Das ÖFB-Nationalteam darf sich am Freitag über einen Punktgewinn gegen den Weltmeister freuen!
Österreich erkämpft sich im dritten Spiel unter Ralf Rangnick in der Nations League ein 1:1 gegen Frankreich (Spielbericht >>>).
Die ÖFB-Auswahl ging noch vor der Pause durch Andreas Weimann in Führung, konnte dem Druck der Franzosen in der zweiten Halbzeit jedoch nicht bis zum Schluss standhalten. Am Ende sorgte ein spätes Tor von Kylian Mbappe für den Endstand.
LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).
Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:
PATRICK PENTZ (Austria Wien/3 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 1
Das ÖFB-Team darf sich am Freitag bei Pentz bedanken! Mit einigen bärenstarken Paraden rettete der FAK-Keeper Österreich einen Punkt. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde ist er gleich doppelt zur Stelle, kratzt den Ball nach einem Freistoß zwei Mal hintereinander von der Linie. Der Keeper agierte auch in weiterer Folge als sicherer Rückhalt, war zudem immer anspielbereit, wenn nötig. Kurz vor der Pause packte er gegen Benzema nochmal eine Flugparade aus, auch in der 56. Minute pariert er erfolgreich einen Distanzschuss. Beim Treffer von Mbappe war er machtlos, umso besser agierte er dafür wenig später, als er den Schuss vom Weltstar an die Latte lenkte, auch bei einer Ecke war er aus kurzer Distanz zur Stelle.
STEFAN LAINER (Borussia Mönchengladbach/36/2), bis 54. Minute, Gelb, Note: 4
Schwerer Arbeitstag für Stefan Lainer! Der Gladbach-Verteidiger hatte es das ganze Spiel über auf seiner Seite mit dem umtriebigen Kingsley Coman zu tun. Der Rechtsverteidiger gab zwar sein Bestes, versuchte so nah wie möglich am Bayern-Flügelflitzer zu kleben, hatte gegen den trickreichen Franzosen aber oft das Nachsehen. Oftmals sprang dem teilweise etwas überforderten Lainer im letzten Moment noch ein Teamkollege zur Seite, um Schlimmeres zu verhindern. Gleich nach neun Minuten sah er wegen eines taktischen Fouls Gelb, auch das war ein Mitgrund, warum Lainer früh in Halbzeit zwei raus musste.
GERNOT TRAUNER (Feyenoord/7/1), 90 Minuten, Note: 1
Starker Auftritt von Gernot Trauner! Nach einer Pause gegen Dänemark bekam er gegen Frankreich wieder die Chance, sich von Anfang an zu präsentieren. Der Feyenoord-Innenverteidiger spielte eine starke Partie, war stets in Position, fing viele Bälle ab, noch bevor es richtig gefährlich werden konnte. Bei Flanken spielte er seine Kopfball-Stärke mehrfach aus. Nicht nur im Abwehrzentrum, sondern auch am Ball strahlte er immer Ruhe aus. Als Frankreich die Intensität erhöhte, agierte Trauner oft als Fels in der Brandung, fälschte viele Bälle entscheidend ab. Beim Gegentor konnte er mit dem Speed von Mbappe nicht mithalten.
DAVID ALABA (Real Madrid/94/14), bis 69. Minute, Note: 1
Der Real-Star wurde auch im zweiten Spiel unter dem neuen Teamchef im Zentrum der Viererkette aufgeboten - und lieferte abermals einen starken Auftritt ab. In der ersten Halbzeit hatte er gemeinsam mit Nebenmann Trauner den gegnerischen Angriff über weite Strecken gut im Griff, dirigierte seine Mannschaft, ging voran. Mit seinem starken Stellungsspiel macht er viele Szenen der Franzosen zunichte. Im Aufbau traute er sich oft mit in die gegnerische Hälfte, auch obwohl er oft von Benzema aktiv zugestellt wurde. Nach rund 70 Minuten musste er angeschlagen vom Platz. Das ÖFB-Team hatte in weiterer Folge durchaus seine Probleme.
