Das österreichische Nationalteam kann vor dem richtungsweisenden EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden nicht mit einem Sieg anschreiben (Spielbericht >>>).
Der eine oder andere Spieler zeigte beim 1:1 im Länderspiel gegen die Republik Moldau dennoch eine ansprechende Leistung.
Welche Spieler überzeugen konnten und welche eher weniger herausragten:
LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).
Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:
DANIEL BACHMANN (FC Watford/14 Länderspiele/Tore: 0), 90 Minuten, Note: 4
Es war ein gebrauchter Arbeitstag für den Watford-Torhüter. Nach einem Zuspiel von Danso verarbeitete er den Ball schlecht mit dem Kopf. Die Unsicherheit des Keepers nutzte Damascan leider eiskalt aus und besorgte die Führung für die Gäste. Danach hatte er kaum mehr Chancen, sein Können unter Beweis zu stellen. Bei den Kopfball-Versuchen der Republik Moldau agierte Bachmann dafür sicher.
DEJAN LJUBICIC (1. FC Köln/9/1), bis zur 35. Minute, Note: 4
Der Köln-Legionär tat sich auf der für ihn ungewohnten Rechtsverteidiger-Position schwer. Zwar versuchte er es des Öfteren mit Vorstößen über rechts, seine Flanken waren meist aber ungenau. Nach etwas mehr als einer halben Stunde war für ihn Schluss. Der rechte Fuß schien zu schmerzen. Posch kam für ihn in die Partie.
KEVIN DANSO (RC Lens/14/0), bis zur 45. Minute, Note: 4
Sein halbhoher, etwas unangenehmer Rückpass zu Bachmann führte zum 0:1-Rückstand. Nach knapp einer Viertelstunde hatte er eine Kopfball-Chance, die aber nicht für Gefahr sorgen konnte. Mit Fortdauer des Spiels kam er besser ins Spiel, agierte im Spielaufbau aber etwas unkreativ. Einmal wagte er einen Offensiv-Vorstoß, bei dem er auf dem rechten Flügel auftauchte. Er blieb zur Halbzeit in der Kabine.
PHILIPP LIENHART (SC Freiburg/14/0), bis zur 45. Minute, Note: 3
Fiel in den ersten 45 Minuten weder auf noch besonders ab. Mit Schnegg auf der linken Seite verstand er sich gut. Beim Gegentreffer ist er ohne Fehler. Im Großen und Ganzen eine solide Leistung des Freiburg-Legionärs, der zur Pause vom Feld genommen wurde.
DAVID SCHNEGG (SK Sturm Graz/1/0), 90 Minuten, Note: 2
Der Sturm-Außenverteidiger machte bei seinem Debüt im A-Nationalteam einen guten Eindruck. Die Linksverteidiger-Position lag ihm, wenig überraschend, besser als sein Counterpart Ljubicic. Kurz vor der Pause dribbelte er sich auf der linken Seite stark durch, holte einen Freistoß heraus und sorgte für eine Gelbe Karte seines Gegenspielers. Auch in der zweiten Hälfte war er ein Aktivposten.
NICOLAS SEIWALD (RB Leipzig/15/0), 90 Minuten, Note: 3
Der Leipzig-Legionär spielte gewohnt souverän. In der Anfangsphase war die eine oder andere gute Balleroberung dabei, die einen Angriff einleitete. Vor der Pause hatte er eine Doppel-Chance auf den Ausgleichstreffer. In der zweiten Hälfte stach er nicht mehr besonders heraus.
FLORIAN GRILLITSCH (TSG 1899 Hoffenheim/37/1), 90 Minuten, Note: 3
Wurde vor allem in der ersten Hälfte häufig als Anspielstation im Spielaufbau gesucht. Die gewohnt kreativen Elemente gingen heute, wie beim Rest der Mannschaft, aber etwas ab. Das eine oder andere Mal probierte er es in der ersten Hälfte aus der Distanz. In der zweiten Hälfte nahm Grillitsch neben Alaba die Innenverteidiger-Position ein. In der Defensive war er dann deutlich seltener am Ball und lief bei der einzigen Moldau-Chance in Hälfte zwei hinterher.
KONRAD LAIMER (FC Bayern München/27/2), bis zur 45. Minute, Note: 3
Gewohnt lauffreudig und damit einer der wenigen, der etwas Feuer und Energie ins Spiel brachte. Zur Mitte der ersten Hälfte zeigte er mit guten Balleroberungen auf. Vor allem am rechten Flügel kam er das eine oder andere Mal durch. Bei einem Gregoritsch-Abschluss legte er gut in den Rückraum ab. In der Halbzeit wurde er aus dem Spiel genommen.
