So schnell kann es im Fußball gehen. Eine Woche nach dem 3:2-Erfolg gegen die Niederlande samt Gruppensieg herrscht im ÖFB-Team Enttäuschung pur.
Als vermeintlicher Favorit scheitern die Österreicher im Achtelfinale mit 1:2 an der Türkei (Spielbericht >>>). Diese zeigt sich im Gegensatz zum ÖFB-Team effizient.
Im Lager des ÖFB-Teams herrscht nach dem Ausscheiden aus der EURO Leere. "Es geht uns allen so", gesteht Ralf Rangnick bei "Servus TV".
"Wenn man sieht, was wir heute alles in dieses Spiel investiert haben und wie viele Torchancen wir ausgelassen haben, dann fühlt sich das Ganze schon ziemlich grotesk und surreal an. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gewonnen hat, die über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft war. Aber darum geht es im Play-off nicht. Im Play-off geht es darum, Spiele zu entscheiden."
Der einzige Vorwurf
Der Teamchef hadert vor allem mit der Chancenverwertung. "Der einzige Vorwurf ist, dass wir zu wenige Tore gemacht haben und dass wir zweimal bei Standards nicht gut verteidigt haben. Wir wussten, dass die Türken große, kopfballstarke Spieler haben, aber trotzdem haben wir den Anspruch, dass wir solche Situationen besser verteidigen", so der Teamchef.
Die Gegentore beschreibt der Teamchef so: "Das erste war ein halbes Eigentor, als der Ball hinten durchrutscht. Beim zweiten Tor hatten wir unsere kopfballstärksten Spieler genau in dem Bereich. Ab dem Moment war es dann noch schwerer."
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Rangnick kann es nicht glauben
"Trotzdem gab es die ein oder andere Situation", so Rangnick. Dass der Ball allerdings nur einmal durch Gregoritsch den Weg ins Tor fand, bedeutet das rot-weiß-rote EM-Aus.
Beinahe hätte Baumgartner spät noch die Verlängerung erzwungen. "Wie der Torwart den Ball da hält, war unglaublich", meint Rangnick zur letzten Großchance der Österreicher.
Wäre das Spiel in die Verlängerung gegangen, "dann hätten wir gewonnen". Die Konjunktive helfen in so einem Fall aber selten. Die Koffer müssen gepackt werden.
"Ich kann es eigentlich selber noch nicht glauben, dass wir morgen tatsächlich die Heimreise antreten sollen. Fühlt sich sinnlos und unverdient an", beschreibt Rangnick seine Gefühlswelt.
An die Mannschaft gibt es vom Coach keinen Vorwurf. Das nötige Glück habe schlicht gefehlt.
