Rechenspiele sind Ralf Rangnicks Sache nicht.
"Alles, was Platz drei ausmacht, ist mir zu kompliziert. Ich habe mir das angeschaut, habe es dann aber aufgegeben, das alles nachzuvollziehen", lacht er.
Dementsprechend ist die Marschroute vor dem letzten Gruppenspiel der EURO 2024 gegen die Niederlande klar (Dienstag, ab 18 Uhr im LIVE-Ticker >>>).
"Am liebsten würden wir noch Erster werden, aber das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Als nächstes würde ich Platz zwei wählen", sagt der Teamchef.
"Die Holländer spielen, wie die Holländer spielen"
Dass das Duell mit den Niederländern richtig schwer wird, betont Rangnick noch einmal: "Wir treffen auf einen Gegner, der individuell ähnlich gut besetzt ist wie Frankreich. Vielleicht haben sie in der absoluten Breite nicht so viele Topspieler, aber sie haben genug Topspieler. Das sind alles internationale Spitzenspieler."
Die "Oranjes" würden "immer wieder spielerische Lösungen" suchen. "Wir brauchen eine absolute Topleistung. Wir müssen gegen den Ball mit das Beste zeigen, das wir draufhaben. Wir brauchen auch immer wieder Phasen, wo wir selbst Ballbesitz haben", meint der 65-Jährige.
Überraschen wird der Gegner nicht. "Die Holländer spielen, wie Holländer spielen. Sie sind seit Cruyffs Zeiten auf der Suche nach spielerischen Lösungen, nach viel Variabilität und Flexibilität. Sie spielen mit zwei sehr hochstehenden Flügelspielern, die aber nicht immer die gleichen sind."
"Es wird darauf ankommen, dass wir mit unserer Spielweise sehr gut aufeinander abgestimmt sind, dass das Timing stimmt, dass die Aktionen gegen den Ball simultan und synchron erfolgen. Wir müssen Balleroberungen schaffen, zweite Bälle werden ein ganz wichtiger Punkt sein", führt Rangnick aus.
Bewunderung für Cruyff
Apropos Johan Cruyff. "Ich war ein großer Bewunderer von ihm als Spieler. Als ich 15, 16 Jahre alt war, habe ich meinen Trainer gefragt, ob ich mit der Rückennummer 14 spielen darf. Das war damals nicht üblich, es gab die Nummern 1 bis 11. Aber er hat es mir erlaubt, auch weil ich Kapitän war."
Wer als Kapitän der ÖFB-Elf im Berliner Olympiastadion auflaufen wird, ist noch nicht ganz klar. Es sei "gut möglich", dass Marko Arnautovic spielt, meint Rangnick. Das kann aber freilich ein Bluff sein.
Nicht in die Karten blicken lässt sich Rangnick auch, was die sieben Spieler, die bei einer Gelben Karte im Achtelfinale gesperrt wären, angeht. "Das ist nicht gut, aber es ist nun mal so. Da sind schon auch Spieler dabei, die wir im Laufe des Turniers brauchen. Wir müssen schauen, dass wir uns mal sicher fürs Achtelfinale qualifizieren."
Fix ist einzig, dass Gernot Trauner nicht spielen kann.
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