Das österreichische Nationalteam muss sich in Liga B der Nations League mit Platz zwei begnügen. Die rot-weiß-rote Auswahl kommt gegen Bosnien nicht über 0:0-Unentschieden hinaus und kann nach dem dritten Spieltag weder auf- noch absteigen.
In der ersten Hälfte haben die Österreicher Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Edin Visca scheitert gleich zwei Mal aus spitzem Winkel (26., 45.), der ÖFB-Offensive gelingt zunächst wenig.
Nach Seitenwechsel starten die Österreicher furios, Hinteregger und Arnautovic verpassen die Führung nur knapp. Aber auch die Bosnier bleiben gefährlich, Heinz Lindner kann sich mehrmals in Szene setzen. Am Ende ist das 0:0 aus österreichischer Sicht glücklich.
Foda wagt Kainz-Experiment
Teamchef Franco Foda hatte etwas überraschend Florian Kainz als Freigeist ins Offensivzentrum und Alessandro Schöpf auf den linken Flügel gestellt. Marko Arnautovic agierte als Mittelstürmer, David Alaba begann in seinem 66. Länderspiel zum ersten Mal überhaupt als Linksverteidiger in einer Viererkette.
Positive Auswirkungen auf die Leistung des ÖFB-Auswahl hatten diese Maßnahmen nicht. Die Gastgeber präsentierten sich zunächst im Spiel nach vorne harmlos und leisteten sich in der Defensive den einen oder anderen Wackler - so etwa in der sechsten Minute, als ein Kopfball von Toni Sunjic nach einem Corner relativ knapp am Kreuzeck vorbeiflog.
Die Bosnier erwiesen sich als deutlich ballsicherer und zweikampfstärker als ihre Rivalen, produzierten weniger Fehlpässe und waren daher auch gefährlicher. Bei einem Schuss von Edin Visca aus spitzem Winkel in der 26. Minute musste ÖFB-Goalie Heinz Lindner sein ganzes Können aufbieten. In der 33. Minute ging ein Schuss von Edin Dzeko von knapp außerhalb des Strafraums an der Stange vorbei, zwölf Minuten später legte Bosniens Star für Visca auf, der deutlich verzog.
Verbesserte zweite Hälfte
Die Österreicher hatten vor dem Seitenwechsel nur einen Alaba-Freistoß aus knapp 25 Metern weit neben das Tor zu bieten. In der 48. Minute verfehlte ein Weitschuss des zur Pause für Kainz gekommenen Xaver Schlager das Ziel noch klarer.
Immerhin wurde damit eine kurze Druckphase der Österreicher eingeleitet: Nach einer Alaba-Flanke wehrte Ognjen Vranjes einen Kopfball von Martin Hinteregger vor der Linie ab, Sekunden später rettete Sunjic bei einem Seitfallzieher von Arnautovic auf der Linie - offensichtlich unter Zuhilfenahme der Hand.
Die Bosnier antworteten mit zwei Dzeko-Abschlüssen. Der Roma-Goalgetter prüfte Lindner mit einem abgefälschten Schuss (56.) und donnerte den Ball aus wenigen Metern über die Latte (58.).
Auch Janko kann's nicht richten
Doch auch die Österreicher hatten ihre Chancen. Nach Vorlage von Stefan Lainer versuchte es Schlager vom Fünfer erfolglos mit einem Fersler (58.), Arnautovic produzierte aus guter Position nur einen Roller auf den bosnischen Goalie Ibrahim Sehic (60.). Auf der Gegenseite fischte Lindner einen Schlenzer von Haris Duljevic aus dem Kreuzeck (64.). Wenige Sekunden später vollierte Ervin Zukanovic den Ball am langen Eck vorbei.
In der Schlussphase blieben Chancen Mangelware, obwohl Foda in der 82. Minute noch den kurzfristig nachnominierten Marc Janko einwechselte. Die ÖFB-Equipe reist nun am Sonntag nach Belfast, wo zum Jahresabschluss Nordirland als Gegner wartet. Das Jahr 2019 steht dann ganz im Zeichen der im März beginnenden EM-Qualifikation.
In der diesbezüglichen Auslosung am 2. Dezember in Dublin wird Österreich aufgrund des zweiten Gruppenplatzes in der Nations League definitiv aus Topf zwei gezogen.