Die Kaderstärke des österreichischen Nationalteams vor dem Auftakt der Qualifikation für die EURO 2020 ist in der Offensive endenwollend.
Mit Guido Burgstaller und Michael Gregoritsch mussten zwei der insgesamt ursprünglich drei nominierten Stürmer bereits absagen. Mit Marc Janko wurde ein Routinier nachberufen.
Ashley Barnes hingegen wäre einsatzbereit, doch die Causa um die Einbürgerung des 29-Jährigen ging unlängst mit der endgültigen Entscheidung des Innenministeriums zu Ende, wonach dieser keine Chance auf Einsätze im ÖFB-Teamtrikot hat.
Bundespräsident Alexander van der Bellen kann diese Entscheidung nicht ganz nachvollziehen, wie er im LAOLA1-Interview festhält.
Hätte VdB Barnes eingebürgert? "Habe leider nicht die Macht dazu"
Van der Bellen habe die Causa zwar nur am Rande verfolgt, erinnert sich aber: "Ich wurde seinerzeit auch eingebürgert ohne ein guter Fußballer zu sein oder sonstige Fähigkeiten zu haben. Ich war einfach halbwüchsig. Also ich finde, da kann man ein bisschen großzügig sein."
Auf die Frage, ob er Barnes also eingebürgert hätte, meint van der Bellen: "Ich habe leider nicht die Macht dazu."
Lange hoffte der ÖFB, dass der Stürmer des FC Burnley eingebürgert wird, damit dieser für das Nationalteam auf Torjagd gehen kann. Der Fußballbund baute auf die Unterstützung des Sportministers Heinz-Christian Strache (FPÖ), doch das Innenministerium legte sich letztlich quer.
Nach einer endgültigen juristischen Prüfung des BMI wurde Ende Februar festgehalten, dass Barnes keine Chance auf eine Einbürgerung habe.
"Wir können viel vom Sport lernen"
Van der Bellen glaubt dennoch an einen Erfolg des Nationalteams in der bevorstehenden EURO-Quali und wird am kommenden Donnerstag gegen Polen im Ernst-Happel-Stadion die Daumen halten. Vor dem Spiel hat er dem Team einen kurzen Besuch in der Kabine abgestattet.
"Ich wollte mir einfach einmal das Training ansehen und für die kommenden Spiele alles Gute wünschen. Ganz normal als Staatsbürger, gar nicht so sehr als Bundespräsident", so Österreichs Staatsoberhaupt.
Was er Foda und dem Team für Worte mitgegeben hat?
"Ich habe gesagt, dass man viel vom Sport lernen kann. Konzentration auf den Augenblick und dass man das Ziel nicht aus den Augen verliert. Auch das Wegstecken von Niederlagen. Das betrifft uns ja alle in anderen Berufen auch. Da kann man vom Sport sehr viel lernen, insbesondere vom Mannschaftssport, wo es darauf ankommt, dass die Mannschaft insgesamt zusammenpasst."
Sein Gefühl für die Matches gegen Polen und Israel: "Ich glaube, die Spiele werden nicht leicht, aber wir können es schaffen."