Die ÖFB-Frauen haben es geschafft: Sie stehen im Halbfinale der EURO 2017!
Die Truppe von Dominik Thalhammer setzt sich gegen Spanien nach torlosen 120 Minuten mit 5:3 im Elfmeterschießen durch.
Die Spanierinnen diktieren das Spiel mit Ballbesitz, die besten Chancen haben aber Prohaska (52.) und Burger (70.).
Im Elferschießen treffen Feiersinger, Burger, Aschauer, Pinther und Puntigam, Zinsberger hält den dritten Elfer von Meseguer.
Am Donnerstag geht es in Breda gegen Dänemark.
Die Däninnen schalteten zuvor sensationell Deutschland, den Europameister der vergangenen sechs Auflagen, in Rotterdam nicht unverdient mit 2:1 aus. An das Team rund um Pernille Harder hat Österreich gute Erinnerungen, bei der EM-Generalprobe hat es Anfang Juli in Wiener Neustadt einen klaren 4:2-Sieg gegeben.
Weiterhin keine Niederlage
Vor 3.488 Zuschauern fällt die Entscheidung nach ausgeglichenen 120 Minuten mit wenigen Topchancen vom Elfmeterpunkt. Da behalten Laura Feiersinger, Nina Burger, Verena Aschauer, Viktoria Pinther und Sarah Puntigam die Nerven, verwandeln souverän.
Das Mentaltraining mit Mirjam Wolf hat seine Wirkung nicht verfehlt, das Team hat in diesem Punkt alles richtig gemacht. Heldin ist auch Torfrau Manuela Zinsberger, die den Versuch von Silvia Meseguer pariert.
Die ÖFB-Elf prolongiert damit auch ihre ungeschlagene Serie im Turnierverlauf nach dem 1:0 gegen die Schweiz, dem 1:1 gegen Frankreich und dem 3:0 gegen Island, was zum Gruppe-C-Sieg geführt hat. Zur Spielerin des Spiels wird Feiersinger gewählt.
Ein Wermutstropfen für Makas
Eine Hiobsbotschaft gibt es aber auch. Lisa Makas scheidet kurz vor der Pause mit Verdacht auf Kreuzbandriss im linken Knie aus. Für die Deutschland-Legionärin ein ganz bitterer Moment, hat sie doch in der Vergangenheit bereits zweimal wegen einer Kreuzbandverletzung pausieren müssen.
Im ersten K.o-Phasen-Endrundenspiel der Geschichte ist bei der ÖFB-Auswahl trotz mutigem Start doch Nervosität erkennbar. Von der Lockerheit, die das Team zuvor ausgezeichnet hat, ist wenig zu sehen.
Spanien übernimmt vor den Augen von Österreichs Sportminister Hans Peter Doskozil und BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer schnell das Kommando und hat die besseren Momente.
Zinsberger wird bei einem Losada-Schuss erstmals geprüft (7.), ein Paredes-Abschluss im Strafraum geht knapp daneben (8.). Auch bei einem Schuss von Regisseurin Amanda Sampedro fehlt nicht viel (19.). Kurz vor der Pause mangelt es auch noch Meseguer an der nötigen Effizienz (44.).
Nach Seitenwechsel geht mehr nach vorn
Während die ÖFB-Defensive, in der Kapitänin Viktoria Schnaderbeck gegenüber Virginia Kirchberger den Vortritt erhalten hat, immer wieder Probleme bekommt, läuft an vorderster Front ganz wenig zusammen. Es fehlt auch die nötige Präzision im Spiel.
Nach dem Seitenwechsel präsentieren sich Schnaderbeck und Co. deutlich verbessert und setzen auch nach vorne Akzente. Bei einem Kopfball der eingewechselten Nadine Prohaska rettet Torfrau Sandra Panos (53.).
ÖFB-Rekord-Torschützin Burger wird gut bedient, kommt aber nicht zum Abschluss (62.), Feiersinger verabsäumt es aus guter Position zu schießen (70.).
Der EM-Halbfinalist von 1997, der in der Vorbereitung einen Tag weniger Pause gehabt hat, wirkt nicht mehr so gefährlich. Bis zur 92. Minute, da geht ein Hermoso-Schuss über das Tor.
Man sieht sich wieder
Die Verlängerung kommt insgesamt wenig überraschend und ist leistungsgerecht. Dort gehen beide Teams nicht das größte Risiko ein, Topchancen bleiben aus.
In der Entscheidung vom Punkt haben die ÖFB-Kickerinnen die besseren Nerven. Damit gibt es im dritten Pflichtspiel gegen Spanien erstmals einen Sieg, nach zwei Niederlagen 2009 in der Qualifikation für die WM 2011.
In der kommenden WM-Qualifikation gibt es ein Wiedersehen der beiden Teams.