Erfolgserlebnis für das ÖFB-Team vor dem Start in die Nations League: Gegen harmlos auftretende Schweden fährt man in der Wiener Generali Arena einen 2:0-Sieg ein.
In einer matten ersten Halbzeit ohne große Highlights ist es ein Eigentor, das die Führung beschert: Goalie Nordfeldt faustet nach einer Alaba-Flanke Verteidiger Helander an (11.).
Nach Seitenwechsel taut das Spiel leicht auf: Lindner pariert einen Rohden-Schuss toll (49.), Alaba trifft mit einem schönen Schuss in die lange Ecke (64.).
Nach dem Treffer geht der interimistische Kapitän zusammen mit Assistgeber Arnautovic vom Feld, im Anschluss vergeben Ulmer alleinstehend vor dem Tor (80.) und Gregoritsch, dem der Ball verspringt (88.), aussichtsreichere Möglichkeiten.
Es ist der 200. Heimsieg für das ÖFB-Nationalteam. Die österreichische Mannschaft hält seit dem Amtsantritt von Nationalcoach Franco Foda bei sechs Erfolgen aus sieben Testspielen. Lediglich das Duell mit Rekordweltmeister Brasilien im vergangenen Juni ging verloren.
Ein Geschenk zum Start
Foda setzte zunächst auf ein 3-4-3-System mit Stefan Ilsanker in der Dreierkette und Peter Zulj im Zentrum anstelle des verletzten Spielführers Julian Baumgartlinger.
Schwedens Betreuer Janne Andersson schickte mit Blick auf das Nations-League-Match am Montag daheim gegen die Türkei zunächst eine B-Mannschaft auf den Platz. Von der Anfangs-Elf bei der WM-Viertelfinal-Niederlage gegen England begann lediglich Rechtsverteidiger Emil Krafth.
Krafth ist es auch, der in der siebenten Minute den ersten Torschuss der Partie abfeuert - sein Versuch aus der Distanz wird von Heinz Lindner entschärft. Vier Minuten später steht es schon 1:0 für Österreich: Eine Flanke von Baumgartlingers Kapitäns-Vertreter Alaba faustet Schwedens Goalie Kristoffer Nordfeldt direkt auf Helander, vom Verteidiger findet der Ball aus kurzer Distanz den Weg ins Tor.
Erst ein Flitzer, dann der Wachschuss
Danach ist viel Leerlauf angesagt. Die Gäste überlassen der ÖFB-Elf über weite Strecken die Initiative, stehen aber hinten sicher. Daher probiert es Marko Arnautovic in der 34. Minute aus rund 20 Metern, setzt das Kunstleder aber weit über das Tor. In der 35. Minute setzt Alaba zu einem Solo an, schießt dann jedoch zu zentral.
Auf der Gegenseite fliegt ein Schuss von Robin Quaison direkt auf Lindner (44.), ehe ein mit einer türkischen Fahne ausgestatteter Flitzer kurz für Aufsehen sorgt.
Die zweite Hälfte beginnt mit einem sehenswerten Weitschuss von Marcus Rohden, den Lindner aus der Kreuzecke fischt (49.). Praktisch im Gegenzug donnert Zulj den Ball von der Strafraumgrenze über die Querlatte, wieder eine Minute später geht ein Schuss von Alessandro Schöpf am langen Eck vorbei.
Souveräne Schlussphase, Misstöne bei den Fans
Besser als der Tiroler hat Alaba sein Visier eingestellt - nach Vorarbeit von Arnautovic schlenzt der Bayern-Profi den Ball in der 64. Minute ins lange Eck. Der unmittelbar danach gemeinsam mit Arnautovic ausgetauschte Alaba hält damit nach 64 Länderspielen bei 13 Toren, vier davon erzielt er in seinen fünf Partien gegen Schweden.
In der Folge bleiben große Höhepunkte auch aufgrund von vielen Wechseln aus. Die Gastgeber bringen den Vorsprung locker über die Zeit, vergeben durch Fehlschüsse von Andreas Ulmer (80.) und Michael Gregoritsch (88.) noch gute Chancen und tanken Selbstvertrauen für das Duell mit Bosnien-Herzegowina am Dienstag in Zenica.
Leise Misstöne gibt es dennoch - die Zuschauerzahl in der runderneuerten Wiener Generali Arena enttäuscht. Vor allem die den Austria-Mitgliedern und -Abonnenten vorbehaltene Osttribüne ist sehr schütter besetzt.
Die auf der Gegentribüne untergebrachten Nationalteam-Fanklubs fordern auf Transparenten und in Sprechchören: "Heimspiele nur im Happel-Stadion".