Es ist (fast) geschafft!
Österreich fährt am fünften Gruppenspieltag der Qualifikation zur EURO 2024 einen enorm wichtigen 3:1-Sieg in Schweden ein (Spielbericht >>>) und kann sich ein Ticket für die EM in Deutschland damit nur mehr theoretisch abnehmen lassen.
Nach einer ausbaufähigen ersten Halbzeit fegten die ÖFB-Kicker in Halbzeit zwei beinahe über die schwedischen Gastgeber hinweg und siegten schlussendlich verdient. Schwach war an diesem glorreichen Abend kein Österreicher, doch drei stachen besonders hervor.
LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).
Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:
ALEXANDER SCHLAGER (Red Bull Salzburg/10 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2
Der sichere Rückhalt beim klaren Erfolg! Bei den wenigen Situationen, bei denen er gebraucht wurde, nämlich bei den Kopfbällen der Top-Stürmer Isak und Gyökeres zu Beginn, war er am Posten, auch sonst stets zur Stelle. Im Aufbauspiel strahlte der 27-Jährige viel Ruhe aus, musste mangels Anspielstationen aber viele hohe Bälle schlagen. Dass es am Ende doch kein Zu-Null-Sieg wurde, lässt sich verschmerzen - zumal der Salzburger beim platzierten Schuss zum 1:3 völlig chancenlos war.
STEFAN POSCH (FC Bologna/26/1), 90 Minuten, Assist, Note: 1
Topspiel des Bologna-Kapitäns! Von Anfang an ratterte er die rechte Seitenlinie auf und ab, war sich für keinen Meter zu schade. Mit Linksverteidiger Sema hatte der 26-Jährige kurzzeitig Probleme, Forsberg dafür in der Hosentasche. Schon kurz vor der Pause hätte eine seiner Traumflanken beinahe in einem Torerfolg geendet, nach der Pause war es dann so weit. Was für eine Zucker-Hereingabe!
PHILIPP LIENHART (SC Freiburg/15/0), 90 Minuten, Note: 2
Gewann das Duell mit Danso und Grillitsch um den rechten Innenverteidiger-Posten und stellte sich gleich zu Beginn etwas ungeschickt gegen Gyökeres an. Wurde danach aber minütlich stabiler und schlussendlich hochsouverän. Einzig das zuletzt von Rangnick kritisierte Aufbauspiel ließ zu wünschen übrig, für den Spielaufbau war großteils Alaba zuständig.
DAVID ALABA (Real Madrid/103/15), 90 Minuten, Note: 1
So spielt ein Captain! Zwar erwischte auch er einen etwas wackeligen Start und legte beinahe das schwedische 1:0 mit einer missglückten Kopfball auf, riss dann aber das Spiel an sich und war immer zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Gemeinsam mit Lienhart stellte er die schwedischen Top-Stürmer Isak und Gyökeres ab Minute 20 komplett kalt.
PHILLIPP MWENE (1. FSV Mainz 05/8/0), 72. Minuten, Gelb, Note: 2
Im ersten Durchgang war der anstelle von Wöber aufgebotene Linksverteidiger schwer beschäftigt mit Kulusevski, nicht immer hatte er den Tottenham-Superstar im Griff, einmal musste er sich gar per Gelb-Foul behelfen. Rangnick ließ den Mainz-Legionär zur Pause trotzdem drauf und wurde mit einem sensationellen Dribbling, welches schließlich im Elfmeter zum 3:1 endete, belohnt.
KONRAD LAIMER (FC Bayern München/28/2), bis zur 87. Minute, Note: 3
In Hälfte eins merkte man doch etwas, dass der rechte Flügel nicht seine Idealposition ist. Aber auch er kämpfte sich nach Seitenwechsel richtig rein und bereitete den zweiten Treffer mit einem starken Lauf vor. Grundsätzlich dennoch nicht der beste Tag des Bayern-Legionärs, er traf viele falsche Entscheidungen.
XAVER SCHLAGER (RB Leipzig/37/3), 90 Minuten, Note: 2
Auch in Stockholm präsentierte sich der Oberösterreicher als richtiger Wadlbeißer und starker Ballverteiler. Speziell in der schwächeren ersten Hälfte lief vieles über ihn, zudem bewies er bei der Flanke vor dem 1:0 viel Übersicht und bediente Posch mit einem No-Look-Pass.
NICOLAS SEIWALD (RB Leipzig/16/0), 90 Minuten, Note: 3
Gewohnt lästig in der Balleroberung, streute zu Beginn aber ein paar leichtfertige Ballverluste ein. Zudem blieb er bei der besten schwedischen Chance vor der Pause durch Lindelöf bei einem Freistoß einfach stehen - beinahe mit fatalen Folgen. Aber auch der Kuchler konnte sich nach Seitenwechsel steigern. Der 22-Jährige ist ein absoluter Liebling Rangnicks, hat alle bisher möglichen EM-Quali-Minuten bestritten.
MARCEL SABITZER (Borussia Dortmund/73/14), 90 Minuten, Assist, Note: 2
Schon vor der Pause versuchte er immer wieder, das Spiel an sich zu reißen und aus der Distanz für Gefahr zu sorgen. Wirklich klappen wollte das aber erst in Durchgang zwei. Bei einem starken Außenristpass auf Gregoritsch hätte er beinahe seinen ersten Assist gesammelt, in Minute 56 war es dann so weit: So viel Übersicht in dieser Hektik wie der 29-Jährige vor dem 2:0 können nur ganz wenige Spieler in Europa behalten.
MICHAEL GREGORITSCH (SC Freiburg/49/12), bis zur 83. Minute, Tor, Note: 2
Er trifft und trifft und trifft! Mit seinem bereits vierten Treffer in der laufenden EM-Quali darf er sich schon jetzt als einer der Hauptverantwortlichen für die (äußerst wahrscheinliche) EURO-Teilnahme fühlen. Nach einer ziemlich unsichtbaren ersten Halbzeit rückte er zur Pause auf die Zehn zurück und war dort deutlich mehr eingebunden. Beim 1:0 schraubte er sich mit dem Timing eines absoluten Knipsers in die Höhe. Vorwerfen lassen muss sich der Steirer, wie leichtfertig er die Chance auf das 3:0 in Minute 62 vergab.
MARKO ARNAUTOVIC (Inter Mailand/110/36), 90 Minuten, 2 Tore, Note: 1
Frech, frecher, Marko Arnautovic. Schon im ersten Durchgang war er trotz weniger Ballkontakte der gefährlichste Österreicher, wirklich aufblühen konnte er aber erst nach Seitenwechsel. Schweden-Keeper Olsen bei gleich zwei Treffern eine Gurke zu verpassen, und das einmal davon sogar vom Elfmeterpunkt, kann in Österreich nur der mittlerweile zweitbeste ÖFB-Torschütze aller Zeiten.
PATRICK WIMMER (VfL Wolfsburg/6/0), ab der 72. Minute, Note: zu kurz eingesetzt
MAXIMILIAN WÖBER (Borussia Mönchengladbach/17/0), ab der 72. Minute, Note: zu kurz eingesetzt
KARIM ONISIWO (1. FSV Mainz 05/24/1), ab der 83. Minute, Note: zu kurz eingesetzt
FLORIAN GRILLITSCH (TSG 1899 Hoffenheim/38/1), ab der 87. Minute, Note: zu kurz eingesetzt
MATTHIAS SEIDL (Rapid Wien/1/0), ab der 88. Minute, Note: zu kurz eingesetzt