Wer beim WM-Qualifikations-Auftakt in Schottland Österreichs Tor hüten wird, gehört zu den spannendsten Personalfragen.
Als "Titelverteidiger" geht Pavao Pervan ins Rennen, der sich im Herbst als Nummer eins etabliert und die letzten sechs ÖFB-Länderspiele bestritten hat.
Diese Partien stellen jedoch die letzte Spielpraxis des Routiniers dar, denn beim VfL Wolfsburg ist Pervan die Nummer zwei - das allerdings hinter einem der besten Tormänner der Liga.
Dass der Tabellendritte der deutschen Bundesliga bislang erst 22 Tore kassiert hat, ist sicherlich auch Koen Casteels zu verdanken. Für ÖFB-Legionär Xaver Schlager wiederum profitiert der Belgier stark von der Arbeit Pervans.
"Pavao hat eine super Einstellung. Er pusht Koen dazu, dass er so gut sein muss. Die Leistungen von Koen haben also auch ein bisschen mit Pavao zu tun, weil der so Gas gibt, dass der sich keinen Fehler erlauben darf. Sonst ist Pavao da", betont der 23-Jährige.
Schlager: "Koen ist einfach überragend"
Generell sei es für Pervan jedoch schwierig, "weil Koen einfach überragend ist. Er macht so viel richtig. Er ist ein überragender Tormann, der uns hinten so viel Sicherheit gibt und auch schon einige Spiele mit seinen unglaublichen Paraden gerettet hat."
Von Mitte Jänner bis Anfang März kassierte Casteels sieben Liga-Spiele lang kein Gegentor, insgesamt behielt er in dieser Spielzeit bereits zwölf Mal die weiße Weste.
Pervan wiederum hat in dieser Saison erst ein Liga-Spiel bestritten, am 2. Spieltag in Freiburg. Der 33-Jährige hat 2018 als Nummer zwei in Wolfsburg unterschrieben, Verletzungen von Casteels haben dem früheren LASK-Goalie jedoch immer wieder Spielzeit verschafft.
Pervan immer da, wenn man ihn braucht
Spielzeit, die er zur Beförderung ins Nationalteam nutzte. Als er dort im vergangenen Herbst nachhaltig die Chance bekam, etablierte er sich zumindest vorübergehend. Ob Foda weiter an ihm festhält, wird sich weisen.
Laut Schlager ist sein Vereins-Kollege jedenfalls in Form.
"Es ist bemerkenswert, welche Einstellung er hat. Es gibt andere Charaktere, die sich vielleicht hängen lassen, wenn sie nicht spielen. Er dafür trainiert immer weiter. Nach einem Spiel ist er am nächsten Tag immer am längsten in der Kraftkammer und versucht seinen Körper weiterzuentwickeln. Darum ist er immer da, wenn man ihn braucht."
Der Mutmaßung, dass im Wolfsburger Training angesichts zweier Torhüter auf diesem Niveau eher wenig Tore fallen, stimmt Schlager jedenfalls grinsend zu.