3:1 nach 0:1! Franco Foda lobt seine Truppe nach dem wichtigen Heimsieg des ÖFB-Teams gegen Israel (>>> Spielbericht).
„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Sie gibt nie auf, kommt auch nach Rückständen zurück – so wie in Nordmazedonien. Das spricht für den Teamgeist und der Qualität der einzelnen Spielern und der Mannschaft“, erklärt der Teamchef.
Die spielerischen Defizite zu Beginn der Partie sind dem Deutschen dabei natürlich nicht entgangen, angesichts der Umstellungen aber für ihn kein Beinbruch. Schließlich hat sein Team die richtige Reaktion gezeigt.
„In den ersten 20 Minuten haben wir nicht gut ins Spiel gefunden. Da haben uns das Spieltempo und auch die Tiefe im Spiel gefehlt. Und auch der letzte Pass ist sehr schlampig gespielt worden. Danach haben wir uns gefangen, doch Israel ist mit dem zweiten Torschuss in Führung gegangen. Meine Mannschaft hat danach aber viel, viel besser gespielt. Wir haben dann noch verdient vor der Pause den Ausgleich erzielt.“
„Gott sei Dank sind wir in der zweiten Hälfte in Führung gegangen, denn wir hatten schon davor gute Möglichkeiten. In der Halbzeit haben wir einige Dinge angesprochen: Dass wir mit mehr Vertrauen, mit mehr Tempo spielen müssen. Das wurde viel besser umgesetzt“, berichtet der 53-Jährige.
Darum ersetzte Ilsanker Alaba
Dass es gegen Ende des Spiels für eine kurze Zeit wieder fehleranfällig wurde, ist für ihn ebenfalls nachvollziehbar.
„Bis zur 60, 70 Minute war es gut, da hatten wir auch ein gutes Tempo im Spiel nach vorne. Nach dem 2:1 hast du aber wieder etwas aus der Hand zu geben, da wurden wir wieder etwas unruhig. Doch das ist normal, wenn du auf mehreren Positionen etwas verändern musst. Trotz allem: Großes Kompliment, wie wir die Partie zu Ende gespielt haben.“
Nach den Ausfällen von Stefan Lainer und David Alaba überraschte Foda vor allem mit Stefan Ilsanker als Ersatzmann für den Bayern-Star.
Der Teamchef erklärt: „Aufgrund der Ausfälle wollten wir Stabilität im Zentrum haben, weil wir wussten, dass Natcho und Solomon zwei sehr gute Spieler sind. Die haben wir super kontrolliert. Dabbur und Zahavi hatten wir auch im Griff. Wir haben dem Gegner über 90 Minuten kaum klare Möglichkeiten zugelassen.“
Trotz der am Papier recht defensiven Aufstellung, war der Ex-Sturm-Coach mit dem Spiel nach vorne sehr zufrieden.
„Wir hatten viele klare Tormöglichkeiten. Alleine in der ersten Hälfte hatten wir zwei, drei Sitzer. Es kommt nicht darauf an, ob du nominell mit drei oder vier Spitzen spielst, sondern entscheidend in einem Fußballspiel ist, wie du es von hinten nach vorne entwickelst. Und wieviele Spieler sich in den richtigen Momenten in den Angriff miteinschalten. Das haben wir sehr gut gemacht.“
"Man kommt nicht mit elf Spielern zur EM"
Dass Österreich mittlerweile in der Lage ist, wichtige Schlüsselspieler ersetzen zu können, stimmt Foda ebenfalls zuversichtlich für die Zukunft.
„Man kommt nicht mit elf Spielern zur EM, sondern mit 23. Alle müssen für den Einsatz bereit sein. Es gibt solche Situationen. Das war diesmal der Fall. Trimmel kommt hinein und hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Schaub hat die Woche sehr gut trainiert, ist dann auf der Zehner-Position reingekommen. Es sind alle mit Begeisterung dabei, denn wir haben ein großes Ziel vor Augen. Da gilt es alles unterzuordnen. Nur als Team kannst du erfolgreich sein und das zeigt die Mannschaft momentan.“
Durch den Erfolg und der gleichzeitigen Niederlage der Slowenen gegen Nordmazedonien hat die rot-weiß-rote Auswahl am Sonntag in Slowenien die große Chance, eine Vorentscheidung um Platz zwei zu schaffen.
ÖFB will in Slowenien nicht auf X spielen
„Die Ausgangssituation hat sich verbessert, aber es heißt weiter dran zu bleiben. Wir haben es in der eigenen Hand. Das ist wichtig. Wir werden versuchen, in Slowenien nachzulegen.
Dabei könnte bereits ein Remis reichen. Auf ein X zu spielen, kommt für den Coach aber nicht in Frage.
„Unsere Intention muss sein, dass wir auch Auswärtsspiele gewinnen wollen. Wir müssen genauso auftreten, wie in Polen. Das heißt, mit Elan, mit Überzeugung. Auf unentschieden spielen, das können vielleicht italienische Mannschaften. Unsere Spieler wollen ohnehin gewinnen, denn sie wollen nach vorne spielen“, versichert Foda.