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Einzelkritik zum Spiel Frankreich gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum Nations-League-Duell Frankreich gegen Österreich.

Einzelkritik zum Spiel Frankreich gegen Österreich

Das ÖFB-Nationalteam kämpft im letzten Gruppenspiel der Nations League kommenden Sonntag gegen Kroatien gegen den Abstieg aus Liga A.

Mit einem 0:2-Auswärtssieg in Frankreich (Spielbericht >>>) rutscht die ÖFB-Auswahl auf den letzten Platz der Gruppe A1.

Österreich tut sich im Stade de France das gesamte Spiel über schwer. Kylian Mbappe bringt den Weltmeister in Halbzeit zwei per Solo nach einem Stoppfehler von Sabitzer letztlich mit 1:0 in Führung (56.). Olivier Giroud legt nur wenig später das 2:0 nach (65.).

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

PATRICK PENTZ (Stade Reims/4 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2

Sagen wir so: Dem Frankreich-Legionär hat das Gastspiel in der Wahlheimat im Bewerbungsverfahren um die Nummer-1-Rolle im ÖFB-Tor nicht geschadet. Pentz wusste mit starken Paraden zu gefallen – besonders sticht natürlich die vereitelte Doppel-Chance beim Fallrückzieher von Tchouameni hervor, als er dann auch noch Griezmanns Schuss von der Linie kratzte. In dieser Szene war er schlichtweg Weltklasse. Dass er das eine oder andere Mal Glück hatte oder vom Unvermögen der Franzosen profitierte, gehört auch dazu. Beim ersten Gegentor durch Mbappe sah er nicht unbedingt gut aus, spekulierte falsch. Beim Treffer von Giroud war er dagegen machtlos.


CHRISTOPHER TRIMMEL (Union Berlin/25/1), 90 Minuten, Note: 4

Schwierige und undankbare Partie für den Rechtsverteidiger. Frankreich kam immer wieder mit Speed über seine Seite, vor allem Mbappe machte dem Union-Kapitän das Leben so richtig schwer. Vor der Pause konnte man die gefährlichen Angriffe der Franzosen aber noch im Verbund, mit einem starken Goalie und ein bisschen Glück wegverteidigen. Nach der Pause schepperte es jedoch: Das erste Gegentor durch Mbappe hätte Trimmel mit einem Foul unter Umständen noch verhindern können. Ansonsten rackerte der Routinier alles in allem wie gewohnt. Offensiv blieb er jedoch blass.


Foto: © GEPA

PHILIPP LIENHART (SC Freiburg/10/0), 90 Minuten, Note: 3

Einen wirklichen Umfaller leistete sich der Freiburg-Legionär bei seiner Slapstick-Einlage in Minute 30, die letztlich aber unbestraft blieb. Ansonsten konnte man die Leistung lange Zeit als tapfer einordnen, auch wenn das verlorene Kopfball-Duell beim 0:2 den Abend gehörig trübte. Lienhart stopfte davor aber durchaus Löcher und rettete einige Male in höchster Not, verteidigte gemeinsam mit Abwehrkollege Alaba so viel wie möglich aus dem eigenen Sechzehner raus. In der Schlussphase verhinderte er bei der einen oder anderen Kontergelegenheit Schlimmeres.


Foto: © GEPA

DAVID ALABA (Real Madrid/95/14), bis 69. Minute, Note: 3

Ähnlich wie bei Lienhart: Für die ÖFB-Innenverteidiger hieß es gegen die wilden französischen Angriffs-Wellen Augen zu und durch. Der Real-Madrid-Star brachte immer wieder ein Bein dazwischen, behielt im Getümmel im ÖFB-Sechzehner die Ruhe, klärte Flanken, blockte Schüsse so gut es eben ging. Wenn Frankreich jedoch mal das Tempo anzog, war auch der ÖFB-Star oftmals nur zum Zuschauen gezwungen. In der Schlussphase nahm ÖFB-Teamchef Rangnick den angeschlagen Wiener vom Feld, sein Einsatz gegen Kroatien ist fraglich.


