Moderner Fußball-Klassiker war der 2:0-Pflichtsieg Österreichs in Moldawien keiner, in Erinnerung bleiben wird das Spiel dennoch.
Weniger aus sportlichen Gründen, sondern aufgrund einer Drohne.
Dass ein WM-Qualifikations-Spiel wegen eines Flugobjekts erst mit einer Verzögerung von einer halben Stunde beginnen kann, ist eine Anekdote, die ins rot-weiß-rote Fußball-Gschichtl-Reservoir aufgenommen werden wird.
So ärgerlich dies vielleicht in der Situation war, am Ende hatte ÖFB-Teamchef Franco Foda sogar Mitleid mit dem noch sehr jungen Verursacher:
"Als wir in die Kabine gegangen sind, haben wir gesehen, dass es ein kleiner Junge war. Er hat geweint, er hat mir ganz Leid getan. Er wollte eigentlich nur Spaß haben mit seiner Drohne, hat aber nicht gewusst, was die Folgeerscheinungen waren."
Für die Kicker beider Mannschaften war es weniger ein Spaß, wobei es die ÖFB-Spieler nach dem Schlusspfiff eher locker sahen.
Hinteregger-Erinnerungen an Marcel Hirscher
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Es hat überhaupt nicht gestört. Blöd war es nur für die Fans, weil sie 25 Minuten länger warten mussten. Aber so etwas muss man auch einmal erleben und wird wohl nicht mehr vorkommen", meint Martin Hinteregger.
"Kurz sind die Erinnerungen an Marcel Hirscher in Madonna hochgekommen, als ihm die Drohne fast den Kopf eingeschlagen hätte."
Der Innenverteidiger hatte denselben Gedanken wie wohl viele TV-Zuseher, wenn es um ein Drohnen-Vorkommnis in der österreichischen Sport-Historie geht.
"Kurz sind die Erinnerungen an Marcel Hirscher in Madonna hochgekommen, als ihm die Drohne fast den Kopf eingeschlagen hätte. Aber diese Angst hatten wir zurecht nicht", erklärt der Frankfurt-Legionär.
Nur nicht auskühlen
In Kombination mit dem Tonanlagen-Problem bei den Hymnen, was für die erste Verzögerung gesorgt hat, war die Phase vor dem geplanten Spielbeginn jedenfalls ein kurioses Erlebnis.
"Ich habe selten so etwas erlebt. Es hat ja schon damit angefangen, dass der Ton ausgefallen ist", lacht Louis Schaub.
Der Köln-Legionär streicht hervor, dass es gilt, den Fokus aufrecht zu halten: "Zudem muss man schauen, dass man nicht auskühlt, das ist nicht so ungefährlich. Aber wir haben das gut gemacht und konnten uns noch mal aufwärmen."
Foda hat den Referee dezidiert gebeten, dass die Spieler noch mal zumindest fünf Minuten bekommen, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen.
Arnautovic: "Ich verzeihe ihm"
Aus dieser Warte empfand Marko Arnautovic die kurzfristige Verzögerung als mental herausfordernd: "Du kommst raus, bist heiß und motiviert und dann wartest du eine halbe Stunde und es passiert nichts - und das wegen einer Drohne!"
Die Umstände haben den Torschützen zum 2:0 jedoch wieder milde gestimmt: "Es war ein kleiner Junge, deswegen ist es kein Problem. Ich verzeihe ihm."