Im Juni ärgerte sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick noch darüber, dass viele Experten das 1:1 gegen Frankreich in Wien wie einen Sieg feierten - weil aus seiner Sicht damals noch viel mehr drin war.
Diesmal hatte die rot-weiß-rote Auswahl beim 0:2 in der Nations League in Paris (Spielbericht >>>) nicht den Hauch einer Chance und rutschte ans Ende der Tabelle in Liga A Gruppe 1 ab.
Dass die Franzosen weltmeisterlich spielten, wollte auch der Teamchef nicht dementieren. Allerdings ärgerte den Deutschen eine Tatsache ganz besonders. Schließlich habe man den Gegner zum ersten Tor eingeladen.
"Natürlich hätten wir schon zur Hälfte zurückliegen können, da hätten wir uns nicht beklagen dürfen. Aber dass das Gegentor zu diesem Zeitpunkt auf diese Art und Weise gefallen ist, war extrem ärgerlich", haderte Rangnick unmitelbar nach dem Schlusspfiff im "ORF".
"So darfst du das Tor nicht kriegen, egal wie gut der Gegner ist"
Ein Stoppfehler von Marcel Sabitzer in der Vorwärtsbewegung war für den Konter verantwortlich, den Kylian Mbappe eiskalt abschloss. "Das weiß Sabitzer auch, das passiert ihm sonst auch nicht. Wenn du so einen Konter vorlegst, dann wird es schwierig."
Der Weltmeister habe auf allerhöchstem Niveau agiert, trotzdem spürte Rangnick gerade in der Phase vor dem 0:1 eine Möglichkeit, das Spiel in den Griff zu bekommen. Der Dosenöffner für die Hausherren war schlussendlich ein Nackenschlag für die Österreicher.
"So darfst du das Tor nicht kriegen, egal wie gut der Gegner ist. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Spiel zu diesem Zeitpunkt tatsächlich in den Griff kriegen. Unmittelbar vor dem Tor hatten wir selbst eine Chance. In solchen Spielen geht es schon auch darum, wer das erste Tor schießt."
"Waren nicht auf unserem allerbesten Niveau"
Auch Rechtsverteidiger Christopher Trimmel stimmte seinem Chef zu: "Beim 0:1 waren wir trotzdem alle in der Vorwärtsbewegung, Ballverlust, dann wird es schwierig. Kurz vor dem 0:1 hatten wir schon eine gute Phase und das Spiel im Griff. Aber so ist der Fußball."
Teamchef Rangnick musste aber aufgrund des Klassenunterschieds über 90 Minuten schon zugeben: "Frankreich hat so gespielt, wie man es von einem Weltmeister erwartet, wir waren nicht auf unserem allerbesten Niveau."