news

Einzelkritik zu Luxemburg gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum Testspiel Luxemburg gegen Österreich.

Einzelkritik zu Luxemburg gegen Österreich Foto: © GEPA

Hauptsache gewonnen? Naja.

Österreich feiert beim Test in Luxemburg einen 3:0-Sieg - über das Wie muss aber wohl noch diskutiert werden. Vor allem in der ersten Halbzeit lieferte das zusammengewürfelte ÖFB-Team nämlich eine grottenschlechte Leistung ab.

Nach der Pause wurde es besser, was sich am Ende auch an den Noten einiger Akteure, die zu schlechteren Bewertungen unterwegs waren, niederschlägt.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:

Foto: © GEPA

PAVAO PERVAN (Wolfsburg/5 Länderspiele), 90 Minuten, Note: 2

Ist es eigentlich ein gutes oder schlechtes Zeichen für Pervan, dass er in dieser zusammengewürfelten B-Elf aufgeboten wurde? Nachdem der Routinier schon alle Oktober-Länderspiele bestritt, werten wir es als gutes, was bedeuten würde, dass der Wolfsburg-Legionär auch für die Nations-League-Heimspiele im Tor bleiben könnte. Ist dies der Fall, stünde er in der Pole-Position im Kampf ums Einser-Leiberl. Noch ist da viel Konjunktiv. Das Luxemburg-Spiel war für Pervan zumindest kein Schaden. Viel zu tun gab es nicht, bei der Top-Chance von Thill in Minute 32 und dem Kopfball von Korac kurz nach Wiederanpfiff hatte er allerdings riesiges Glück. Am Ende ist es sein drittes zu null in Folge.

Foto: © GEPA

PHILIPP LIENHART (SC FREIBURG/2/0), 90 Minuten, Note: 3

Kaum ein fixes Kadermitglied musste so viel Geduld wie Lienhart beweisen. Der Freiburg-Legionär scheint zwar in aller Regelmäßigkeit im Aufgebot auf, bestritt aber erst in Luxemburg sein erstes Länderspiel unter Teamchef Foda. Sein Debüt feierte er vor über drei Jahren noch unter Marcel Koller. Dies war nicht unbedingt ein Match, in dem man den intensiven Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung noch heißer machen konnte. Im Spielaufbau geht definitiv mehr, defensiv in Ordnung.

Foto: © GEPA

GERNOT TRAUNER (LASK/2/1), 90 Minuten, Note: 2

Der LASK-Kicker avancierte in seinem ersten Länderspiel von Beginn an letztlich zum Dosenöffner. In einer fürchterlich mühsamen Partie rauschte er heran und köpfte Österreich wuchtig in Führung – eine Stärke bei Standards, die man vom LASK kennt und die sich nicht nach Luxemburg herumgesprochen haben dürfte. In Minute 32 machte er bei der Entstehung der Luxemburger Topchance keine glückliche Figur, ansonsten ein ordentlicher Auftritt als Organisator der Dreierkette.

Foto: © GEPA

MARTIN HINTEREGGER (Eintracht Frankfurt/51/4), in der 45. Minute ausgewechselt, Note: 2

In einer ersten Halbzeit, in der diverse Startelf-Mitglieder eingeladen waren, sich zu empfehlen, hinterließ Hinteregger, der als einzige derzeit unumstritten gesetzte Stammkraft im Spiel war, noch den auffälligsten Eindruck. Defensiv forderten ihn die Luxemburger nicht wirklich, dafür fand der Frankfurt-Legionär immer wieder Zeit, sich in die Offensive einzuschalten. So spielte er in Minute elf einen tollen Pass in den Lauf von Schaub und leitete wenig später den missglückten Zulj-Kopfball ein. Der Kärntner, der Österreich als Kapitän aufs Feld führte, wurde zur Pause wie erwartet ausgewechselt und für die wichtigeren Nations-League-Aufgaben geschont.