MAXIMILIAN WÖBER (Red Bull Salzburg/9/0), 90 Minuten, Note: 2
Nach seinem starken Auftritt gegen Kroatien als Linksverteidiger, durfte Wöber gegen den Weltmeister dieses Mal die Position sogar von Anfang an bekleiden. Vor allem defensiv machte der Salzburg-Abwehrspieler wieder einen sehr guten Eindruck, nach dem einen oder andern Fehltritt zu Beginn, sicherte seine Seite mit einer stabilen Leistung ab, ließ Gegenspieler Diaby kaum zur Entfaltung kommen. Nach einer Viertelstunde klärt er auf der Linie bei einer Pentz-Doppelparade. In die Offensive konnte sich Wöber diesmal aber kaum einschalten, dafür war er defensiv genug gefordert. In der Schlussphase rückte er nach der Umstellung auf einer Fünferkette ins Zentrum.
KONRAD LAIMER (RB LEIPZIG/23/2), 90 Minuten, Assist, Note: 1
Wieder mal ein sehr beherzter Auftritt vom Dauerbrenner! Wurde von Rangnick am rechten Flügel aufgeboten, schaltete sich in Durchgang eins aber immer wieder in die erste Linie des Gegenpressings ein. Seine Sprints in die Spitze sorgten immer wieder für Gefahr. Nach etwas weniger als einer halben Stunde hätte sein Versuch, Weimann einzusetzen, beinahe bereits für eine Top-Chance gesorgt. Besser lief es beim Führungstreffer, als Laimer Arnautovic perfekt hinterlief und Weimann per Querpass bediente. Laimer war es auch, der Arnautovic kurz darauf ideal in Szene setzte, der Stürmer traf den Ball aber nicht. Weniger Vorstöße gab es in Hälfte zwei, dafür konnte er seine Zweikampfstärke ein ums andere Mal unter Beweis stellen.
NICOLAS SEIWALD (Red Bull Salzburg/6/0), 90 Minuten, Gelb, Note: 2
Bekam auch im zweiten Heimspiel unter Rangnick das Vertrauen geschenkt, sich im zentralen Mittelfeld zu beweisen. Zu Beginn patzte er zwar schwer, sein Fehler, als er den Ball am eigenen Sechzehner verlor, blieb aber unbestraft. Zudem wusste er sich bei einem Frankreich-Konter nur mit einem Foul zu helfen, sah Gelb. Danach gibt es allerdings nicht viel zu bekritteln an der Leistung des Salzburg-Profis. Vor allem in Durchgang eins zeigte er mit Balleroberungen und perfekt ausgeführten Umschaltsituationen auf. In der aus ÖFB-Sicht eher defensiv angelegten zweiten Hälfte konnte er nur für wenig spielerische Akzente sorgen, dafür haute er sich bis zuletzt mit großem Kampfgeist in jeden Ball.
XAVER SCHLAGER (VfL Wolfsburg/28/2), 90 Minuten, Note: 2
Genau wie Laimer wurde auch Schlager zum dritten Mal in Folge unter Rangnick in der ÖFB-Startelf aufgeboten - und verpasste bis jetzt noch keine Minute! Warum er so wichtig für das ÖFB-Team ist, zeigte er auch am Freitag. Der Staubsauger war wieder mal sehr umtriebig, gewann einen Zweikampf nach dem anderen im Mittelfeld und versuchte das Spiel sofort wieder schnell zu machen. So auch beim Führungstreffer, der durch Schlagers Balleroberung eingeleitet wurde. Als Österreich in Durchgang zwei tiefer stand, rückten auch die Kämpferqualitäten des Wolfsburgers immer mehr in den Vordergrund, stopfte stets Löcher und vermied keinen Zweikampf.
MARCEL SABITZER (FC Bayern/63/11), 90 Minuten, Gelb, Note: 3
Gegen Dänemark saß er zu Beginn noch auf der Bank, gegen Frankreich stand er aber wieder in der Startelf. Am linken Flügel aufgeboten, tat sich Sabitzer am Freitag schwer, in das Offensivspiel der Österreicher einzugreifen. Zwar schuf der Bayern-Spieler immer wieder Räume für seine Mitstreiter, der letzte Pass, den man sich von ihm erhofft, blieb aber aus. Sabitzer stellte sich dafür aber in den Dienst der Mannschaft, machte viele Meter nach hinten. Vor allem im zweiten Durchgang war dies vonnöten. Der nach der Auswechslung von Alaba als Kapitän fungierende Sabitzer musste in der Schlussphase sogar den Linksverteidiger geben. Bekam für Zeitspiel Gelb.