MAXIMILIAN WÖBER (Red Bull Salzburg/10/0), 90 Minuten, Note: 4

Links wäre auch sein erkrankter Salzburg-Kollege Andreas Ulmer eine Option gewesen, aber Wöber meldete sich rechtzeitig fit für einen Startelf-Einsatz. Einen weiteren gelernten Innenverteidiger in der Viererkette zu haben, war angesichts der Defensivschlacht möglicherweise praktisch. Defensiv machte der Linksfuß auch durchaus einen ordentlichen Job, kam der gefährlichste Franzose Mbappe doch vermehrt über die andere Seite. Im Spiel nach vorne konnte Wöber anders als in den vorangegangenen Spielen wenig beitragen, konnte dem harmlosen ÖFB-Flügelspiel keine Impulse verleihen.


NICOLAS SEIWALD (Red Bull Salzburg/8/0), 90 Minuten, Note: 4

Der 21-Jährige bekam wieder mal das Vertrauen von Teamchef Rangnick im zentralen Mittelfeld geschenkt. Erledigte seine Arbeit weniger auffällig als Nebenmann Schlager, aber hatte seinen Anteil daran, dass immer wieder Löcher gestopft wurden. Der Salzburg-Youngster war jedoch fast ausschließlich in der Defensive gebunden, machte viele Meter, um so viel wie möglich hinten auszuhelfen. Es fehlte aber auch die nötige Ruhe und Sicherheit. Im Spiel nach vorne ging bei Seiwald zu wenig, hielt sich meist etwas zurück, während Kollege Schlager eifrig den Weg nach vorne suchte.


XAVER SCHLAGER (RB Leipzig/30/2), 90 Minuten, Note: 3

Wurde in den vergangenen Wochen in Leipzig endlich in die erste Mannschaft integriert, im ÖFB-Team ist er aber ohnehin gesetzt. War von Beginn an aggressiv und in Zweikämpfen extrem präsent, rannte und sprang jedem Ball hinterher. Ein technischer Fehler in der Anfangsphase blieb zunächst noch unbestraft. Aufzeigen konnte der Leipzig-Legionär aber mit ein paar schönen Balleroberungen, das Spiel im eigenen Ballbesitz gestaltete sich jedoch mitunter zu hektisch. Ihm (und dem ganzen ÖFB-Team) hätte in dieser Begegnung "Zwilling" Konrad Laimer als kongenialer Partner wohl gut getan. Schade um seine Chance kurz nach Wiederanpfiff, als er eine Sabitzer-Flanke nicht bändigen konnte.


ANDREAS WEIMANN (Bristol City/20/1), bis 50. Minute, Gelb, Note: 4

An Einsatz, Willen, Lauf- und Kampfbereitschaft mangelt es beim aus der englischen Championship gestählten Routinier nie. Sein Gelb-Foul in Minute 38 am gegnerischen Strafraum bezeugt dies. Im Spiel nach vorne kam auch von ihm bei allem Bemühen nur wenig, daran änderte auch ein zwischenzeitliches Ausweichen nach links nichts. Aber mit diesem Hinweis hat er kein Alleinstellungsmerkmal im ÖFB-Team. In Halbzeit eins bereitete er immerhin die einzige ÖFB-Chance durch Sabitzer vor. Kurz nach der Pause zwickte das Knie und er musste raus.


MARCEL SABITZER (FC Bayern/65/11), bis 69. Minute, Note: 4

In der ersten Halbzeit war sein Schuss über das Tor in Minute 24 letztlich die gefährlichste ÖFB-Szene. Dem Bayern-Kicker konnte man lange zugutehalten, dass er zumindest immer wieder versuchte, das Spiel zu ordnen und Österreich im Ballbesitz zu halten. Kurz nach der Pause setzte er Schlager mit einer idealen Hereingabe ein, dieser konnte daraus jedoch nichts machen. Beim 1:0 der Franzosen sah der Bayern-Akteur dafür alles andere als gut aus, sein Blackout bei einem Stoppfehler brachte Mbappe in Ballbesitz, der Rest ist bekannt. Generell: Ob Sabitzer in diesem Match in einer zentraleren Rolle nicht besser aufgehoben wäre, lässt sich zumindest diskutieren.


