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Drei Siege für Foda ein schönes Nebengeräusch

Nach Lehrgang zieht Teamchef vor allem vor taktischer Ausbildung den Hut:

Drei Siege für Foda ein schönes Nebengeräusch Foto: © GEPA

Drei Spiele unter Franco Foda, drei Siege.

Der beste Start eines ÖFB-Teamchefs in seine Amtszeit seit Erich Hof ist nach dem 4:0-Sieg in Luxemburg amtlich.

Ein Umstand, den der Deutsche nicht überbewerten will: "Das mit den drei Siegen ist ein schönes Nebengeräusch. Mir geht es in erster Linie um die Spieler. Dass wir drei Mal gewonnen haben, ist gut, denn das gibt den Spielern Vertrauen für die nächsten Länderspiele. Aber der Fußball lebt nicht in der Vergangenheit. Wenn wir uns im Mai treffen, stehen drei Topspiele an und da müssen wir wieder performen. Dann wird keiner mehr von den letzten drei Spielen reden."

Fodas Devise: "Jetzt gilt es bodenständig zu bleiben, ruhig weiterzuarbeiten und im Mai wieder Gas zu geben."

VIDEO: Alle Tore des 4:0-Erfolgs in Luxemburg!

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Flexibler Auftritt

Dass der Schlager gegen Deutschland binnen zwei Stunden ausverkauft war, wertet der ÖFB-Coach jedenfalls "als klares Zeichen der Fans, dass sie sich mit der Mannschaft identifizieren können. Das ist für mich das Wichtigste."

Die Mannschaft wiederum kann sich mit Foda Herangehensweise identifizieren und zieht vor allem in Sachen Flexibilität voll mit. Nach dem Versuch mit dem 3-4-3 beim 3:0-Sieg gegen Slowenien stellte der 51-Jährige in Luxemburg mehrmals um:

"Wir haben mit einem 4-2-3-1 angefangen. Nachdem wir gemerkt haben, dass der Gegner mit Dreierkette spielt, haben wir auf 4-4-2 umgestellt und in der Halbzeit besprochen, dass sich eine der beiden Spitzen im Ballbesitz mehr auf der Zehner-Position zwischen den Linien bewegen soll. Dann ist es besser gelaufen, denn nach dem frühen Tor hatten wir 20 Minuten, in denen wir zu locker unterwegs waren. In der zweiten Halbzeit habe ich ein paar Wechsel vorgenommen und auf ein 4-3-3 umgestellt."

Taktisch gut ausgebildete Spieler

Insgesamt agierte das Nationalteam während dieses Lehrgangs somit mit vier verschiedenen Systemen. Dass selbige auf Anhieb zufriedenstellend funktionierten, beurteilt Foda wiefolgt:

"Man sieht, dass viele Trainer inzwischen taktisch flexibel agieren. Das ist ja keine Erfindung von mir, sondern man muss ja nur in die Ligen schauen. Hoffenheim wechselt oft das System, auch Frankfurt oder Schalke. Man sieht, dass die Spieler sehr gut ausgebildet sind."

Franco Foda

"Das 4-2-3-1, 4-4-2 oder 4-3-3 ist nicht so das Problem, das haben sie ja schon unter Marcel Koller oft gespielt. Aber das 3-4-3 war schon etwas anderes. Da hat man gesehen, dass viele Spieler in Deutschland und England spielen, und diese Dinge auch relativ schnell verstehen. Das gilt auch für die Spieler aus Österreich. Man sieht zudem, dass viele Trainer inzwischen taktisch flexibel agieren. Das ist ja keine Erfindung von mir, sondern man muss ja nur in die Ligen schauen. Hoffenheim wechselt oft das System, auch Frankfurt oder Schalke. Man sieht, dass die Spieler sehr gut ausgebildet sind. Es war sehr zufriedenstellend, dass sie die Dinge relativ schnell umsetzen konnten."

