Österreich läuft am achten Spieltag der WM-Quali in die nächste Enttäuschung. Die Elf von Franco Foda verliert in Dänemark chancenlos mit 0:1.
Das ÖFB-Team gestaltet im Parken zunächst ein überraschend ausgeglichenes Spiel, Torchancen haben allerdings nur die Dänen: Daniel Bachmann muss sowohl gegen Andreas Skov Olsen (24.) als auch gegen Mikkel Damsgaard (31.) gute Paraden auspacken.
Nach Seitenwechsel erhöht Dänemark die Schlagzahl und wird prompt belohnt: Thomas Delaney kann sich problemlos bis zum Sechzehner vordribbeln, legt für Joakim Maehle auf und der dänische Linksaußen schiebt trocken zur dänischen Führung ein (53.).
Österreich versucht sich daraufhin mit einem Hauch von Schlussoffensive, bleibt schlussendlich allerdings über 90 Minuten ohne richtige Torchance.
Dänemark löst damit vorzeitig das Ticket zur WM 2022 in Katar. Die Dänen halten nach acht Spieltagen bei 24 Punkten und einem sensationellen Torverhältnis von 27:0. Österreich bleibt mit nur zehn Punkten schwacher Vierter und kann nicht mehr Zweiter werden.
Erstmals seit 10 Jahren zwei Rapidler in der Startelf
Foda wählte gegen die bisher makellosen Dänen eine defensivere Ausrichtung als am Samstag bei 2:0-Pflichtsieg auf den Färöern. Statt der Offensivkräfte Karim Onisiwo und Florian Kainz rückten Innenverteidiger Stefan Posch und Marco Grüll in die Startformation. Für Grüll war es das erste Länderspiel. Der Rapidler legte auf dem linken Flügel einen couragierten Auftritt hin.
Im Sturmzentrum agierte wie auch schon auf den Färöern dessen ebenfalls Anfang der Vorwoche nachnominierter Klubkollege Ercan Kara. Dass erstmals seit mehr als zehn Jahren zwei Rapid-Kicker in der ÖFB-Startelf standen, war auch den insgesamt elf Ausfällen geschuldet, die Foda zu verkraften hatte. Die zuletzt angeschlagenen Martin Hinteregger und Konrad Laimer waren allerdings einsatzfähig.
Bachmann verhindert frühen Rückstand
Im mit 35.000 Zuschauern ausverkauften Parken herrschte schon vor Spielbeginn Partystimmung. Den Anfangselan der Dänen vermochte das ÖFB-Team jedoch zu stoppen. Die Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste hatte zwar mehr vom temporeichen Spiel, klare Torchancen ließen die Österreicher in den ersten 20 Minuten aber nicht zu.
Nach einem Ballverlust von David Alaba scheiterte Dänemarks auffälligster Offensivakteur Andreas Skov Olsen an Daniel Bachmann (23.). Der ÖFB-Keeper musste danach auch einen Schuss aus der Drehung von Mikkel Damsgaard parieren (30.). So konzentriert die Österreicher verteidigten, klare Torchancen erarbeiteten sie sich nicht. Ein Hinteregger-Kopfball nach Freistoßflanke von David Alaba segelte über das Tor (25.).
Die Dänen schlugen wie schon beim 4:0 im März in Wien nach Seitenwechsel zu. Wenige Minuten, nachdem Bachmann einen Schuss von Thomas Delaney zur Seite abgewehrt hatte, (48.), nutzte dieser einen Ballverlust von Kara, um über das halbe Feld zu marschieren. Im Strafraum bediente er Maehle, der ins kurze Eck einschoss. Für den Außenspieler von Atalanta Bergamo war es das sechste Länderspieltor in diesem Jahr.
Dreierketten-Experiment geht schief
Foda stellte, indem er Mittelfeldmann Stefan Ilsanker in die Innenverteidigung zurückschob, kurzfristig auf eine defensive Dreierkette um, um den Außenverteidigern Christopher Trimmel und Alaba mehr Möglichkeiten nach vorne zu eröffnen. Das Experiment wurde zehn Minuten später mit Ilsankers Auswechslung wieder revidiert. Ein vermeintliches Elferfoul von Bachmann an Delaney blieb wegen Abseits ohne Folgen (67.).
Offensiv fiel den Österreichern auch mit der Hereinnahme von Louis Schaub und Onisiwo für Ilsanker und Kara (beide 72.) bzw. Michael Gregoritsch und Kainz für Grüll und Laimer (beide 83.) wenig ein. Ein Schaub-Schuss von der Strafraumgrenze nach Alaba-Zuspiel ging klar daneben (82.). Dänemark brachte den Sieg und damit das WM-Ticket letztlich sicher über die Zeit.
War es das für Foda?
Die Dänen kassierten auch in der achten Quali-Partie kein Gegentor. Sie halten bei einem Torverhältnis von 27:0. Österreich dagegen musste im vierten Pflichtspiel-Duell der Geschichte mit Dänemark die vierte Niederlage hinnehmen. In der laufenden Quali gelangen bisher nur gegen die Färöer und Moldau Siege. In den bisher fünf Partien gegen Dänemark, Schottland und Israel holte die ÖFB-Auswahl erst einen Punkt.
Die nächste Chance gibt es in einem Monat daheim gegen Israel. Ob Foda dann noch an der Seitenlinie steht, werden die kommenden Wochen zeigen. Die Entscheidung liegt auch beim neuen ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich, der am Sonntag Leo Windtner ablöst. Für den Oberösterreicher, der den Verband seit 2009 führte, gab es kein Abschiedsgeschenk in Form eines Erfolgserlebnisses.
Israel und Schottland siegen
Im Parallelspiel erreicht Israel dank Treffern von Eran Zahavi (28.) und Munas Dabbur (49.) einen 2:1-Erfolg über Moldawien. Der Anschlusstreffer der Gäste durch Nicolaescu (90.+5) fällt zu spät. Israel (13 Punkte) bleibt damit weiterhin Dritter.
Schottland wendet indes spät eine Blamage auf den Färöern ab. Lyndon Dykes erlöst sein Team kurz vor Schluss (86.) und sorgt dafür, dass Schottland mit 17 Punkten klarer Zweiter bleibt.
Die Färöer bleiben mit vier Punkten Fünfter der Gruppe F, Moldawien bildet mit einem Zähler das Schlusslicht.
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