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Marc Janko schließt Nationalteam-Rücktritt aus

Marc Janko über seine ÖFB-Zukunft und mit Galgenhumor bezüglich Prag.

Marc Janko schließt Nationalteam-Rücktritt aus Foto: © GEPA

Marc Janko hat auch abseits seiner Attacke auf die ÖFB-Funktionäre ("Beschämende Grabenkämpfe!") einiges zu sagen.

So schließt der Goalgetter etwa einen Rücktritt aus dem Nationalteam aus und äußert sich auch zu seiner unbefriedigenden Situation bei Sparta Prag.

In Bezug auf das bislang verkorkste Engagement in Tschechien übt sich der 34-Jährige in Galgenhumor: "In Prag spiele ich, aber leider keine Rolle momentan."

Abseits dieses Gags meint Janko ernsthafter: "Mir wurde gesagt, dass es größtenteils politische Gründe habe."

Jankos Brandrede auf Video:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


Abwarten bis zum Winter

In der Liga kam der Niederösterreicher bislang nur zu drei Kurzeinsätzen, dazu kommen zwei Nominierungen in die Startelf in der Europa-League-Qualifikation gegen Roter Stern, beide Partien endeten mit Niederlagen.

Seit Anfang September sitzt Janko stets auf der Tribüne und fühlt sich naturgemäß an seine Zeit bei Trabzonspor erinnert:

"Ich war leider in der Türkei schon einmal in einer so ähnlichen Situation, habe da leider schon Erfahrung. Warum das immer mir passiert, weiß ich auch nicht so genau. Im Endeffekt ist es eine Situation, die man sich mal bis zum Winter anschaut. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Ich probiere mich, so wie ich es auch hier im Nationalteam mache, als Vollprofi zu verhalten und mir nichts ankreiden zu lassen. Dann muss der Verein entscheiden."

Mehr möchte der Routinier derzeit dazu nicht sagen: "Denn alles, was ich mehr an Einblicken gebe, könnte mir selber schaden. Da muss ich mich politisch clever verhalten."

Klare Ansage, warum es keinen ÖFB-Rücktritt geben wird

Nicht um den heißen Brei herum reden muss Janko in Bezug auf das Nationalteam, wobei seine Zukunft dort nicht in seinen Händen liegt. Gut möglich, dass der Lehrgang für die beiden abschließenden WM-Qualifikations-Spiele gegen Serbien und Moldawien sein letzter sein wird, freiwillig möchte er seine ÖFB-Laufbahn jedoch nicht beenden.

"Ich war mit dem größten Einsatz und größter Leidenschaft Teamspieler und brauche keine Verabschiedungsszenen in irgendeinem Stadion, wo mir dann eine symbolische Vase in die Hand gedrückt wird."

Marc Janko

Seine klare Ansage: "Ich habe in meiner Nationalteam-Karriere viel erlebt - schöne Zeiten, nicht so gute Zeiten. Ich bin seit Längerem in mich gegangen und zum Schluss gekommen, dass ich mich selbst nicht so wichtig nehmen und niemals einen Rücktritt verkünden möchte. Das muss jeder so handhaben, wie er es selbst für richtig hält. Ich persönlich sehe es einfach als eine ehrenvolle Pflicht, für Österreich auflaufen zu dürfen und werde so lange kommen, so lange ich Einladungen per Post erhalte."

"Wenn das irgendwann einmal nicht mehr der Fall ist, ist das eine natürliche Auslese. Dann ist das auch okay für mich und mein Ego. Ich war mit dem größten Einsatz und größter Leidenschaft Teamspieler und brauche keine Verabschiedungsszenen in irgendeinem Stadion, wo mir dann eine symbolische Vase in die Hand gedrückt wird. Bei allem Respekt, ich interpretiere diesen Abschied für mich einfach anders", so Janko weiter, der im selben Atemzug wissen lässt:

"Das soll jetzt aber für alle Janko-Kritiker keine Drohung sein, dass ich nicht Platz machen möchte. Das muss die neue sportliche Führung entscheiden. Wenn man mich braucht, bin ich da. Wenn man mich nicht braucht, bleibe ich zu Hause."

Koller? Ewige Dankbarkeit

28 Tore hat Janko in seiner ÖFB-Karriere bisher erzielt, womit er gemeinsam mit Johann Horvath und Erich Hof in der ewigen Schützenliste auf Rang drei liegt. Nur Toni Polster (44) und Hans Krankl (34) jubelten öfter für Österreich.

Nicht zuletzt prägte er mit seinen Treffern die erfolgreiche Phase der Teamchef-Ära von Marcel Koller, weshalb der Stürmer angesichts des Abschieds des Schweizers zwei weinende Augen gar nicht verleugnet:

"Ich habe immer wieder kommuniziert, dass ich dem Teamchef und dem Nationalteam extrem viel zu verdanken habe. Aufgrunddessen ist, wenn man so will, meine Karriere weitergegangen. Ich habe es zum Glück auf dem Platz zurückzahlen können. Aber diese Chance muss man erst einmal bekommen. Viele andere hätten mir diese Chance damals nicht gegeben. Deswegen werde ich dem Trainer für das, was er für mich riskiert hat, ewig dankbar sein."

Janko erinnert mit diesen Worten an seine Zeit bei Trabzonspor, als er am Abstellgleis stand, Koller aber dennoch an ihm festhielt. Diese Gelegenheit gibt es nun auch angesichts der schwierigen Situation in Prag. Vielleicht fährt der Teamchef ein letztes Mal gut mit Vertrauen in seinen Goalgetter.




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