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Rangnick: "So lange hat es noch nie gedauert"

Der ÖFB-Teamchef spricht über die Aufarbeitung der EURO, Alabas Reha-Prozess, die Europacup-Chancen von Sturm und Salzburg sowie die Zukunft von Kevin Danso.

Rangnick:

Ralf Rangnick wird nicht langweilig. Der Lehrgang mit den Perspektivspielern, ein Trainer-Workshop für den ÖFB, ein Besuch in Kiew. Die Batterien des Teamchefs scheinen nach der EURO 2024 wieder aufgeladen zu sein.

Nun hat der 66-Jährige ein weiteres Betätigungsfeld gefunden. In der neuen Saison fungiert der ÖFB-Teamchef als TV-Experte für Canal+. Übrigens nicht als einziger ÖFB-Mitarbeiter, Spielanalyst Stefan Oesen wird als Co-Kommentator während des Spiels Taktik-Analysen liefern.

Bei einem Medienevent von Canal+ hat Rangnick über diverse Themen gesprochen. Ein Überblick:

Das lange Warten auf ein Comeback von David Alaba nach dessen schwerer Knieverletzung:

"Ich habe nach der EURO zwei, drei Mal mit ihm telefoniert. Ihm geht’s gut. Dass das Ganze länger dauern kann, war mir von Anfang an klar, das ist nicht überraschend. Entscheidend ist, wie die Reha verläuft und dass er den hohen Ansprüchen von Real Madrid und von uns wieder gerecht werden kann. Ob das jetzt im November oder erst im Januar ist, spielt keine so große Rolle."

Die Zukunft von Kevin Danso, der noch bei RC Lens unter Vertrag steht, aber von diversen Top-Klubs umworben wird:

"Es war letztes Jahr schon so, dass ein Wechsel im Raum stand. Im Moment muss man davon ausgehen, dass er wechselt und dass es eher darum geht, wohin."

Der Stellenwert von Christoph Baumgartner bei RB Leipzig:

"Im Moment ist er verletzt, es ist fraglich, ob sich das für den nächsten Lehrgang ausgeht. Dani Olmo ist jetzt weg, wenn Baumi fit ist, glaube ich, wird er größere Chancen haben, diese Saison mehr zu spielen."

Die Zukunft von Marko Arnautovic im ÖFB-Team:

"Wir haben seit der EURO nicht mehr gesprochen. Ich habe gelesen, dass er einen Muskelfaserriss auf der Rückseite des Oberschenkels hat, auch da wird es wahrscheinlich mit dem Lehrgang knapp werden."

Foto: © GEPA

Die Aufarbeitung der EURO 2024 aus persönlicher Sicht und auch mit der Mannschaft:

"Für mich selbst hat es noch nie so lange wie diesmal nach einem Spiel gedauert, um das so richtig zu realisieren und auch zu analysieren. Mit der Ausnahme von Geburtstagen oder dem einen oder anderen Spieler, der von sich aus wegen einer Frage zu seiner eigenen Zukunft angerufen hat, gab es keinen Kontakt seit der EURO. Wenn wir uns beim nächsten Lehrgang sehen, wird es sicherlich auch so etwas wie einen Rückblick geben."

Ralf Rangnick über seine neue Tätigkeit als TV-Experte:

"Als Fußballtrainer oder auch als Fan schaut man die Champions League in der Regel ja sowieso. Und wenn es dann noch Spiele sind, wo auch Österreicher mit dabei sind, macht das Sinn. Da war es eigentlich nur die Frage, ob das terminlich möglich ist, und weitestgehend passen die Termine rein."

Das neue Europacup-Format:

"So kompliziert ist das gar nicht. Es macht das Ganze zusätzlich spannend. Bisher gab es in der Gruppenphase Situationen, dass es in den letzten zwei Spielen eigentlich um nichts mehr groß ging, das ist jetzt anders. Beim neuen Modus musst du jedes einzelne Spiel ernst nehmen, da kann du dir nicht erlauben, halt mal zwei Spiele nicht mit der A-Elf zu spielen."

Die ersten Eindrücke von Red Bull Salzburg:

"In der Liga und im Cup hatten sie noch nicht die ganz großen, starken Gegner. Gegen Twente haben sie es in beiden Spielen schon gut gemacht. Sie müssen sich gegen Dynamo Kiew mal qualifizieren. Aber ich glaube schon, dass sie das schaffen, wenn sie weiter so spielen. Wenn sie so mutig auftreten, haben sie Chancen für Überraschungen in der Champions League."

Die Chancen des SK Sturm in der Champions League:

"Sie haben sich zum Saisonstart noch ein bisschen schwer getan, müssen sich erst wieder finden. Aber dann traue ich ihnen auch einiges zu, da kann man auch auf die Erfahrung des Trainers und den Sportdirektors bauen."

Sein Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew:

"Die Anfrage kam von Andrej Shevchenko direkt, er war genauso wie Teamchef Sergej Rebrov die ganze Zeit in den drei Tagen mit dabei. Als wir am Abend angekommen sind, war Ausgangssperre, da war die Stadt wie ausgestorben. Am nächsten Abend waren wir dann Essen, da hat man gesehen, dass die Stadt lebt, da wärst du nicht draufgekommen, dass das Kriegsgebiet ist. Es ist unglaublich, dass so eine Situation in Europa überhaupt existiert. Im Rückblick bin ich froh darüber, dass wir dort waren, die Teilnehmer haben das alle sehr geschätzt."

Die neue Saison in der Bundesliga:

"Sturm hat es letzte Saison gut gemacht. Rapid macht es bisher auch gut. Es schadet nicht, wenn es mal spannend wäre und ein paar Mannschaft oben dran sind. Ich freue mich auf eine hoffentlich spannende Saison."

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