FLORIAN KAINZ (1. FC Köln/25/1), bis zur 62. Minute, Note: 3
Der Köln-Kapitän war für die Standards der rot-weiß-roten Elf verantwortlich. Diese hätten durchaus etwas gefährlicher kommen können. In der ersten Hälfte blieb er eher blass, nach dem Wiederanpfiff gab es bei ihm eine Leistungssteigerung. Der Offensivspieler legte den 1:1-Ausgleichstreffer durch Gregoritsch vor. Nach etwas mehr als 60 Minuten war für ihn Schluss.
MICHAEL GREGORITSCH (SC Freiburg/48/11), 90 Minuten, Tor, Gelb, Note: 2
In der ersten Halbzeit war er noch etwas glücklos, fiel mit dem einen oder anderen Foulspiel auf. Ein Zuspiel zu Laimer war in der ersten Hälfte zu scharf und ungenau. In der zweiten Halbzeit profitierte auch der Freiburg-Legionär von der Leistungssteigerung des gesamten Teams. Wenn es übers Zentrum ging, dann oft über ihn. Der Stürmer traf gegen die Republik Moldau erneut in Linz und sicherte dem ÖFB-Team damit das Unentschieden.
KARIM ONISIWO (1. FSV Mainz 05/23/1), bis zur 45. Minute, Note: 4
Der Mainz-Legionär, der in dieser Saison noch auf seinen ersten Treffer wartet, konnte auch im Nationalteam nicht anschreiben. In der zehnten Minute kam er im Sechzehner an den Ball, wegen eines technischen Fehlers misslang aber der Abschluss. In der restlichen ersten Hälfte hatte er wenig Ballberührungen. Zur Pause wurde Onisiwo vom Feld genommen.
STEFAN POSCH (FC Bologna/25/1), ab der 35. Minute, Gelb, Note: 3
Kam noch vor der Pause für den angeschlagenen und glücklosen Ljubicic ins Spiel. Der Italien-Legionär hatte seine rechte Seite gut im Griff, war im Zweikampf stets präsent. Auch Offensiv mischte er sich das eine oder andere Mal ein, auch wenn das Spiel der Österreicher in Hälfte zwei vorwiegend über links lief. Insgesamt ein souveräner Auftritt des Abwehrspielers.
DAVID ALABA (Real Madrid/102/15), ab der 46. Minute, Note: 2
Nach der Einwechslung übernahm der Innenverteidiger die Kapitänsbinde von Laimer und prompt auch das Kommando. Er versuchte, die Mannschaft als Abwehrchef nach vorne zu treiben. Oft war er im Mittelfeld zu finden, um sich ins Offensivspiel einzuschalten. Eine gute Leistung des Nationalteam-Routiniers.
XAVER SCHLAGER (RB Leipzig/36/3), ab der 46. Minute, Note: 3
Kam in der Halbzeit in das Spiel. Er übernahm die Rolle von Grillitsch im Spielaufbau als Sechser vor den beiden Innenverteidigern. Gegen den Ball war der Leipzig-Legionär äußerst präsent. Zwanzig Minuten vor dem Ende leitete er einen Gegenstoß ein, der in einem Abschluss von Baumgartner endete.
CHRISTOPH BAUMGARTNER (RB Leipzig/30/10), ab der 46. Minute, Note: 3
Vor allem Baumgartner brachte nach der Pause Schwung ins Offensivspiel. Nach einer Ecke hatte er eine gute Ausgleichschance per Kopf. Sein abgefälschter Schuss senkte sich beinahe noch ins Tor. Auch gegen den Ball war der Einsatz gut.
MARKO ARNAUTOVIC (Inter Mailand/109/34), ab der 46. Minute, Gelb, Note: 2
Arnautovic hat das Können, Spiele in eine entscheidende Richtung zu lenken. Das bewies er nach der Pause prompt, als er einen Ball gut festmachte, schön auf Kainz ablegte und damit gleichzeitig die Vorarbeit für den Ausgleichstreffer leistete. Auch beim Pfostenschuss von Sabitzer in der Schlussphase war er als Vorarbeiter mit von der Partie. Von seinen Gegenspielern wurde "Arnie" das eine oder andere Mal in die Mangel genommen. Eine gute Leistung des Inter-Neuzugangs.
MARCEL SABITZER (Borussia Dortmund/72/14), ab der 62. Minute, Note: 2
Sabitzer kam zwar nur für etwas weniger als eine halbe Stunde zum Einsatz, hinterließ dabei aber einen bleibenden Eindruck. Einerseits versuchte er es immer wieder aus der Distanz, andererseits hatte er auch einen guten Zug zum Tor. Beim Pfostenschuss in der 72. Minute hatte der Dortmund-Legionär Pech. Auch kurz vor Schluss war er bei seinem Versuch mit links nicht weit weg von seinem 15. Länderspiel-Tor. In Schweden wird er ziemlich sicher und auf jeden Fall verdient starten.