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Einzelkritik zu Moldawien gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik nach WM-Quali-Spiel Moldawien gegen Österreich:

Einzelkritik zu Moldawien gegen Österreich

Aus, Schluss, vorbei!

Die Ära von Teamchef Marcel Koller im ÖFB-Team endet am letzten Spieltag der WM-Qualifikation mit einem würdigen 1:0 (0:0)-Auswärtssieg in Moldawien.

Obwohl der WM-Zug bereits abgefahren war, zeigten vor allem die jungen Spieler nochmals auf und konnten sich so womöglich für die Zukunft - die ohne Koller stattfinden wird - empfehlen.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend):

Die Highlights der Partie:


HEINZ LINDNER (Grasshopper Club Zürich/15 Spiele), 90 Minuten, Note: 3

Ein weitestgehend geruhsamer Abend für den ÖFB-Goalie. Bei der Großchance von Cociuc zu Beginn war er im Glück, ansonsten musste er nichts Gefährliches entschärfen, sondern meist nur aufmerksam „mitspielen“. In Minute 74 gelang diese Übung nicht – diese Freistoß-Flanke sollte man natürlich nicht so wegfausten. Ein Glück, dass der Nachschuss knapp daneben ging.


Foto: © GEPA

PHILIPP LIENHART (SC Freiburg/1/0), 90 Minuten, Note: 3

Der Freiburg-Legionär ist der 29. und vorletzte Debütant der Teamchef-Ära von Marcel Koller und gleichzeitig der 56. Spieler, den der Schweizer in seiner Amtszeit zum Einsatz gebracht hat. Als bei Real Madrid ausgebildeter Spieler und Legionär in der deutschen Bundesliga ist ihm internationales Niveau natürlich nicht fremd, fügte sich entsprechend problemlos ins ÖFB-Spiel ein. Als rechtes (und an Jahren ältestes) Mitglied der ÖFB-Dreierkette immer wieder für die Spieleröffnung mitzuständig. Da waren einige gute Pässe dabei. Defensiv ließ er die längste Zeit nichts anbrennen – ein Fehler wie jener ein paar Minuten vor Schluss, als Danso ausbügeln musste, sollte jedoch definitiv nicht passieren.


Foto: © GEPA

KEVIN DANSO (FC Augsburg/4/0), 90 Minuten, Note: 3

Sieht man vom Missverständnis mit Wöber bei der Cociuc-Chance ab, lange Zeit ein guter Auftritt. Organisierte die ÖFB-Abwehr als zentraler Verteidiger. Dass die Abstimmung nicht immer passte, ist angesichts der Unerfahrenheit der ÖFB-Verteidiger und der fehlenden Eingespieltheit verständlich. Die Robustheit des 19-Jährigen war in einigen Szenen ein Trumpf. In der Schlussphase nicht immer sicher – einen Freistoß so kurz vor der Strafraumgrenze sollte man nicht verschulden. Zudem bügelte er den Lienhart-Fehler riskant aus, ein Elferpfiff blieb jedoch aus.


Foto: © GEPA

MAXIMILIAN WÖBER (Ajax Amsterdam/2/0), 90 Minuten, Note: 2

Wie seine Abwehrkollegen legte auch Wöber eine weitere Talentprobe ab. Ballsicher und bemüht, im Spielaufbau und in der Offensive Akzente zu setzen. Streute die eine oder andere Flanke ein, zum Beispiel kurz nach der Pause zum Janko-Kopfball, und stellte bei einem leider zu unplatzierten Kopfball seine Gefährlichkeit bei Standards unter Beweis. Defensiv weitestgehend sattelfest.



Foto: © GEPA

MORITZ BAUER (Rubin Kazan/3/0 Tore), 90 Minuten, Note: 3

Der gebürtige Schweizer setzte schon bei seinen ersten Auftritten für Österreich in der Offensive seine auffälligsten Akzente. In dieser Rolle auf der rechten Außenbahn konnte er sich noch mehr auf das Spiel nach vorne konzentrieren und tat dies mit Licht und Schatten. Gute Momente wechselten sich mit Phasen, in denen weniger zusammenlief, ab. Alles in allem hat er sich in diesem Herbst jedoch so präsentiert, dass er auch für den neuen Teamchef ein großes Thema sein müsste.


JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/58/1), 90 Minuten, Gelb, Note: 3

Der Kapitän war wieder einmal die Ruhe in Person! War erste Anspielstation aus der Abwehr heraus, ordnete das Spiel und überzeugte mit seiner Laufarbeit und Zweikampfstärke. So wie Grillitsch jedoch oft unauffällig. War das Opfer von Ionita, der mit seiner zweiten gelben Karte vom Platz flog. Trockene Partie, aber enorm wichtig für die junge Truppe.


FLORIAN GRILLITSCH (Hoffenheim/5/0), 90 Minuten, Note: 3

Agierte auf gleicher Höhe mit Baumgartlinger, blieb aber weitgehend unauffällig im Spielaufbau – in Hälfte eins noch aktiver als in Durchgang zwei. Ein Ballverlust blieb in Erinnerung, als er einen Angriff der Moldawier möglich machte und ohne Zurückzuarbeiten einfach stehen blieb. Scheiterte mit Kracher am Außennetz. Da ist noch Luft nach oben.


Foto: © GEPA

LOUIS SCHAUB (Rapid Wien/5/3), 90 Minuten, Tor, Note: 2

Startelf-Debüt für den 22-jährigen Rapid-Hoffnungsträger! Empfahl sich mit zwei Toren in den letzten zwei Länderspielen. Als Zehner in die guten Passkombinationen eingebunden und einer der Aktivposten, oft jedoch noch überhastet und ungenau beim letzten Zuspiel. Verpasste per Kopf (42.), schoss jedoch das ÖFB-Team nach Vorarbeit von Arnautovic zum Sieg (69.). 3. Tor im 3. Spiel in Folge – stark!


FLORIAN KAINZ (Werder Bremen/5/0), bis 59., Note: 2

Aktivposten auf der linken Außenbahn! Der Bremen-Legionär riss mit seinen Tempo-Dribblings immer wieder Löcher in die tiefstehende Abwehr Moldawiens, sprühte vor Spielwitz und trat gefährliche Standards. Jedoch fehlte auch ihm die letzte Durchschlagskraft. Leitete mit Solo Top-Chance von Burgstaller ein. Wurde in der 59. Minute für Valentino Lazaro ausgewechselt.


MARKO ARNAUTOVIC (West Ham/66/16), bis 81., Note: 3

Kein Spiel, um zu glänzen! Ließ sich von Anfang an provozieren und lieferte sich Wortgefechte mit seinen Gegenspielern, die ihn hart rannahmen. Ansonsten als zweite Spitze neben Burgstaller und später Janko mit guten Aktionen und Ideen, aber nicht so herausragend wie bisher in den meisten Spielen in diesem Jahr. Und trotzdem drehte er auf, als er den Assist zum 1:0 von Schaub lieferte.


GUIDO BURGSTALLER (Schalke 04/13/1), bis 46., Note: 4

Konnte seine Stärken gegen die dicht stehende Defensive kaum ausspielen, war wenig eingebunden. Der Schalker machte zwar viele Meter, malochte wie immer viel, aber war vor dem Tor fast nie im Bilde. Bis auf die Szene in der 34. Minute, als er einen Sitzer aus wenigen Metern ausließ. Wurde in der Pause für Marc Janko ausgewechselt.


MARC JANKO (Sparta Prag/66/28), ab 46. Minute, Note: 3

66. Länderspiel für den Routinier – sein Letztes? Wurde in der 46. Minute für Guido Burgstaller eingewechselt. Vergab nach wenigen Augenblicken in der 47. Minute mit seinem ersten Ballkontakt gleich einen Sitzer per Kopf. Hing danach jedoch lange Zeit in der Luft und sorgte nicht für jene Ablagen bei hohen Bällen, die man sich von ihm erwartete. Eine weitere Kopfballchance vergab er noch in der Schlussphase aus guter Position.


Foto: © GEPA

VALENTINO LAZARO (Hertha BSC/10/0), ab 59., Note: 3

Wurde in der 59. Minute für Florian Kainz eingewechselt. Fügte sich auf der rechten Seite offensiv gut ein, es ging jedoch nicht mehr so oft über ihn wie davor noch über Kainz. Ließ nach schwerem Abwehrpatzer des Gegners das 2:0 aus spitzem Winkel aus, als er den Keeper bereits umkurvt hatte (82.).


Foto: © GEPA

PHILIPP SCHOBESBERGER (Rapid/1/0), ab 81., Note: zu kurz eingesetzt

Wurde in der 81. Minute als 30. und letzter Debütant unter Marcel Koller eingewechselt.


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