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Marko Arnautovic macht Jagd auf Marc Janko

Der ÖFB-Spieler des Lehrgangs nimmt seine Leader-Rolle sehr ernst:

Die meisten ÖFB-Kicker haben sich in den beiden Länderspielen gegen Slowenien und Luxemburg von ihrer guten Seite präsentiert, zum Spieler des Lehrgangs kann man aber wohl trotzdem Marko Arnautovic küren.

Seinen zwei Toren in Klagenfurt ließ der West-Ham-Legionär beim 4:0-Erfolg des Nationalteams in Luxemburg den wichtigen Führungs-Treffer folgen, und auch abseits seiner Effizienz überzeugte er mit seinen Leistungen und Leader-Qualitäten.

"Ich freue mich über meine Tore, aber ich freue mich natürlich auch, dass die Mannschaft sehr gut funktioniert. Das ist das Wichtigste, nicht ich allein", präsentiert sich Arnautovic nach seinem 19. Länderspiel-Tor mannschaftsdienlich.

Schon nach dem Slowenien-Spiel merkte er an, dass er immer mehr zum Goalgetter werde, so gesehen hatte er sich für Luxemburg sogar noch mehr vorgenommen:

"Ich wollte auf die 20 Länderspiel-Tore kommen, aber leider habe ich es nur auf die 19 geschafft. Mein Ziel ist es, Marc Janko zu überholen."

Zwölfter in der ewigen Schützenliste

Zur statistischen Einordnung: Janko rangiert in der ewigen Schützenliste Österreichs mit 28 Treffern gleichauf mit Johann Horvath und Erich Hof auf Platz drei, übertrumpft lediglich von Toni Polster (44) und Hans Krankl (34).

Arnautovic ist mit seinen 19 Toren immerhin schon Zwölfter. Ohne seine fast dreijährige Nationalteam-Durststrecke von Juni 2012 bis März 2015 würde seine Bilanz noch besser aussehen. Seit der EURO 2016 hat der 28-Jährige inzwischen acht Treffer erzielt.

Noch eine statistische Randnotiz: Mit seinem 69. Länderspiel hat Arnautovic in Luxemburg Hans Krankl und Andreas Ivanschitz eingeholt und liegt gleichauf mit den beiden auf Platz neun in der ewigen Rangliste.

Diesmal an vorderster Front

Es gab vermutlich Zeiten, in denen so mancher Beobachter dem früheren "Bad Boy" das Erreichen solcher Werte nicht zugetraut hat. Inzwischen gehört er zu den absoluten Führungspersönlichkeiten im Kader und sitzt seit diesem Lehrgang auch im Mannschaftsrat.

Zudem zählt auch der Wiener zu den variablen Spielern im ÖFB-Aufgebot. Nach seiner starken Leistung gegen Slowenien auf der linken Seite, übersiedelte er diesmal ins Angriffs-Zentrum.

"Diese Position spiele ich auch im Klub. Der Teamchef weiß, was er an mir hat. Ich probiere alles für die Mannschaft zu geben und meine Tore und Assists zu machen. Das ist mir gelungen", kommentiert Arnautovic, der das 3:0 durch Michael Gregoritsch vorbereitete, seine abgeänderte Rolle.

Prödl-Assist kein Zufall

"Das war eingeübt. Wir haben vorher gut analysiert, dass Luxemburg ab und zu hoch steht und diese Bälle zulässt. Es war ein gutes Timing, Marko ist gut gestartet, hat einen super Laufweg hingelegt und den Ball gut angenommen. Aber der Pass ist nur gut, wenn Marko ihn auch so schön verwertet."

Prödl über Assist auf Arnautovic

Seinem eigenen Treffer ging ein herrlicher, weiter Pass von Sebastian Prödl voraus. "Das war eingeübt. Wir haben vorher gut analysiert, dass Luxemburg ab und zu hoch steht und diese Bälle zulässt. Es war ein gutes Timing, Marko ist gut gestartet, hat einen super Laufweg hingelegt und den Ball gut angenommen. Aber der Pass ist nur gut, wenn Marko ihn auch so schön verwertet. Deswegen Kompliment an Marko", schildert der Innenverteidiger.

Gemeinsam mit Kapitän Julian Baumgartlinger bildeten die beiden England-Legionäre eine routinierte Achse. "Diese drei Spieler sollten den anderen etwas Halt geben", erläutert Teamchef Franco Foda seine Überlegung, dieses Trio ebenso wie Valentino Lazaro in der Startelf zu belassen.

Arnautovic nimmt seine Funktion als einer der Team-Leader sehr ernst und freut sich vor allem, dass der Pool an Kandidaten erneut größer geworden ist:

"Ich muss den Jungs wie Xaver Schlager und Peter Zulj, die neu dazugekommen sind, ein großes Lob aussprechen. Sie waren stark, nachdem sie reingekommen sind. Im Großen und Ganzen kann man mit der ganzen Mannschaft zufrieden sein. Jeder, der im Nationalteam ist, muss wissen, dass er erstens einmal stolz darauf sein und zweitens alles geben sollte. Wenn wir alles geben, haben wir eine sehr gute Mannschaft, in der jeder wichtig ist, nicht nur die ersten Elf. Alle 24, die einberufen sind, sind wichtig. Jeder muss an einem Strang ziehen. Wenn das passiert, können wir auch viel erreichen.

Arnautovic: "Die Euphorie kommt zurück"

Dass Österreich über ein sehr gutes Team verfügt, habe man auch in Luxemburg bewiesen - gegen eine Mannschaft, gegen die es laut Meinung der Offensivkraft "nicht einfach zu spielen" sei. Dies hätten auch vorherige Spiele wie das 0:0 in Frankreich bewiesen.

"Aber wir sind gut drauf, sehr gut eingespielt und haben das ganze Spiel dominiert. Nach dem ersten Tor waren wir ein bisschen zu lässig, aber gegen Ende der ersten Halbzeit sind wir wieder ins Spiel reingekommen und haben zurecht gewonnen. Wie gegen Slowenien hätten wir vielleicht noch mehr Tore machen können. Aber wir können zufrieden sein. Wir haben drei Siege aus den letzten drei Spielen, und so wollen wir weitermachen."

Auch solche Tests gegen kleinere Fußball-Nationen sind in den Augen von Arnautovic sehr wichtig: "Wenn in einer Qualifikation so ein Gegner kommt, erwartet man von außen immer, dass es einfach ist. Man kennt kaum Spieler und wir gelten als klar besser. Aber das gibt es nicht mehr im Fußball. Ich denke, dass im Fußball jeder gegen jeden gewinnen kann."

Alles in allem zieht der 28-Jährige ein "sehr positives" Fazit dieses ÖFB-Camps: "Wir wollten beide Spiele für uns entscheiden, wir haben sie klar für uns entschieden. Ich denke, dass die Euphorie zu Hause wieder zurückkommt. Man hat gesehen, dass das Deutschland-Spiel gleich ausverkauft war. Das wollen wir im Sommer fortsetzen. Wir wissen natürlich, dass es gegen die nächsten Gegner viel schwieriger wird, aber wir wollen unsere Qualitäten wieder ausspielen und die Taktik, die uns der Trainer vorgibt, umsetzen. Dann messen wir uns mit den Besten und schauen, was da herauskommt."

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