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Peter Schöttel würdigt "Querdenker" Paul Gludovatz

ÖFB-Sportdirektor Schöttel mit einer persönlichen Würdigung nach dem Tod von Gludovatz.

Österreichs Fußball-Familie trauert um Paul Gludovatz.

Die Nachricht vom Ableben des langjährigen Nachwuchs-Teamchefs und späteren Ried-Trainers hat auch bei seinem langjährigen Arbeitgeber ÖFB für tiefe Trauer gesorgt.

"Für uns war das natürlich ein Schock, als wir zum Frühstück gekommen sind und das gehört haben. Ich möchte der Familie von Paul mein Beileid aussprechen", erklärt Peter Schöttel.

Für den Sportdirektor des ÖFB war der Burgenländer über viele Stationen seiner Karriere im Fußball-Geschäft ein Wegbegleiter, wie er in einer sehr persönlichen Würdigung hervorstreicht:

"Paul war vor 40 Jahren mein U15-Teamchef. Ich kann mich noch erinnern, dass er mich damals zu einem Turnier in Vorarlberg mitgenommen hat. Einige Zeit später war er Leiter der Trainerausbildung, als ich die Trainerkurse gemacht habe. Seit damals hatten wir eigentlich intensiven Kontakt."

Schöttel weiter: "Wie alle wissen, war er lange Jahre ein sehr erfolgreicher Nachwuchs-Teamchef, und hat dann in einem eigentlich relativ hohen Alter den Mut gehabt, noch das Abenteuer Bundesliga-Trainer auf sich zu nehmen. Auch da haben wir mit unseren Mannschaften öfter gegeneinander gespielt."

Gludovatz als Querdenker

In letzter Zeit habe man sich immer wieder im Burgenland gesehen: "Deswegen trifft es mich auch persönlich und völlig unvorbereitet."

Gludovatz war in Fußball-Österreich für klare Ansagen ebenso bekannt wie dafür, nicht immer den 0815-Ansatz zu wählen. Auch dafür schätzte ihn Schöttel:

"Für mich war er immer ein Querdenker. Er hat Dinge einfach von einer anderen Seite betrachtet. Dafür ist er manchmal auch belächelt worden, aber ich habe seine Herangehensweise immer extrem cool und spannend gefunden."

U20-WM 2007 als Impuls

Mit dem Erreichen des Halbfinales bei der U20-WM 2007 in Kanada entfachte er als Junioren-Teamchef in einer Phase, als der rot-weiß-rote Fußball nicht gerade mit internationalem Selbstvertrauen gesegnet war, eine Euphorie.

"Dieser Erfolg bei der U20-WM war ganz sicher auch ein Impuls für den österreichischen Fußball. Es waren auch etliche Spieler dabei, die ein paar Jahre später eine tragende Rolle in der A-Nationalmannschaft hatten", erinnert Schöttel.

Dazu zählten unter anderem Akteure wie Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Martin Harnik.


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