Der Teamchef schenkte in diesen beiden Tests insgesamt 18 verschiedenen Spielern von Anfang an das Vertrauen. Auffällig war, das kaum einer leistungstechnisch abfiel. Foda geht sogar so weit zu sagen: "Alle Spieler waren gut. Insgesamt hat die Mannschaft gut funktioniert."

"Echt gute Qualität" in der Innenverteidigung

Foda betont, dass er mit Markus Kuster auch den dritten Goalie gerne eingewechselt hätte, und dass es abgesprochen war, dass Martin Hinteregger der einzige mitgereiste Feldspieler war, der in Luxemburg nicht zum Einsatz kam:

"Das habe ich ihm schon vor dem Spiel gesagt. Er hat gegen Slowenien extrem gut gespielt und ist ein Spieler, der seit Jänner enorm viele Einsätze hatte. Deshalb habe ich ihn ganz draußen gelassen."

Die Innenverteidigung steht stellvertretend für den immer intensiveren Konkurrenzkampf. Mit Aleksandar Dragovic bekam ein etablierter Akteur erst in Luxemburg die Chance, sich zu präsentieren.

"Wir haben Martin, 'Drago', Sebastian Prödl, mit Kevin Danso kommt ein ganz Junger dazu. Kevin Wimmer spielt im Moment leider nicht. Dann haben wir noch ein paar Junge wie Maximilian Wöber, den ich zur U21 abgestellt habe, oder Philipp Lienhart. Ich glaube, dass wir uns gerade auf der Innenverteidiger-Position nicht so viele Gedanken machen müssen, weil wir dort echt gute Qualität haben", lobt Foda.

Drei Sturm-Spieler debütieren

Der Pool an Kandidaten ist jedoch auch auf anderen Positionen größer geworden. In Luxemburg feierten mit Jörg Siebenhandl, Stefan Hierländer und Peter Zulj gleich drei Ex-Sturm-Graz-Schützlinge von Foda ihr Länderspiel-Debüt, Salzburg-Kicker Xaver Schlager durfte in seinem zweiten Länderspiel diesmal etwas länger ran.

"Jetzt müssen alle Spieler wieder Leistungen in ihren Vereinen abrufen. Wir werden weiter beobachten und schauen, wen wir im Mai in den nächsten Kader nominieren. Ich hoffe, dass wir dann auch wieder die richtigen Entscheidungen treffen."

Franco Foda

"Man sieht einfach, dass Leute nachrücken. Peter Zulj hat gleich ein Assist gemacht", unterstreicht der Teamchef, "der Konkurenzkampf ist gut. Konkurrenz belebt das Geschäft. Jetzt müssen alle Spieler wieder Leistungen in ihren Vereinen abrufen. Wir werden weiter beobachten und schauen, wen wir im Mai in den nächsten Kader nominieren. Ich hoffe, dass wir dann auch wieder die richtigen Entscheidungen treffen."

Abseits der sportlichen ist Foda vor allem mit der zwischenmenschlichen Komponente zufrieden. Dies ist für den gebürtigen Mainzer eine ebenso wichtige Erkenntnis dieses Camps: "Jeder gönnt dem anderen etwas. Die Spieler harmonieren sehr gut miteinander. Merkmale wie Leidenschaft, Begeisterung, Teamgeist - das sind schon gute Anzeichen."

Nächster Lehrgang wird eine Herausforderung

Der nächste Lehrgang im Mai und Juni mit Tests gegen Russland, Deutschland und Brasilien wird nicht nur wegen der Qualität der Gegner eine große Herausforderung, sondern auch wegen der Termin-Problematik, dass die Bundesliga-Saison in Österreich später endet als die Meisterschaften in Deutschland und England.

"Auf Russland und Deutschland haben wir eine ganz, ganz kurze Vorbereitung", betont Foda, der jedoch zuversichtlich ist, die richtige Trainingssteuerung hinzubekommen, "es wird einfach gelten aus meinen Eindrücken, die ich bis jetzt von den Spielern gewonnen habe, wieder eine gute Mannschaft zu finden, die dann auch auf diesem Top-Niveau bestehen kann."

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