Foto: © GEPA

CHRISTOPHER TRIMMEL (Union Berlin/10/0), 90 Minuten, Note: 2

In einer Partie, in der viele Akteure ihre Chance nicht nutzen konnten, zählte der Union-Legionär zu den Gewinnern – zumindest dank der zweiten Halbzeit. Vor der Pause ging auch beim Routinier bis auf die Flanke zu Schaubs Abseits-Tor eher wenig, nach dem Seitenwechsel war es nicht nur seine herrliche Eckball-Flanke zum 1:0, mit der er auffiel. Davor bediente er bereits Grbic mit einer Hereingabe, auch am zweiten Treffer war er beteiligt. Ein guter und aktiver Auftritt auf der rechten Seite.

Foto: © GEPA

PETER ZULJ (RSC Anderlecht/10/0), 90 Minuten, Note: 4

Der Anderlecht-Legionär war erstmals seit dem 2:4 in Israel für Österreich im Einsatz. Trotz der längeren Pause zählte er zu den erfahreneren Teamspielern dieser B-Elf – bloß, man merkte es nicht wirklich. Vor allem vor der Pause kein glücklicher Auftritt – wenig kreative Ideen, zu wenig Tempo, dazu ein schlechter Kopfball-Abschluss in Minute 16. Nach der Pause wie viele im ÖFB-Dress verbessert, dennoch muss bei seinem Potenzial mehr kommen.

Foto: © GEPA

RAPHAEL HOLZHAUSER (Beerschot/2/0), in der 80. Minute ausgewechselt, Note: 4

Ähnlich wie Zulj kam auch der zweite Belgien-Legionär im ÖFB-Mittelfeld nicht wie erhoft zur Geltung. Seine fußballerischen Fähigkeiten sind unbestritten, zu sehen bekam man gutes Passspiel eher selten, letztlich dominierte die Ideenlosigkeit. Auch Holzhauser zählt zur Kategorie Spieler, die Chancen wie diese nutzen sollten. Dies gelang ihm beim Debüt im Test gegen Griechenland besser als diesmal. Konserviert er seine Hochform im Verein, wird er aber weiter ein Thema fürs Nationalteam bleiben.

Foto: © GEPA

PHILIPP WIESINGER (LASK/1/1), 90 Minuten, Note: 2

Am Dienstag nachnominiert, am Mittwoch das Länderspiel-Debüt – so schnell kann es im Fußball gehen. Lob verdient sich der LASK-Kicker auch abseits seines Treffers in der Nachspielzeit und des Umstands, dass er auf ungewohnter Position offensiver als im Verein ran musste. Denn er agierte von Beginn an frech und traute sich etwas. Auch wenn beileibe nicht alles gelang, ist dies die Herangehensweise, die einem weitere Bewährungsproben bescheren könnte.

Foto: © GEPA

VALENTINO LAZARO (Borussia Mönchengladbach/29/3), in der 58. Minute ausgewechselt, Note: 4

Neben Hinteregger die einzige Stammkraft in der Startelf, was allerdings den Hintergrund hatte, dass der Gladbach-Legionär nach seiner Verletzungspause Spielpraxis bekommen sollte – nach dieser Partie reist er heim zum Arbeitgeber. Dieses Match war für einen etablierten Teamspieler äußerst undankbar. Lazaro bekam in seinen 58 Minuten am Platz wenig bis gar nichts zustande. Schreiben wir es der wenig eingespielten Formation und der geringen Einsatzzeit in der jüngeren Vergangenheit zu und hoffen, dass sich Lazaro 2021 wieder in Normalform präsentiert. Welchen Wert er dann hat, weiß man inzwischen ohnehin.

Foto: © GEPA

SASA KALAJDZIC (VfB Stuttgart/2/0), 45 Minuten, Note: 4

Allzu viel Positives lässt sich zum ersten Startelf-Einsatz von Kalajdzic im Nationalteam leider nicht aufschreiben. Dafür war der Riese, der in der ersten Halbzeit am Feld stand, leider viel zu wenig präsent, seine Körpergröße von zwei Metern hätte man besser forcieren können. Wenn er mal den Ball hatte, agierte der Stuttgart-Legionär zu umständlich. Dennoch: Sein Potenzial ist viel zu groß, um dieses mühsame Match als endgültige Bewertungsgrundlage herzunehmen. Kalajdzic wird im ÖFB-Dress noch erfreulichere Darbietungen abliefern.

