Ralf Rangnick hat vor den Nations-League-Duellen in Slowenien und Norwegen einige Verletzte zu beklagen.
Das führt dazu, dass er kadertechnisch "out of the box" denkt, wie er es nennt. Und dabei ist der ÖFB-Teamchef mit seinen Assistenten auf einige Doppelstaatsbürger gestoßen, die er (noch) vergeblich davon zu überzeugen versucht, im Trikot der österreichischen Nationalmannschaft aufzulaufen.
Warten auf Wanner
Da wäre etwa Paul Wanner. Dass ihn Rangnick gerne in seinem Team hätte, ist längst kein Geheimnis mehr. Der 18-Jährige mit der österreichischen Mutter und dem deutschen Vater ist aktuell vom FC Bayern an Heidenheim verliehen und hat in den ersten beiden Saisonspielen auch prompt zwei Treffer erzielt.
"Er hatte einen nahezu perfekten Einstand in Heidenheim. Wir haben regelmäßig Kontakt zu Paul Wanner. Er wäre ein klarer Kandidat gewesen, wir hätten ihn gerne dabei gehabt", sagt Rangnick.
Doch der offensive Mittelfeldspieler hat abgesagt. Rangnick berichtet: "Er möchte sich erstmal richtig als Bundesliga-Spieler etablieren, möchte sich jetzt noch nicht endgültig entscheiden. Ich verstehe absolut, dass er jetzt erstmal abwarten und zu einem späteren Zeitpunkt die Entscheidung treffen möchte."
Der ÖFB-Teamchef weiter: "Wir werden ihn nicht unter Druck setzen, das ist eine Entscheidung, die er selbst aus ganzem Herzen treffen muss."
Der Tiroler Ivanovic ist kroatischer U21-Teamspieler
Doch Wanner ist bei weitem nicht der einzige. Vor allem bei Angreifern sieht sich der ÖFB offenbar sehr aktiv um. Da wurde etwa bei Franjo Ivanovic angeklopft. Der 20-Jährige stürmt seit einem Jahr in Kroatien für HNK Rijeka. Neun Pflichtspiele, vier Tore, zwei Assists lautet seine Bilanz in der noch jungen Saison. In der Vorsaison traf er in 41 Partien ein Dutzend Mal.
Der gebürtige Tiroler, der im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland übersiedelte und dort im Nachwuchs des FC Augsburg 2020 Torschützenkönig wurde, ist aktueller U21-Nationalspieler Kroatiens. Er wollte sich noch nicht endgültig für eine Nation entscheiden.
Shabanhaxhaj ist ein Thema
Auch Dardan Shabanhaxhaj ist für Rangnick ein Thema. Der 23-Jährige ist im Jänner aus Slowenien von MS Mura nach Russland zu Rubin Kazan übersiedelt. "Es ist nicht ganz so einfach, ihn vor Ort anzuschauen", sagt der ÖFB-Teamchef über ihn.
Der Stürmer, der 20-Profi-Spiele für den SK Sturm absolviert hat, spielte im Nachwuchs sowohl für Österreich, als auch den Kosovo.
Malic weiß es noch nicht
Kein Thema für das A-Nationalteam, aber ein ähnlicher Fall ist Arjan Malic.
Der 18-jährige Innenverteidiger, der im Sommer von der SV Ried an den SK Sturm verkauft wurde, wäre beim Perspektivspieler-Lehrgang dabei gewesen, ist sich aber noch nicht sicher, ob er für Österreich oder doch weiterhin für Slowenien spielen will.