In der Nations League 2024/25 bekommt es Österreich in Gruppe 3 der Liga B auf Norwegen, Slowenien und Kasachstan zu tun.
Die Norweger liegen in der Weltrangliste als 44. zwanzig Positionen hinter Österreich. Die Slowenen sind auf Platz 54, die Kasachen als Aufsteiger aus Liga C auf Position 100 zu finden.
Die Gruppe hat es in sich, das gibt auch Teamchef Ralf Rangnick zu, der die Auslosung u.a. gemeinsam mit ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer vor Ort verfolgte.
"Gemischt", fällt seine erste Reaktion zu den Gegnern aus. "Norwegen ist einer der stärksten Gegner, den wir zugelost bekommen konnten. Es ist trotzdem ok, ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Erling Haaland", so Rangnick.
Ihn kennt er aus seiner Red-Bull-Zeit. Vor einem der Champions-League-Duelle von City mit RB Leipzig im Herbst hätte er auch zehn Minuten mit dem 23-Jährigen telefoniert, erzählt Rangnick in einer ÖFB-Stellungnahme.
Noch mehr Freude hat der Teamchef indes mit dem zweiten Gegner, Slowenien: "Es ist sicherlich auch ein gutes Los, weil wir keine allzu weite Reise haben. Es ist ein Nachbarland von Österreich, da könnte man von einem Lokal-Derby sprechen."
Wenig Freude mit Kasachstan
Besonders ein Gegner aber macht ihm wenig Freude - das liegt am beschwerlichen Auswärtsspiel, das in Kasachstan wartet. "Der dritte Gegner ist natürlich genau der, den wir nicht haben wollten - nicht, weil ich irgendwas gegen dieses Land habe, aber fünf Stunden Flug und fünf Stunden Zeitverschiebung mitten in der Saison ist auch für die Spieler starker Tobak", so Rangnick.
Die Kasachen wären eigentlich in eine Gruppe mit England und Irland gelost worden. Vor der Auslosung war aber bereits vereinbart worden, dem Team höchstens eine Reise auf die britischen Inseln zumuten zu wollen. Daher rutschte der Außenseiter in den ÖFB-Pool, Gruppenkopf England erhielt aus dem letzten Topf den schwierigeren Gegner Griechenland.
"Es nützt nichts, wir müssen es so nehmen wie es ist, und das werden wir auch tun", so Rangnick über die strapaziöse Flugreise, die anstehen wird.
Sein Fokus sei zum jetzigen Zeitpunkt aber ohnehin auf die EURO gerichtet. Für das Turnier (14. Juni bis 14. Juli) ist neben Österreich auch Slowenien qualifiziert. Die Slowenen treffen in Deutschland auf Dänemark, Serbien und England. Haaland und Co. müssen zuschauen.
Positiv-Bilanz gegen die Gegner
Mit Norwegen hatten sich die Österreicher bereits bei der zweiten Nations-League-Austragung 2020 duelliert. Haaland war damals nur im ersten Duell in Oslo mit von der Partie, das die ÖFB-Auswahl mit 2:1 für sich entschied. Den Gruppensieg erzitterte Rot-Weiß-Rot unter Teamchef Franco Foda im abschließenden Duell in Wien mit einem 1:1 gegen eine norwegische Notelf. Den Skandinaviern hatten wegen Corona-Quarantäneregeln fast alle Akteure mit Länderspiel-Erfahrung gefehlt.
Mittlerweile verfügen die Norweger neben Haaland mit dessen Manchester-City-Kollegen Oscar Bobb oder Arsenal-Kapitän Martin Ödegaard über weitere hochklassige Akteure.
Bei Slowenien ist neben Torhüter Jan Oblak mit Benjamin Sesko wie Haaland ein früherer Salzburg-Stürmer der Star. Mit dem südlichen Nachbarn gab es bisher erst vier Länderspiel-Duelle, die beiden jüngsten in der EM-Qualifikation gewann das ÖFB-Team 2019 jeweils mit 1:0.
Gegen die Kasachen sind die Österreicher in vier Vergleichen noch ungeschlagen, auswärts gab es aber zweimal nur ein 0:0.
Schöttel: "Unser Ziel ist es, in Liga A aufzusteigen"
"Es ist keine einfache Gruppe, aber man kann sich die Gegner nicht aussuchen", zeigt sich auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer nicht ganz zufrieden mit der Auslosung. "Unsere Mannschaft hat Qualität, Leidenschaft und Herz und daher bin ich überzeugt, dass wir das gut bewerkstelligen werden", meint er aber.
Auf ein Wiedersehen mit einigen Ex-Bundesliga-Stars - allen voran Erling Haaland (Norwegen) und Benjamin Sesko (Slowenien) freut sich indes ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel: "Es ist eine herausfordernde und spannende Gruppe. Wir treffen einige bekannte Gesichter wieder, die in der heimischen Bundesliga gespielt haben."
Er gibt die Marschroute vor: "Unser deklariertes Ziel ist es, in die Liga A aufzusteigen."
Rangnick war mit seinem Team bei der jüngsten Nations-League-Auflage im Jahr 2022 in einer Gruppe mit Kroatien, Dänemark und dem damaligen Weltmeister Frankreich mit vier Punkten aus der Liga A abgestiegen.
Dazu dürfte ein Gruppensieg über die Hintertür wohl auch ein Ticket für das Playoff um die vier letzten europäischen Startplätze für die WM 2026 in Nordamerika bringen, falls dieses 2025 nicht über den normalen WM-Quali-Weg erspielt wird.
Er sei kein Freund dieser Hintertürchen, betont Rangnick. "Wir werden die WM-Qualifikation genauso angehen wie die EM-Qualifikation und wollen uns über diesen Weg direkt qualifizieren und nicht auf irgendwelche Hintertürchen oder sonstige Szenarien hoffen", erklärt der 65-Jährige.
So gelingt der Aufstieg
Die Gruppenspiele der Nations League werden zwischen 5. September und 19. November 2024 ausgetragen. Der genaue Spielplan wird für Freitag erwartet.
Die jeweils viertplatzierten Teams der Ligen A und B steigen in die Ligen B bzw. C ab. Die Gruppensieger der Ligen B, C und D steigen in die Ligen A, B und C auf.
Die drittplatzierten Teams der Liga A und die Gruppenzweiten der Liga B bestreiten in Hin- und Rückspiel Auf- bzw. Abstiegs-Playoffs, dasselbe gilt für die Dritten der Liga B und die Zweiten der Liga C.
Die beiden schlechtesten Gruppenvierten der Liga C steigen direkt in Liga D ab, die beiden besseren Gruppenvierten treffen in der Relegation auf die beiden Gruppenzweiten der Liga D.