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"Nicht umsonst da": Neuer Konkurrenzkampf bei ÖFB-Frauen

Alexander Schriebl erlebte einen erfolgreichen Einstand als ÖFB-Frauen-Nationaltrainer. Der Neo-Coach betont die Wichtigkeit der Rotation.

Foto: © GEPA

Im ÖFB-Frauen-Nationalteam ist ein neuer Konkurrenzkampf entfacht.

Legionärinnen sind zwar nach wie vor gefragt, die Chance auf Einsätze in der Startelf hat sich für Spielerinnen aus der österreichischen Liga aber erhöht, wenn man die Partie gegen Schottland am Freitag in der Nations League als Maßstab nimmt.

Neo-Teamchef Alexander Schriebl schenkte drei in Österreich tätigen Akteurinnen, allesamt in der Abwehr, das Vertrauen und wurde mit einem Zu-Null-Sieg belohnt (Die Stimmen >>>).

Chiara d'Angelo debütierte beim 1:0 als Rechtsverteidigerin und agierte neben ihrer St.-Pölten-Kollegin Claudia Wenger, die zum sechsten Mal im ÖFB-Dress zu sehen war. Die als zweite Innenverteidigerin agierende und bei Austria Wien tätige Virginia Kirchberger zählt hingegen seit Jahren zum Kreis des Nationalteams.

Für die zuvor gesetzte Fiorentina-Legionärin Marina Georgieva blieb wie für Neo-Manchester-City-Akteurin Laura Wienroither, der nach ihrer Kreuzbandverletzung die Spielpraxis fehlt, die Reservistenrolle.

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"Jede weiß, dass sie die Chance hat"

Damit abfinden musste sich auch die 47-fache ÖFB-Torschützin Nicole Billa, im Angriff durfte dafür St. Pöltens Carina Brunold im Finish debütieren. Junge Akteurinnen aus dem heimischen Oberhaus scheinen mehr als zuvor gefragt zu sein.

"Ich denke, dass sich das von alleine regelt. Es ist wichtig, dass wir Konkurrenzkampf haben, jede das Vertrauen kriegt, denn im Endeffekt sind alle 23 nicht umsonst da", erläuterte Schriebl.

Alle müssen um den Stammplatz kämpfen. "Jede weiß, dass sie die Chance hat, zu spielen. Das hat man schon in den Trainings gemerkt, da war extrem viel Feuer drinnen", berichtete die bei West Ham United tätige Linksverteidigerin Verena Hanshaw.

Sie war auch schon unter Ex-Nationaltrainerin Irene Fuhrmann gesetzt, eine Profiteurin von der Trainerrochade ist hingegen die 20-jährige D'Angelo, die schon bei der U20-WM und in der Champions League ihr Talent aufblitzen ließ. "Für das Training ist es gut, dass die Qualität hoch ist, wir uns gegenseitig fordern und fördern. So können wir uns richtig gut weiterentwickeln", sagte die Kärntnerin.

Puntigam als Pressingspielerin

Dass junge Spielerinnen mehr Chancen erhalten, sei "schon eine Änderung" gegenüber früher. "Es kann vielleicht auch ein bisschen am Spielsystem liegen, verschiedenen Spielerinnentypen einmal eine Chance zu geben", meinte D'Angelo.

Aggressives Pressing ist das Gebot der Stunde. Dabei spielt mit Sarah Puntigam die Kapitänin eine veränderte Rolle. "Ich bin sehr flexibel, letztendlich entscheidet der Trainer. Es macht auch Spaß, offensiv mehr involviert zu sein", sagte die US-Legionärin. Mit 32 ist sie die älteste Stütze. "Der Spielstil ist intensiv, anstrengend, aber wenn es gut läuft, macht es auch Spaß", gab die Steirerin Einblick.

Viel Zeit bleibt nicht, den Erfolg zu genießen, am Dienstag wartet in Nürnberg Gruppenfavorit Deutschland. Dabei wird Lilli Purtscheller wohl wieder in der Doppelspitze gefragt sein. Eine ungewohnte Aufgabe, da sie bei der SGS Essen über den Flügel kommt.

"Ich würde nicht sagen, dass mir eine Position lieber ist, aber es ist eine Gewöhnungssache. Wenn man wo mehr Wiederholungen hat, ist es logisch, dass man da auch sicherer ist. Aber ich fühle mich auch als Stürmerin wohl", schilderte Purtscheller ihre Sicht. In ihrem 20. Länderspiel darf sie das vor toller Kulisse beweisen.

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