MARKO ARNAUTOVIC (FC Bologna/101/33), bis 64. Minute, Note: 3
Wirkte über weite Strecken der ersten Hälfte angeschlagen, war auch lange nicht ins Spiel eingebunden. Nach einer halben Stunde schenkte er zudem den Ball leichtfertig am eigenen Sechzehner her. Mit dem Führungstreffer, an dem der Bologna-Stürmer auch tatkräftig beteiligt war, ideal auf Laimer weiterleitete, bekam auch die Leistung des Wieners einen kleinen Boost. In der 42. Minute erarbeitete er sich eine gute Schussposition, traf den Ball aber nicht richtig. Versuchte in der zweiten Halbzeit alles rauszuholen, was geht, setzte die Gegenspieler unter Druck. Nach einer Stunde war der Tank aber endgültig leer.
ANDREAS WEIMANN (Bristol City/18/1), bis 64. Minute, Tor, Note: 2
Wurde am Freitag an der Seite von Arnautovic im Sturm aufgestellt und machte das, was man sich von ihm erwarten durfte. Der England-Legionär lief seine Gegenspieler energisch an, wirkte tatkräftig am Gegenpressing mit, ins Offensivspiel war der Stürmer aber nicht so häufig eingebunden. Das alles sollte sich aber nach 37 Minuten ändern, als Weimann nach einem Querpass von Laimer genau richtig stand, aus kurzer Distanz einlochte und im Alter von 30 Jahren endlich seinen ersten Team-Treffer markieren durfte. Weimann kam in Halbzeit zwei nochmal raus, machte viele Meter, kam aber zu keinen Abschlüssen mehr. Nach gut einer Stunde war Schluss.
VALENTINO LAZARO (Benfica Lissabon/35/3), ab 54. Minute, Note: 3
Kam früh in Halbzeit zwei für den etwas überforderten Lainer ins Spiel. Kurze Unstimmigkeiten über die Position sorgten für eine Frankreich-Druckphase, nach Lazaros Übersiedeln auf die Rechtsverteidiger-Position stabilisierte sich das Spiel aber wieder. Der 26-Jährige kam in seinem ersten Einsatz unter dem neuen Teamchef nicht dazu, offensive Akzente zu zeigen, zu sehr war er in der Defensive gefordert, machte gegen die flinken Franzosen aber einen soliden Eindruck.
MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/36/6), ab 64. Minute, Note: 4
Kam in einer Phase ins Spiel, als Österreich fast nur mehr auf das Verteidigen ausgelegt war, dementsprechend hielten sich auch seine Offensivaktionen in Grenzen. Dafür arbeitete der Augsburger brav mit nach hinten, versuchte seinen Körper ein ums andere Mal geschickt in den Weg zu stellen. In der Nachspielzeit dreht er bei einer Onisiwo-Hereingabe zu früh ab, verpasst den Lucky-Punch.
KARIM ONISIWO (Mainz 05/17/1), ab 64. Minute, Note: 4
Kam nach einer Stunde gemeinsam mit Gregoritsch rein und bildete den Angriff. In dem zu dieser Zeit bereits eher defensiv ausgerichteten Spiel der Österreicher konnte der Mainz-Angreifer kaum aufzeigen. Wenn sich Möglichkeiten aufboten, fehlte Onisiwo jedoch die Präzision. Sowohl bei seiner Flanke in der 74. Minute als auch bei seinem Querpass in der Nachspielzeit fehlten dem Stürmer die Geduld.
KEVIN DANSO (RC Lens/8/0), ab 69. Minute, Gelb, Note: 3
Kam 20 Minuten vor Schluss für Kapitän Alaba in die Begegnung und war sofort unter Beschuss. Der Frankreich-Legionär war sofort gefordert, musste viele Zweikämpfe führen und hohe Bälle aus dem Sechzehner verteidigen, hatte aber auch so seine Probleme mit dem Speed des französischen Angriffs. So auch in der 90. Minute, als er für ein Foul an der Strafraumgrenze die Gelbe Karte sah.