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Kein Transfer? Grillitsch: "Das Angebot war gut"

Wie Florian Grillitsch mit seinem geplatzten Wechsel in die Serie A umgeht:

Bekanntlich klappt im Fußball nicht jeder angestrebte Transfer.

Florian Grillitsch macht kein Geheimnis daraus, dass er in diesem Sommer den nächsten Karriere-Schritt tätigen wollte - im konkreten Fall in die Serie A.

Das hat nicht funktioniert, weil sein Arbeitgeber Hoffenheim den ÖFB-Legionär nicht ziehen ließ. Nachdem nun wochenlang spekuliert wurde, äußert sich der Mittelfeldspieler am Rande des ÖFB-Camps am Donnerstag selbst zur Wechsel-Causa.

"Es war auf jeden Fall eine aufregende Transfer-Phase für mich. Es gab einige Interessenten, konkret aus Italien. Die Forderungen der TSG waren am Ende zu hoch, daran ist es auch gescheitert. Ich war mir mit dem Verein grundsätzlich einig", so Grillitsch, der weiters meint:

"Es ist halt so, ich kann es nicht ändern, die Transferphase ist vorbei. Jetzt bleibe ich noch ein Jahr in Hoffenheim, werde meinen Vertrag erfüllen und im nächsten Sommer den nächsten Schritt machen."

Zu diesen Fakten tun sich natürlich einige Fragen auf.

Wechsel nur aufgeschoben?

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Vor allem natürlich, mit welchem Verein Einigkeit bestand und ob der Wechsel zu diesem Klub nun nur ein Jahr aufgeschoben sei? Konkret in Verbindung gebracht wurde der 26-Jährige mit dem AC Milan, Napoli und der AS Roma.

"Ich will den Namen nicht nennen, aber es war schon einer der Vereine, von denen geschrieben worden ist. Was dann nächsten Sommer passiert, wo ich dann lande, kann ich jetzt noch nicht beantworten", meint Grillitsch.

Grillitsch: "Das Angebot war gut"

Ein Transfer-Krimi, der am Deadline-Day bis zum letzten Moment offen war, sei es nicht gewesen. Es sei schon zuvor absehbar gewesen, dass es nichts mehr wird.

"Einerseits habe ich schon Verständnis für Hoffenheim, dass sie mich nicht quasi verschenken können. Aber ich gehe in mein letztes Vertragsjahr. Ich denke, das Angebot war gut."

Florian Grillitsch

Ob er in gewisser Hinsicht auch Verständnis für Hoffenheim aufbringt oder ob die Enttäuschung dominiert?

"Einerseits habe ich schon Verständnis für Hoffenheim, dass sie mich nicht quasi verschenken können. Aber ich gehe in mein letztes Vertragsjahr. Ich denke, das Angebot war gut. Klar, der aufnehmende Verein will immer so wenig wie möglich zahlen, der abgebende so viel wie möglich bekommen. Deswegen dachte ich eigentlich schon, dass wir eine Lösung finden. Im Endeffekt war es nicht so."

Warum ein Streik kein Thema war

Gegen Ende dieser Transferzeit häuften sich wieder die Fälle, in denen Fußballer versucht haben, sich zu einem neuen Arbeitgeber zu "streiken". Eine Maßnahme, die Grillitsch für sich ausgeschlossen hat:

"Rausstreiken wollte ich mich nicht, dafür bin ich auch nicht der Typ. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, dass es nicht geklappt hat, aber damals bei meinem Wechsel von Werder zu Hoffenheim war es quasi dieselbe Situation, da bin ich auch ablösefrei gekommen."

"Ich glaube nicht, dass es ein verlorenes Jahr werden wird. Ich werde mich genauso reinhauen, wie wenn ich noch einen langfristigen Vertrag hätte."

Florian Grillitsch

Die Angst, dass Hoffenheim nicht mehr allzu intensiv auf einen Spieler setzt, dessen Abgang mehr oder weniger feststeht, plagt den Niederösterreicher somit nicht:

"Ich glaube nicht, dass es ein verlorenes Jahr werden wird. Ich werde mich genauso reinhauen, wie wenn ich noch einen langfristigen Vertrag hätte. Nach dem Nationalteam will ich bei Hoffenheim wieder angreifen."

Keine Spielpraxis? Gemeinsamer Beschluss

Dazu bot sich bisher die Gelegenheit noch nicht. Denn dass Grillitsch bis dato keine Pflichtspiel-Minute im Verein bestritt, lag schon auch an einer Blessur, aber eben auch an der Transfer-Thematik.

Zuerst sei er wegen der EURO verspätet in die Vorbereitung eingestiegen, dann habe er muskuläre Probleme gehabt. Aufgrund des Trainingsrückstands sei er nicht bei 100 Prozent gewesen.

"Ich habe schon trainiert, aber wir haben dann gemeinsam aufgrund der Situation beschlossen, dass wir bis zum Schluss nicht gewusst haben, was mit mir passiert, dass ich nicht im Kader bin, auch weil ich eh noch nicht zu 100 Prozent fit war."

Warum Grillitsch nicht "Geht's scheißen" sagt

"Es bringt mir ja nichts, wenn ich jetzt sage: Geht's scheißen! Ich mache jetzt einfach nichts mehr und mir ist ein Jahr lang alles egal. Das wäre der komplett falsche Ansatz."

Florian Grillitsch

Unterm Strich muss Grillitsch die Situation samt geplatztem Transfer professionell annehmen. Dass es menschlich nicht ganz einfach ist, fokussiert zu bleiben, wenn ein Kaliber wie etwa Milan gerufen hat, ist nachvollziehbar.

"Wie gesagt: Ich habe den Wunsch gegenüber den Geschäftsführern geäußert, dass ich gerne den nächsten Schritt machen würde. Leider ist es zu keiner Einigung gekommen. Aber so ist es halt im Fußball. Ich muss nach vorne schauen, weitermachen und mich weiterhin entwickeln. Es bringt mir ja nichts, wenn ich jetzt sage: 'Geht's scheißen! Ich mache jetzt einfach nichts mehr und mir ist ein Jahr lang alles egal.' Das wäre der komplett falsche Ansatz."

Wobei es aus der Emotion heraus verständlich wäre, oder?

"Menschlich wäre es, aber das bringt mir persönlich nichts, das bringt der TSG nichts, genauso bringt es dem Nationalteam nichts. Es wäre quasi eine Lose-Lose-Lose-Situation."

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