainiert haben. Das beweist einfach, dass die Qualität in unseren Reihen sehr hoch ist. Dann funktioniert das schneller."