"Wir müssen von Anfang an voll da sein." Für das ÖFB-Team ist das mehr als nur eine der üblichen Fußball-Floskeln.
Sobald das Spiel startet, überrollt die österreichische Walze den jeweiligen Gegner. Keine Zeit, um im Spiel anzukommen, kein Augenblick der Orientierung, das aggressive Pressing auf Hochdruck ist für die Gegner ein Schock.
"Es ist Teil unserer Idee, von Beginn an total aggressiv zu sein", sagt Christoph Baumgartner.
Die letzten Worte
Vor dem Anpfiff spricht Ralf Rangnick noch ein paar Worte in der Kabine. "Da geht es um Feinabstimmungen", verrät Konrad Laimer. Dann raus aufs Feld, die Hymnen, das Mannschaftsfoto.
Gegner | Torschütze | Minute |
---|---|---|
Niederlande | Malen (ET) | 6. |
Polen | Trauner | 9. |
Frankreich | - | - |
Schweiz | Baumgartner | 6. |
Serbien | Wimmer | 10. |
Türkei | Schlager | 2. |
Slowakei | Baumgartner | 1. |
Anschließend bildet das ÖFB-Team, wie inzwischen alle anderen Mannschaften auch, noch einen Kreis. "Im Huddle richtet der Kapitän die letzten Worte an uns", sagt Laimer.
Im Idealfall hat selbiger davor den Münzwurf gewonnen und sich für den Ball entschieden. In den vergangenen Partien war das erstaunlich oft der Fall.
Anstoß-Spezialist Baumgartner
Und dann geht’s los. Baumgartners Weltrekord-Tor im Testspiel gegen die Slowakei ist allen noch in bester Erinnerung. Auch andere Male hätte es fast mit einem Blitzstart geklappt, gegen Serbien hätte der Leipzig-Legionär nach wenigen Sekunden fast einen Elfmeter herausgeholt.
"Baumi ist ein Anstoß-Spezialist", sagt Laimer. Alexander Prass sagte im Vorfeld über die erste Aktion des Spiels: "Da wird ziemlich viel individuell entschieden. Der Baumi hat irgendwie jedes Mal eine gute Idee. Wenn du gleich mit so einer Szene loslegst, ist das ein cooler Start ins Spiel, der Gegner schreckt sich gleich mal."
Es macht sich bezahlt
"Man sieht vom Anstoß an, dass wir zielstrebig nach vorne spielen wollen", sagt Gernot Trauner. "Die geben da vorne von der ersten Minute an Vollgas", meint Kevin Danso. Es ist hochintensiv. Und es macht sich bezahlt.
In sechs von sieben Spielen des Jahres 2024 hat das ÖFB-Team in den ersten zehn Minuten getroffen. Nur zum EM-Start gegen Frankreich gelang das nicht.
"Es zeichnet uns aus, dass wir von der ersten Sekunde an da sind", meint Laimer.