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ÖFB-Team zwischen Stolz und Selbstkritik

Die Spieler-Einordnung des Siegs gegen Uruguay fällt teilweise recht unterschiedlich aus:

ÖFB-Team zwischen Stolz und Selbstkritik Foto: © GEPA

Der ÖFB-Neustart unter Teamchef Franco Foda (hier geht es zu seiner Analyse) ist mit dem 2:1 gegen Uruguay geglückt. Vor allem ergebnistechnisch.

Die Einordnung eines eher glücklichen Sieges kann bisweilen jedoch recht unterschiedlich ausfallen - nicht nur in der Öffentlichkeit, auch teamintern.

Bei vielen Spielern wie etwa Marko Arnautovic überwiegt bei allen Defiziten der Stolz über den Sieg. Diesen verspürt auch Aleksandar Dragovic, dem Innenverteidiger ist jedoch vor allem die Leistung vor der Pause ein Dorn im Auge:

"Auf der zweiten Hälfte können wir aufbauen, aber auf die erste bin ich nicht stolz. Das war sicher nicht das, was wir uns vorgestellt haben, uns wurden phasenweise die Grenzen aufgezeigt. Wir hätten auch 1:3 oder 1:4 hinten liegen können. Wir haben zwar den Ball gut laufen lassen, aber durch Eigenfehler hundertprozentige Torchancen zugelassen. Das müssen wir schleunigst verbessern."

VIDEO: Die Highlights der Partie!


Arnautovic: "Es war solide"

Die Gründe für die zwischenzeitlich schwache Darbietung vor der Pause ortet der Leicester-Legionär darin, dass man oft einen Schritt zu spät gekommen und nicht mit hundertprozentiger Aggressivität in die Zweikämpfe gegangen sei.

"Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, aber ich persönlich will immer mehr und so gut wie möglich spielen, und über 90 Minuten war das sicherlich nicht das, was ich mir vorgestellt habe", so Dragovic.

Die meisten seiner Kollegen stellen das Ergebnis in den Vordergrund. Die Grundaussage von Arnautovic: "Es war solide. Dass es perfekt war, sagt keiner. Ich weiß, dass wieder genug Schlechtes in der Zeitung stehen wird. Aber wir haben gewonnen, das zählt."

"Die Medien finden ja immer irgendetwas"

Potenzielle mediale Kritik, die Arnautovic diesmal nicht gelten lässt: "Spielen wir gut und gewinnen nicht, heißt es, das Ergebnis ist schlecht. Spielen wir solide und gewinnen, heißt es, wir spielen nicht gut. Die Medien finden ja immer irgendetwas. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Was die Medien sehen, sehen die Medien - wir spielen unser Leben lang Fußball, wir wissen, was wir gut gemacht haben und was nicht. Ich denke, jeder kann zufrieden sein mit der Mannschaft. Wir haben gewonnen, dafür spielen wir Fußball. In der WM-Quali haben wir überragende Spiele gemacht, aber nicht das Ergebnis geholt. Wenn wir solide Spiele machen und das Ergebnis holen, passt mir das sehr."

"Wie heißt es so schön: Nobody is perfect! Wir haben Fehler gemacht, aber diese Fehler waren diesmal noch okay, weil sie die Tore nicht gemacht haben. Ich bin zufrieden mit dem Sieg und stolz auf die Jungs."

Marko Arnautovic

Dass Uruguay Riesen-Chancen hatte, ist Arnautovic bewusst: "Da müssen wir aufpassen, dass uns das nicht mehr passiert."

Gegen einen Kontrahenten dieser Klasse sei es jedoch auch nicht einfach: "Sie haben Top-Stars in ihrer Mannschaft. Unsere Aufgabe war es, dass wir zu Hause gewinnen und das haben wir geschafft. Natürlich, wie heißt es so schön: Nobody is perfect! Wir haben Fehler gemacht, aber diese Fehler waren diesmal noch okay, weil sie die Tore nicht gemacht haben. Ich bin zufrieden mit dem Sieg und stolz auf die Jungs, weil wir dafür die ganze Woche hart gearbeitet haben. Was nun darüber gesagt oder geschrieben wird, interessiert mich nicht."

Kritik übt der Wiener indes an den Bedingungen im Happel-Stadion. "Es war nicht einfach auf diesem Eislaufplatz. Viele Spieler von beiden Mannschaften sind ausgerutscht", moniert der 28-Jährige.

Siegeswille und Mentalität

Heinz Lindner liegt eigentlich nur die Drangperiode der Südamerikaner in der ersten Halbzeit im Magen. "Da hatten wir eine Schwächephase, in der wir vier Chancen von Uruguay zugelassen haben, das müssen wir abstellen", so der Torhüter, für den jedoch klar die positiven Erkenntnisse überwiegen:

"Ansonsten ist von Uruguay eigentlich wenig gekommen und das muss man hervorstreichen, denn die offensive Qualität dieser Mannschaft ist bemerkenswert. Man kann auch mit unserer spielerischen Leistung zufrieden sein. Bis auf ein paar Ausnahmen haben wir gut gespielt und dem Gegner unser Spiel aufgezwungen."

Julian Baumgartlinger hatte im Vorfeld der Partie die Rückkehr zu mehr Ergebnisorientiertheit gefordert. Entsprechend zieht der Kapitän sein Fazit nach dem Sieg mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Siege sind immer schön, vor allem so hart erarbeitete."

Der Leverkusen-Legionär hebt die Einstellung hervor: "Siegeswille, Mentalität - gerade weil uns oft vorgeworfen wird, dass die Freundschaftsspiele ein bisschen lax angegangen worden sind. Das kann man diesmal überhaupt nicht sagen. In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Unsicherheiten, das hatte jedoch nichts mit fehlender Spannung zu tun, sondern wir mussten uns erst ein bisschen finden. Zweite Halbzeit sind wir mit einer kleinen taktischen Umstellung besser ins Spiel gekommen. Dieser Sieg gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl."

Positiver Abschluss des Lehrgangs

Dass nach nur einer Woche gemeinsamer Arbeit mit einem neuen Trainer noch nicht alles funktionieren kann, liegt auf der Hand. Umso wichtiger ist der Sieg, um beim nächsten Lehrgang im März in Ruhe darauf aufbauen zu können.

"Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, damit wir diesen Lehrgang positiv abschließen. Denn es bringt uns nichts, wenn wir sagen, wir hatten eine super Trainingswoche, aber dann nehmen wir keinen Sieg mit", betont Florian Kainz.





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