Im September war Samson Baidoo schon recht knapp dran an einer Nominierung für das A-Team.
Damals bekam der Rapidler Leopold Querfeld den Vorzug. Diesmal darf der Salzburg-Kicker bei Teamchef Ralf Rangnick vorspielen, der ihn für den kommenden Lehrgang nominiert hat.
"Er ist ein Stück weit unbekümmert und hat für seine Größe eine gute Kombination aus Schnelligkeit und Beweglichkeit. Außerdem verfügt er über eine gute Positionstechnik im Aufbauspiel", erläutert der ÖFB-Chefcoach.
Eine Option auf rechts?
Rangnick denkt zudem laut darüber nach, ob nicht auch der gebürtige Grazer angesichts der Rechtsverteidiger-Knappheit aushelfen könnte.
"Vielleicht als Debütant nicht unbedingt gleich von Beginn an, aber zumindest im Laufe des Spiels ist er einer, dem ich theoretisch zutraue, auch mal als rechter Verteidiger zum Zug zu kommen. Das ist bei Leo Querfeld eher nicht der Fall", so der 65-Jährige.
Zur Erinnerung: Stefan Posch ist für den Showdown gegen Belgien sowie die Reise nach Aserbaidschan höchst fraglich. Auch dessen Rechtsverteidiger-Backup Phillipp Mwene fällt fix aus.
Dies schmerzt, da der Mainz-Legionär zuletzt auf der linken Abwehrseite überzeugt hat.
Prass eine Alternative als Linksverteidiger
"Mwene hat das in den letzten Spielen gegen Schweden und Belgien richtig gut gemacht", bedauert Rangnick.
Links steht jedoch mit Maximilian Wöber ein erprobter Ersatz parat. Weitere klassische Linksverteidiger-Alternativen finden sich mit David Schnegg, Jonas Auer und Andreas Ulmer nur auf der Abrufliste.
Im Kader ist Sturm-Akteur Alexander Prass eine denkbare Alternative.
"Das ist auch der Grund, warum wir ihn dazugenommen haben. Er kann im Mittelfeld spielen, aber theoretisch ist es auch vorstellbar, dass er als Linksverteidiger zum Zug kommt", betont Rangnick.
Wimmer rechts hinten denkbar?
Welche Rechtsverteidiger-Lösung der Deutsche im Laufe der Trainings-Woche forciert, wird eine der spannendsten Personalien in der Startelf für das Belgien-Match.
Auch wenn er ihn bevorzugt im Mittelfeld sieht, denkt der Teamchef laut darüber nach, Konrad Laimer in dieser Ausnahmesituation als Rechtsverteidiger zu bringen.
Gleichzeitig möchte er sich in den Übungseinheiten potenzielle Alternativen ansehen. Mit dem Umstand, dass etwa Patrick Wimmer einst bei Austria Wien vereinzelt rechts hinten auflief, hat sich der ÖFB-Betreuerstab bereits beschäftigt.
"Damals hatte er noch eine andere Frisur als heute", grinst Rangnick, "wir haben uns seine Spiele von damals angeschaut. Er gehört zu den Spielern, bei denen wir geschaut haben, wer sonst noch die Position spielen könnte. Viele gibt es nicht, aber die eine oder andere Überlegung."