Der Ruf nach einem neuen Nationalstadion wird immer lauter. Und innerhalb des ÖFB will die Gunst der Stunde, die rund um die EM-Euphorie ensteht, freilich genutzt werden.
Im Rahmen der Bekanntgabe seines Großkaders für die EURO 2024 appelliert Ralf Rangnick abermals für eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur in der Hauptstadt. Das sei "gar nicht nur in erster Linie für den österreichischen Fußball, sondern auch für die Stadt Wien enorm wichtig", sagt er.
Bitterer Vergleich mit London
Der Teamchef führt aus: "Die zweitgrößte deutschsprachige Stadt nach Berlin hat kein höheren Ansprüchen gerecht werdendes Stadion. Ich rede nicht nur vom Fußball, sondern auch von allen anderen möglichen Events."
"In London fallen mir aus dem Stegreif vier hochwertige Arenen ein – das Wembley, Tottenham und Arsenal sowie das Olympiastadion. Diese großartigen Arenen können in allen Bereichen eingesetzt werden. Und wir in Wien haben keine einzige."
Dass das Ernst-Happel-Stadion modernen Ansprüchen bei weitem nicht mehr gerecht wird, ist offenkundig. Mit Schaudern erinnert sich Rangnick an das Heimspiel gegen Dänemark im Juni 2022 zurück.
"Heute lachen wir darüber..."
"Wenn wir uns erinnern, was am Abend des Spiels gegen Dänemark an einem Abend passiert ist, das passiert normalerweise an zwei verschiedenen Standorten alle 100 Jahre einmal. Meine deutschen Kollegen haben mich damals gefragt: 'Was ist eigentlich bei euch los?' Heute lachen wir drüber, aber in Wahrheit war das nicht witzig."
"Wenn am Ernst-Happel-Stadion die nächsten 50 Jahre nichts gemacht wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis da auch mal Schlimmeres passiert als ein Loch im Rasen und ein Stromausfall", sagt Rangnick.
Aktuell wird darüber diskutiert, wie weit die Sanierung des Happel-Stadions gehen soll.