KARIM ONISIWO (Mainz 05/19/1), bis 64. Minute, Note: 5

Bekam vielleicht etwas überraschend den Vorzug gegenüber Gregoritsch in der Startelf, konnte mit seiner Chance aber nicht wirklich Werbung für sich betreiben. Ähnlich wie der gesamte ÖFB-Angriff hing auch der Mainz-Legionär fast die gesamte Spieldauer über in der Luft. Onisiwo mühte sich zwar und ging weite Wege, Zählbares im Spiel nach vorne schaute aber nicht wirklich heraus. Nach rund einer Stunde war Schluss für ihn, Baumgartner ersetzte den Angreifer.


MARKO ARNAUTOVIC (FC Bologna/103/33), bis 64. Minute, Note: 5

Mit seinem 103. Länderspiel zog Marko Arnautovic mit Andreas Herzog gleich und darf sich nun Rekord-Internationaler nennen. Ansonsten gab es für den Bologna-Legionär in dieser Partie wenig zu feiern. Wie undankbar solche Partien an vorderster Front sind, muss nicht extra erwähnt werden. In den wenigen Szenen im oder rund um dem französischen Strafraum kam nicht wirklich etwas heraus. Wenn sich Arnautovic jedoch mal ins Spiel einschaltete, kam meist nicht viel mehr als ein Fehlpass heraus. Nach der Pause vertändelte er in guter Abschlussposition. Nach 64 Minuten war dann Schluss, ihn löste Gregoritsch ab.


DEJAN LJUBICIC (1.FC Köln/4/0), ab 50. Minute, Note: 4

Kam nach 49 Minuten für den angeschlagenen Weimann ins Spiel. Dass kurz danach die beiden Gegentreffer fielen, half ihm natürlich nicht. Der Köln-Akteur ersetzte Weimann positionsgetreu, beackerte die rechte Halbposition, konnte im Spiel nach vorne jedoch kaum Akzente setzen. Immerhin sah man den ehemaligen Rapid-Kapitän die Ruhe am Ball an, in der Defensivbewegung gab er sich durchaus bemüht.


MICHAEL GREGORITSCH (SC Freiburg/38/6), ab 64. Minute, Note: 4

Nach gut einer Stunde kam der Freiburg-Legionär für Arnautovic aufs Feld. Als alleiniger echter Mittelstürmer setzte er sich ganz vorne rein, wurde zwar immer wieder von seinen Mitspielern gesucht, konnte im insgesamt etwas trägen Offensivspiel der Österreicher aber nicht mehr den Unterschied ausmachen.


CHRISTOPH BAUMGARTNER (TSG Hoffenheim/22/5), ab 64. Minute, Note: 3

Seinen Nimbus als Stammspieler scheint der Hoffenheim-Legionär unter Teamchef Rangnick verloren zu haben. In Saint-Denis durfte er sich in der Schlussphase als Ersatz für Onisiwo beweisen. Einige Male versuchte der Waldviertler das Spiel auf eigene Faust schnellzumachen, biss sich an der massiven Abwehr der Franzosen aber die Zähne aus.


STEFAN POSCH (FC Bologna/17/1), ab 69. Minute, Note: zu kurz eingesetzt

Der Neo-Bologna-Legionär ersetzte nach 70 Minuten Alaba in der Innenverteidigung. Die Partie plätscherte da schon ihrem Ende entgegen, seine Balleroberung gegen Mbappe war aber durchaus gelungen. Auch ansonsten ein relativ stabiler Auftritt.


ROMANO SCHMID (Werder Bremen/1/0), ab 69. Minute, Note: zu kurz eingesetzt

Debüt für den Werder-Legionär, der nach rund 70 Minuten für Sabitzer ins Spiel kam. Der Steirer rannte und rannte, um sich aufzudrängen, und hatte auch die eine oder andere Szene, richtig gefährlich wurde es jedoch auch nach seiner Hereinnahme nicht mehr.


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