Foto: © GEPA

LOUIS SCHAUB (Luzern/16/5), In der 58. Minute ausgewechselt, Note: 4

Der Luzern-Legionär hatte einen halbwegs auffälligen Start, machte aus diesen Szenen jedoch nicht wirklich etwas. Schaub ist lange genug beim Nationalteam, um zu wissen, dass er in Spielen wie diesen dominanter auftreten müsste, um regelmäßigere Einsatzzeit zu bekommen. Sieht man von seinem Beinhahe-Treffer, bei dem er hauchdünn im Abseits stand, ab, agierte Schaub in dieser Partie zunehmend blasser, bis er nach knapp einer Stunde ausgetauscht wurde.

Foto: © GEPA

ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/85/1), in der 46. Minute eingewechselt, Note: 2

Jeder Innenverteidiger-Routinier bekam eine Halbzeit, ergo löste Dragovic seinen gewohnten Nebenmann Hinteregger in der zweiten Halbzeit ab. Wie „Hinti“ eine staubtrocken-souveräne Leistung, der man die riesige Länderspiel-Erfahrung anmerkte. Apropos: „Drago“ zieht mit seinem 85. Länderspiel mit einem gewissen Marko Arnautovic gleich und ist nun Fünfter in der ewigen Rangliste. Hut ab!

Foto: © GEPA

ADRIAN GRBIC (FC Lorient/4/2), in der 46. Minute eingewechselt , Note: 2

Der Stürmer wurde zur Pause eingewechselt und darf als so etwas wie ein Weckruf für das ÖFB-Team bezeichnet werden, da er schon vor seinem Treffer zum 2:0 auffällig wurde. Zwar stellte er sich bei seinen beiden Top-Chancen nicht allzu geschickt an, aber zu diesem Zeitpunkt durfte man schon froh sein, wenn überhaupt jemand für Torgefahr sorgte. Als schön kann man den Doppelpass mit Baumgartlinger bei seinem Treffer bezeichnen.

Foto: © GEPA

HUSEIN BALIC (LASK/1/0), in der 58. Minute eingewechselt, Note: 3

Länderspiel-Debüt für den LASK-Kicker. Zwar schrieben seine Vereins-Kollegen Trauner und Wiesinger mit ihren Treffern mehr Schlagzeilen, aber die Offensivkraft sorgte durchaus für frischen Wind. Unmittelbar nach der Einwechslung bereitete Balic die Chance von Grbic vor und lieferte auch sonst eine ordentliche Leistung ab, suchte immer wieder den Weg in die Tiefe.

Foto: © GEPA

REINHOLD RANFTL (LASK/4/0), in der 58. Minute eingewechselt, in der 88 ausgewechselt, Note: 3

Nach knapp einer Stunde eingewechselt, kurz vor Schluss ausgewechselt – dazwischen lieferte der LASK-Kicker eine durchschnittliche Leistung ab. Dass vier LASK-Spieler gleichzeitig am Feld standen, ist durchaus bemerkenswert.

Foto: © GEPA

JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/80/1), in der 80. Minute eingewechselt, Note: 1

Normalerweise benoten wir Kurzauftritte nicht, aber wenn jemand derart positiv auffällig wird, kann man eine Ausnahme machen. Der Kapitän bekam in der Schlussphase Einsatzzeit und bereitete die Treffer zwei und drei mustergültig vor. Was will man mehr? Zudem war es das 80. Länderspiel des Leverkusen-Legionärs. Gratulation zu diesem Jubiläum – als erst zehnter Spieler der rot-weiß-roten Länderspiel-Geschichte knackte er diese Marke.

Foto: © GEPA

KARIM ONISIWO (Mainz/10/1), in der 88. Minute ausgewechselt, Note: Zu kurz eingesetzt

Der Mainz-Legionär ersetzte in der Schlussphase den angeschlagenen Ranftl.


Kommentare