Die gute Stimmung und der sensationelle Auftritt des ÖFB-Nationalteams gegen Italien im EM-Achtelfinale hat über Vieles hinweggetröstet.
Vergessen waren die mageren Auftritte in der Vorbereitung oder in den ersten zwei Gruppenspielen gegen Nordmazedonien und die Niederlande. Um die Euphorie nicht zu bremsen, sorgt erst im Nachhinein ein "Profil"-Bericht für viel Aufregung. Demnach soll es schon vor der EURO einen Aufstand gegen Teamchef Franco Foda gegeben haben sowie heftige Diskussionen über die taktische Ausrichtung.
Am Ende wurde gemeinsam über den historischen Achtelfinal-Einzug gejubelt, davor soll es gekracht haben. Laut dem Bericht der Zeitschrift "Profil" reichte den Spielern die destruktive Spielweise, später soll Foda dann einigen Führungsspielern Gehör geschenkt haben, vor allem was die taktische Ausrichtung betrifft.
Verordnete ÖFB-Präsident Foda nach Vorwurf Teambuilding-Seminar?
Laut dem Medienbericht wäre die Situation wenige Wochen vor der EURO fast eskaliert und sogar ein Thema für die ÖFB-Spitze rund um Präsident Leo Windtner geworden.
Ein Spieler und mehrere Betreuer sollen an höchster Stelle eine Beschwerde eingebracht haben, dass der Teamchef untragbar geworden sei. Dabei soll neben der passiven Spielweise auch die Kommunikation Fodas als No-Go erachtet worden sein, "die jeglichen Teamgeist zerstöre."
Laut Recherchen sollen Foda daraufhin mit seinem Betreuerstab bei einem Teambuilding-Seminar in einem Thermenhotel von einem Ex-FC-Bayern-Pressesprecher die Führungsqualitäten von Ottmar Hitzfeld erläutert worden sein.
Foda dürfte den Wink mit dem Zaunpfahl ernst genommen haben und sei laut ÖFB-Mitarbeitern danach wie verwandelt gewesen. "Er hat sich wirklich am Riemen gerissen und war um ein gutes Teamklima bemüht", wird eine unbekannte Quelle zitiert.
Foda wurde zur "Marionette der Spieler"
An der defensiven, abwartenden Spielweise hielt er in jedoch in der EURO-Vorbereitung gegen England und die Slowakei fest und überraschte gegen Nordmazedonien mit einer Fünferkette. "Damit hätte er wieder einmal fast erreicht, dass die Mannschaft ihre Stärke nicht zeigen kann", zitiert "Profil" einen Teamspieler.
Nach der bloßen Verhinderung einer höheren Niederlage ohne Reaktion gegen die Niederlande äußerten Spieler wie Marcel Sabitzer, Martin Hinteregger oder Konrad Laimer auch öffentlich den Wunsch, mehr nach vorne spielen zu wollen. Foda dürfte danach umgeschwenkt und den Spielern Gehör geschenkt haben. "Wenigstens hat er uns dieses Mal nicht gebremst", soll ein Spieler nach dem Ukraine-Spiel hinter vorgehaltener Hand gesagt haben.
Laut "Profil" sollen mittlerweile einige Führungsspieler großen Einfluss auf den Teamchef und die Strategie haben. "Foda präsentiert einen Vorschlag zur taktischen Ausrichtung. Die Spieler nicken diesen dann ab oder erklären ihre Vorstellungen", soll dem Blatt zugetragen worden sein.
Laut "Insider" wurde Foda während der EURO zur "Marionette der Spieler". Bei einem Aus in der Gruppenphase wäre sein Aus als ÖFB-Teamchef angeblich bereits besiegelt gewesen. Durch sein Nachgeben hat er die Spieler jenen Fußball spielen lassen, den sie können und seine eigene Haut gerettet. Ein Problem bleibt es aber allemal, wenn der Teamchef nur durch die Kritik der Spieler einknickt.