"Wenn der reingeht, schauen wir ganz deppert aus der Wäsch'", grinst Patrick Pentz.
Gemeint ist jene Szene in Minute 87, als er einen Abschluss von Kylian Mbappe irgendwie an die Latte lenkt und so den 2:1-Führungstreffer für Frankreich verhindert hat. Letztendlich rettet der Goalie dem ÖFB-Team damit ein 1:1 gegen den Weltmeister.
"In den Schlussminuten hatte ich doch noch das Glück auf meiner Seite, nachdem er das 1:1 unglaublich gemacht hat. Ich kann einfach nur Danke sagen, dass der Ball von meiner Hüfte an die Latte springt", atmet der 25-Jährige durch.
Wie er besagtes unglaubliches 1:1 von Mbappe erlebt habe? "Das ist aktuell der beste Spieler der Welt. Also den kann man mal so machen..."
Letztlich brauchte es diesen unhaltbaren Schuss des französischen Ausnahmekönners, um Pentz zu bezwingen. Dass der Salzburger nach dem Dänemark-Match abermals im Tor stand, darf man zumindest als Indiz werten.
VIDEO: Die besten Szenen des ÖFB-Unentschiedens gegen Frankreich
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Sicherheit und Stabilität geben
Auch wenn Teamchef Ralf Rangnick sich weiter nicht auf eine Nummer eins festlegen will, hat er seine Torhüter-Rotation zumindest unterbrochen.
Der bisherige Austria-Goalie dankte es ihm mit einer starken Leistung und einigen spektakulären Reflexen.
Von einem Statement-Game möchte er jedoch nicht sprechen: "Ich habe schon nach Dänemark betont, dass ich, wenn ich die Chance kriege, einfach probiere, meine Leistung zu bringen und der Mannschaft Sicherheit und Stabilität zu gaben."
Was die Nummer eins anginge, müssten Teamchef und Trainerteam entscheiden.
Die spielerische Komponente
Dass Pentz Paraden zeigt, hilft ihm bestimmt. Sein möglicherweise größtes Ass im Ärmel ist jedoch die spielerische Komponente. Dies war auch gegen Frankreich zu beobachten.
"Die Franzosen wechseln halt Mbappe und Nkunku ein - das sind nicht so schlechte Spieler von der Bank. Man muss einfach anerkennen, dass das eine unglaubliche Mannschaft ist, die zurecht Weltmeister geworden ist."
Wenngleich Pentz festhält, dass der Weltmeister das ÖFB-Team richtig gut analysiert habe: "In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, weil wir uns angeschaut haben, wie sie uns zustellen. Es war besser, wenn David Alaba den ersten Pass auf mich spielt, weil sie dann Probleme mit dem Anlaufen hatten."
Auch der Rasen im Happel-Stadion habe es nicht leicht gemacht: "Der Platz war nicht leicht zu bespielen, weil da lauter Löcher drinnen waren. Wenn wir die Bälle nicht scharf genug gespielt haben, ist es immer so zickzack gegangen. Klassischer Naturrasen halt."
Die Power ausgegangen
Während das Rausspielen nach dem Wiederanpfiff besser geklappt hat, ließ die allgemeine Mannschaftsleistung nach.
"Da ist uns vielleicht ein bisschen die Power ausgegangen", vermutet Pentz, "Konni Laimer und Xaver Schlager haben bis jetzt alles durchgerodelt. Die Franzosen wechseln halt Mbappe und Nkunku ein - das sind nicht so schlechte Spieler von der Bank. Man muss einfach anerkennen, dass das eine unglaubliche Mannschaft ist, die zurecht Weltmeister geworden ist."
Vier Punkte aus den ersten drei Nations-League-Spielen sind dennoch keine schlechte Ausbeute: "Vor allem in einer Gruppe, in der sich nicht viele etwas von uns erwartet haben."
Auf Revanche brennen
In Dänemark würde nun "ein ganz wichtiges Spiel" auf Österreich warten: "Hier haben wir schon gesehen, dass wir eigentlich die bessere Mannschaft sind als sie. Wir brennen auf Revanche!"
Wen Rangnick bei der Revanche für das 1:2 vom Montag im Tor stehen lässt, wird durchaus spannend.