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Teamchef Foda enttäuscht: "Darf nicht passieren!"

Was der ÖFB-Coach bei der bitteren Pleite in Israel alles vermisste:

Teamchef Foda enttäuscht: Foto: © GEPA

Was für eine bittere Leistung des ÖFB-Nationalteams!

Mit 2:4 geht Österreich in Israel unter, womit nach dem 0:1 gegen Polen der totale Fehlstart in die EM-Qualifikation komplett ist.

Das hätte sich natürlich auch Teamchef Franco Foda ganz anders vorgestellt, entsprechend enttäuscht ist der Deutsche vom Auftreten seiner Mannschaft, der er in diesem Match vor allem die notwendige Einstellung absprach:

"Wir müssen einfach lernen, dass wir keine Mannschaft sind, die locker spielen kann. Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn jeder einzelne Spieler defensiv und offensiv seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt. Dann sind wir eine gute Mannschaft."

Foda vermisst Mentalität und Leidenschaft

Dies heißt im Umkehrschluss, dass das ÖFB-Team im Moment keine gute Mannschaft ist. Denn in Haifa habe man gewisse Grundtugenden vermissen lassen, wie Foda eindringlich moniert.

"In diesem Spiel ging es um Mentalität und Leidenschaft. Wir haben es nicht geschafft, das über 90 Minuten auf den Platz zu bringen", erklärt der 52-Jährige, dem vor allem das turbulente Geschehen kurz vor und nach der Pause ein Dorn im Auge ist. Nach dem 1:1-Ausgleich Israels fand Österreich einige hochkarätige Chancen auf das 2:1 vor.

"Wenn du diese Möglichkeiten nicht nützt, darfst du vor der Pause nicht so ein Standard-Gegentor erhalten. Das müssen wir besser verteidigen, konzentrierter und fokussierter sein. Wir haben in der Pause angesprochen, dass in einem Spiel, in dem es um so viel geht, das Defensivverhalten die Basis ist. Da haben wir es nicht geschafft, mit dieser Mentalität, mit dieser Konzentration, mit diesem Fokus wie gegen Polen zu spielen. Das darf einfach nicht passieren!"

Der ÖFB-Coach warf seinen Spielern vor, beim 1:2 "nicht mit dem letzten Biss" verteidigt zu haben.

Foda: "Ich bin verantwortlich für diese Mannschaft"

Foda ist seit eineinhalb Jahren im Amt. Dass dieses Spiel einen Rückfall in längst vergessen geglaubte Zeiten, in denen fehlende Mentalität oder Schlendrian öfter thematisiert werden mussten, bedeutet, ist eine riesige Enttäuschung.

"Der Trainer ist immer verantwortlich für die Mannschaft", erklärt der Teamchef, der bis zum nun bereits sehr entscheidenden Juni-Lehrgang einige Veränderungen andeutet. Alles in allem kam die Art und Weise, wie sich das ÖFB-Team diese Partie aus der Hand nehmen hat lassen, auch für ihn unerwartet.

"Vor drei Tagen gegen Polen hatten wir noch eine gute Mentalität. Heute haben wir - vielleicht - nach dem 1:0 geglaubt, dass es einfach wird. Aber so funktioniert Fußball nicht. Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und in 90 Minuten kann alles passieren, dementsprechend muss man konzentriert bleiben, ganz egal wie es steht, ob du 1:0 oder 2:0 führst oder zurückliegst, du musst dich immer konzentrieren, und das haben wir nicht gemacht. Das werden wir auch analysieren und besprechen. Wir sind selbst Schuld an der Niederlage. Das soll nicht die Leistung von Israel schmälern, aber wenn man alles so im Griff hat, wie wir in der ersten Halbzeit, muss unter dem Strich mehr rauskommen."

Israel war williger

Israels Leistung will der Teamchef ganz bestimmt nicht schmälern, denn die Mannschaft von Andreas Herzog brachte im Prinzip jene Tugenden auf den Platz, die Foda bei seiner Elf vermisste:

"Sie haben den Vorsprung mit Haut und Haaren verteidigt, mit letzter Leidenschaft gekämpft, sich in Schüsse reingeworfen. Das war letztendlich der Unterschied. Bei uns war schon in der ersten Halbzeit das Problem, dass wir nach Ballverlusten nicht schnell genug hinter den Ball und nicht gut ins Gegenpressing gekommen sind. Das meine ich damit: Wenn du ein Spiel gewinnen willst, sind es die Basics, dass du aggressiv in die Zweikämpfe gehst. Da war Israel einfach williger."

Besonders ernüchternd ist dieser Verlauf, da Rot-Weiß-Rot zu Beginn die Vorgaben wie erhofft erfüllte: "Wir haben das Spiel leichtfertig aus der Hand gegeben. Wir haben 1:0 geführt. Wir haben es am Anfang gut gemacht, waren defensiv extrem kompakt, hatten gute Umschaltmomente, haben gut nach vorne gespielt, wollten im Ballbesitz immer wieder etwas kreieren. Wir hätten so konzentriert weiterspielen müssen."

"Wollen immer noch Erster oder Zweiter werden"

Nach dem Polen-Spiel hieß der im ÖFB-Lager am meisten verwendete Satz: "Es sind noch neun Spiele zu spielen." Dies war als Beruhigung gedacht.

Dass die Lage in der EM-Qualifikation nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel langsam prekärer wird, liegt auf der Hand.

Foda will sich dennoch nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Es sind noch acht Spiele zu absolvieren. Wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren. Wir wollen immer noch Erster oder Zweiter werden. Klar ist die Situation so, dass es immer schwieriger wird, weil wir die ersten zwei Spiele nicht gewinnen konnten. Aber es gibt noch 24 Punkte zu verteilen. Wir haben teilweise gut nach vorne gespielt, trotzdem hat in beiden Spielen etwas gefehlt. Das werden wir jetzt in Ruhe analysieren und dann auch die richtigen Maßnahmen für die nächsten Spiele treffen."

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