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Wöber: Das Wissen, es geht um alles

Beim Nationalteam kann Maximilian Wöber die "Erlebnisse und Momente" des Abstiegs mit Leeds beiseiteschieben. Warum man sich vor Belgien nicht verstecken muss.

Wöber: Das Wissen, es geht um alles Foto: © getty

Dass dieses Frühjahr für Maximilian Wöber nicht nach Wunsch verlaufen ist, ist kein Geheimnis.

Umso besser tut nach dem bitteren Abstieg aus der Premier League mit Leeds United der Tapetenwechsel beim Nationalteam.

"Hier zu sein, ist immer super. Es ist jetzt natürlich ein anderes Klima, wie man Fußball spielen kann. Es fühlt sich befreiter an, man sieht alte Kollegen, alte Freunde, und wir haben ein gemeinsames Ziel, an dem wir arbeiten", meint der 25-Jährige vor dem EM-Quali-Duell mit Belgien.

Es würde jedenfalls gut tun, sich auf etwas anderes zu konzentrieren: "Und die Erlebnisse und Momente, die ich in Leeds erlebt habe, beiseiteschieben und sich wieder mit Freude und Energie auf das Fußballspielen konzentrieren zu können. Deswegen ist dieser Lehrgang sehr wichtig für mich."

Die mentale Belastung

Wöber hat inzwischen jahrelange Erfahrung im Profi-Geschäft am Buckel, aber Tabellenregionen wie in Leeds hat er mit Rapid, Ajax Amsterdam und dem FC Sevilla nicht kennengelernt, und mit Serienmeister FC Red Bull Salzburg schon gar nicht.

"Es ist etwas anderes, wenn man in jede Partie reingeht und weiß, wir sind wahrscheinlich die bessere Mannschaft, das Selbstvertrauen ist da, wir spielen richtig guten Fußball und wollen drei Punkte holen."

In Leeds sei es zuletzt "zach" gewesen: "Es ist alles in gewisser Weise verkrampft. Man weiß, man muss punkten, es geht um alles, es geht um den Verein, um Existenzen, und wenn man die Leistung nicht an den Tag bringt, rutscht man immer weiter und weiter rein. Mit jeder Niederlage und jedem negativen Erlebnis wird es schwieriger, weil die mentale Komponente dazukommt. Man weiß, es wird immer enger und die Möglichkeiten, hinten raus zu kommen, weniger. Leider haben wir es nicht geschafft."

Aus den letzten neun Spielen holte Leeds nur zwei Punkte. Laut Wöber habe man es vor allem nicht geschafft, in den klassischen Sechs-Punkte-Spielen gegen direkte Konkurrenten Siege einzufahren: "Wir haben es leider auch mit dem nochmaligen Trainer-Wechsel nicht geschafft, das Ruder rumzureißen."

ÖFB-Kader muss sich nicht vor Belgien verstecken

Der Vertrag des Innenverteidigers läuft bis 2027. Eine Antwort, ob er sich der Herausforderung Championship stellt oder auch vereinsseitig ein Tapetenwechsel ansteht, vermeidet der Innenverteidiger.

Vorerst gilt die Konzentration jenem im Nationalteam. Sollte Teamchef Ralf Rangnick nicht eine klassische Außenverteidiger-Lösung wie Phillipp Mwene bevorzugen, hat Wöber in Brüssel gute Karten, als Linksverteidiger zu beginnen.

Der ÖFB-Elf sei es zuletzt gelungen, "wieder eine Euphorie in Österreich auszulösen, jeder möchte wieder Nationalteam-Spiele sehen."

Diesen Schwung gelte es zum Gruppen-Favoriten mitzunehmen: "Wir wissen natürlich, Belgien ist eine Top-5-Nation mit Topspielern auf jeder Position. Aber wenn man unseren Kader anschaut, wo die Spieler spielen und wie sie bei ihren Vereinen performt haben, brauchen wir uns auf keinen Fall verstecken. Wir haben mit Marko Arnautovic, David Alaba, Konny Laimer, Xaver Schlager oder Nicolas Seiwald Spieler bei absoluten Top-Vereinen oder welche, die gerade zu Top-Top-Vereinen gewechselt sind. Sie haben über Jahre bewiesen, dass sie auf dem höchsten Niveau in Europa mithalten können."

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