Ex-ÖFB-Goalgetter Marc Janko findet deutliche Worte zur Kür von Gerhard Milletich zum designierten ÖFB-Präsidenten.
Natürlich müsse man den Burgenländer arbeiten lassen und dann an seinen Taten messen, dennoch meint der 38-Jährige in seiner Funktion als "Sky"-Experte:
"So wie es momentan den Anschein hat, haben sich die Systemerhalter durchgesetzt."
Janko weiter: "Irgendwann ist es auch einmal an der Zeit, Innovationen reinzubringen in einen Verband, der nach dem Höchsten strebt und sich mit der Weltklasse messen möchte. Wenn dann ein System arbeitet, das sich nur selbst abwählen kann, ist das zu hinterfragen."
Der Niederösterreicher fragt sich, wann im ÖFB jemand Verantwortung übernimmt, oder ob man sich immer nur am schwächsten Glied in der Kette, sprich Teamchef Franco Foda, abputzen würde.
Auch der Kür des neuen ÖFB-Chefs im Wahlausschuss sei zu hinterfragen: "Ein externer Kandidat, wie es aktuell Roland Schmid gewesen ist, startet schon mal mit einem 0:1-Rückstand in diesen Wahlausschuss, weil sich die Landespräsidenten quasi selbst wählen."
Nachsatz: "Wo man hinschaut, wird einem übel."
Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und Ohnmacht
Gegen Schottland sei er erstmals seit seinem Karriereende wieder bei einem Länderspiel im Stadion gewesen. Bei der 0:1-Niederlage habe er mitgelitten - auch mit Foda, dem gegenüber er sich rund um die EURO auch schon kritisch geäußert hat.
"Ich fand die Foda-raus-Rufe einerseits verständlich, andererseits auch irgendwo entbehrlich. Er ist das schwächste Glied in dieser Kette. Egal wie man zu ihm steht, das hat er sich nicht verdient."
In der Mannschaft habe er Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und teilweise auch Ohnmacht gesehen. "Das hat schon weh getan", so Janko.