Das österreichische Nationalteam und Franco Foda bleiben weiter höchst erfolgreich!
Die rot-weiß-rote Auswahl siegt im Test gegen WM-Gastgeber Russland mit 1:0 und baut ihre Siegesserie mit dem sechsten Erfolg hintereinander weiter aus.
Alessandro Schöpf erleichtert dem ÖFB-Team nach Traumvorarbeit von Marko Arnautovic einen schwierigen Start mit seinem dritten Team-Treffer (28.).
Danach agieren die Österreicher aktiver, zwingende Torchancen bleiben aber aus. Die "Sbornaja" bleibt mit einer Ausnahme harmlos.
Geht die Serie weiter?
Franco Foda hat mit dem 1:0 gegen Russland den vierten Sieg in seinem vierten Spiel als Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft eingefahren. Das ist die zweitlängste Siegesserie der Geschichte zum Amtsantritt eines neuen ÖFB-Cheftrainers. Den Rekord halten Georg Schmidt und Felix Latzke, die 1982 ihre ersten fünf Partien gewonnen hatten.
Mit zwei weiteren Erfolgen zum Abschied von Vorgänger Marcel Koller beträgt die aktuelle Serie der Österreicher sogar sechs Matchsiege. Mehr Spiele in Folge hatte das ÖFB-Team erst einmal gewonnen: Von 1933 bis zur WM 1934 waren unter "Wunderteam-Coach" Hugo Meisl sieben Siege gelungen. Die aktuelle Serie steht am Samstag (18 Uhr im LIVE-Ticker) in Klagenfurt gegen Weltmeister Deutschland auf dem Prüfstand.
Foda überrascht
Teamchef Foda sorgte in seinem vierten Länderspiel für personelle Überraschungen.
Sturm-Graz-Mittelfeldakteur Peter Zulj, der Spieler des Jahres in der heimischen Bundesliga, gab sein Startelfdebüt. Mit Salzburgs Stefan Lainer und dem von Rapid zum 1. FC Köln wechselnden Louis Schaub begannen zwei weitere Spieler, die vergangene Saison in Österreich gespielt haben. Aleksandar Dragovic, Sebastian Prödl und Martin Hinteregger bildeten die Abwehr. Dabei durfte sich Schöpf auf der linken Seite und zugleich ungewohnter Position versuchen. Der angeschlagene Topstar David Alaba saß zu Beginn nur auf der Bank.
Russland noch nicht in WM-Form
Die mitten in der WM-Vorbereitung steckenden Russen blieben spielerisch vor der Pause fast alles schuldig.
Die Dreierkette der ÖFB-Elf, die in der Defensive zur Fünferkette wurde, hatte leichtes Spiel, die Null zu halten. Goalie Heinz Lindner wurde da kein einziges Mal geprüft, ein Smolow-Schuss über das Tor (36.) war die einzige nennenswerte Möglichkeit der Gäste. Österreich tat sich im Spiel nach vorne zu Beginn auch schwer und kam vorerst nur bei einem Fernschuss von Zulj (12.) gefährlich vors Tor. Mit Fortdauer der ersten Hälfte konnten sich die Hausherren aber in der Offensive steigern.
Beim Führungstreffer funktionierte das Umschaltspiel sehr gut. Nach gutem Laufpass von Florian Kainz gab Arnautovic überlegt zur Mitte und der ziemlich unbedrängte Schöpf sorgte in einer Co-Produktion mit Zulj aus 13 Metern für die Führung. Tormann Igor Akinfejew war machtlos. Schöpf hätte sich für eine starke Leistung auch mit einem Doppelpack belohnen können, sein Schuss ging aber hauchdünn am Tor vorbei (37.).
Im Finish der ersten Hälfte konnte der durchbrechende Arnautovic von Wladimir Granat nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden, beim verhängten Freistoß des West-Ham-Angreifers war Akinfejew auf dem Posten (43.). Das alles geschah vor den Augen von Jose Mourinho. Der Manchester-United-Trainer dürfte wegen Arnautovic die Reise nach Innsbruck angetreten haben.
Tivoli als uneinnehmbare Festung
Zur Pause blieben Louis Schaub und Kapitän Julian Baumgartlinger in der Kabine, Foda brachte Florian Grillitsch und Guido Burgstaller und stellte auf eine Formation mit zwei Stürmern um, wobei sich Arnautovic in seinem 70. Länderspiel auch immer wieder einmal etwas zurückfallen ließ. Bis zur 58. Minute war auf beiden Seiten wenig zu sehen, dann gibt es aber innerhalb kürzester Zeit rund. Und das unmittelbar nach der Einwechslung von Alaba für Schöpf.
Akinfejew zeigte vor 14.500 Zuschauern bei einem Schuss von Zulj, der vollauf überzeugen konnte, eine Glanzparade (58.). Auf der anderen Seite verfehlte Fjodor Smolow, nachdem Prödl am Ball vorbeigerutscht war, das Gehäuse nur knapp (59.). Sonst waren aber die Heimischen dem 2:0 näher, auch wenn sich Russland nach dem Seitenwechsel von einer etwas besseren Seite präsentierte. Akinfejew hielt einen Alaba-Flachschuss (69.). Österreich ist damit auch nach dem zwölften Auftritt im Tivoli-Stadion ungeschlagen, fixierte dort Sieg Nummer acht.
Die "Sbornaja" wurde zum dritten Mal nacheinander bezwungen, nachdem es in der Qualifikation für die EM 2016 zwei 1:0-Siege gegeben hatte. Die Russen trainieren noch bis Donnerstag im Stubaital, wo sie zwecks WM-Vorbereitung seit 20. Mai residieren.